Archiv der Kategorie: Artikel

Windows 10: Microsoft liefert das kumulative Update KB4020102 aus

Obwohl die im Windows Insider-Programm registrierten Nutzer keinen neuen  Build mehr für diese Woche erwarten können, hat Microsoft jetzt ein kumulatives Update für das Betriebssystem  Windows 10veröffentlicht. Dieses ist für alle Computer  verfügbar, auf welchen das Creators Update bereits installiert wurde.

Das Update mit der Nummer KB4020102 hebt die Versionsnummer des Betriebssystems auf 15063.322 an und wird auch für Geräte zur Verfügung gestellt, die mit Windows 10 Mobile betrieben werden. Hier wird die Aktualisierung allerdings nur im Release Preview-Ring ausgeliefert, sodass zunächst lediglich am Insider-Programm teilnehmende Nutzer das Update auf ihrem Smartphone installieren können.

Erst im vergangenen Monat hat das Redmonder Unternehmen angekündigt, den Update-Zeitplan geändert zu haben: Jeden Monat soll nun mindestens eine nicht für die Sicherheit relevante Aktualisierung erscheinen, welche als kumulatives Update ausgeliefert wird. Hinzu kommen die System-Updates, welche am sogenannten „Patch Tuesday“ bereitgestellt werden. Hier werden auch alle vorherigen Aktualisierungen installiert, sodass der Rechner des Anwenders direkt ohne viel Aufwand auf den neusten Stand gebracht wird.

Verbesserungen und Fehlerbehebungen

Mit dem Update werden unter anderem folgende Verbesserungen und Fehlerbehebungen zur Verfügung gestellt:

  • Es wurde ein Fehler behoben, welcher die SMS-App beim Löschen von Nachrichten zum Absturz brachte
  • Die MIDI-API der Universal Windows Platform (UWP) verursacht nun keine hohen Latenzzeiten mehr
  • Ein Problem wurde behoben, dass die Audio-Ausgabe teilweise nicht mehr vollständig funktioniert hat
  • In der Split View auf mehreren Monitoren werden Eingaben jetzt korrekt an die Anwendungen übertragen

Verbesserungen an der Sicherheit des Betriebssystems gibt es hingegen nicht. Ebenso werden wie üblich keine neuen Funktionen hinzugefügt. Eine detaillierte Auflistung von allen im Update enthaltenen Änderungen können auf der offiziellen Seite des Redmonder Unternehmens gefunden werden.

Windows 10 garantiert Hintertür-frei: China bekommt Spezial-Version

Microsoft hat den heutigen Surface-Launch nicht ohne Grund in China abgehalten: neben der Neuauflage seines Tablets hat das Unternehmen  dort nämlich auch noch eine Sondervariante von Windows 10 vorgestellt . Die sogenannte Windows 10 China Government Edition wurde zuvor ausführlichst auf Schwachstellen und Hintertüren untersucht.

Wie Microsofts Windows-Chef Terry Myerson in einem Eintrag im offiziellen Weblog des Unternehmens mitteilte, habe man über die letzten zwei Jahre hinweg eng mit der chinesischen Regierung und ihren Behörden zusammengearbeitet, um eine ausführliche Prüfung des Quellcodes von Windows 10 vorzunehmen. Dadurch soll die Sicherheit des Microsoft-Betriebssystems im Alltag chinesischer Behörden und Regierungsorganisationen garantiert werden können.

Die Arbeit an der China Government Edition erfolgte im Rahmen eines Joint-Ventures von Microsoft und dem Chinesischen IT-Ministerium. Zunächst sollen drei behördliche Kunden in China die neue Sonderversion von Windows 10 einführen und dabei auch weiter testen, darunter der Chinesische Zoll und die Stadtregierung der Millionmetropole Shanghai. Hinzu kommt auch noch das auf Sicherheitsdienstleistungen spezialisierte Unternehmen Westone.

Die Windows 10 China Government Edition basiert auf Windows 10 in der Enterprise-Variante, die ohnehin schon mit vielen zusätzlichen Sicherheits-, Identitäts- und Verwaltungs-Funktionen aufwartet, mit denen Regierungen und große Firmen  angesprochen werden. Die China-Version bringt zusätzliche Wartungs-Funktionen mit, verzichtet aber gleichzeitig auf einige Features, die „von Mitarbeitern der Regierung nicht benötigt werden“, darunter der Cloud-Speicherdienst OneDrive.

Hinzu kommen spezielle Funktionen zum Umgang mit Telemetriedaten und Updates, sowie die Option, dass die chinesischen Behörden eigene Verschlüsselungsmaßnahmen auf ihren Systemen einsetzen können. Mit Lenovo bringt auch schon bald ein erster großer PC-Hersteller Geräte auf den Markt, die mit der Windows 10 China Government Edition ausgerüstet  sind.

Letztlich geht es bei der China-Version von Windows 10 darum, die Bedenken der dortigen Behörden wegen möglicher versteckter Überwachungstechnologien zu zerstreuen. Durch die ausführliche Überprüfung des Quellcodes und die Anpassung von Windows 10 an ihre Bedürfnisse, kann die chinesische Regierung  sicher sein, dass keinerlei „Hintertüren“ im Code versteckt sind.

Windows 10 S wird kein Windows Subsystem für Linux haben

Vor wenigen Wochen hat Microsoft seine neue  OS-Version Windows 10 S, speziell ausgerichtet auf den Bildungs-Bereich, vorgestellt. Seither gibt es immer wieder tröpfchenweise weitere Details über das neue  Windows. Jetzt hat Microsoft sich einmal mit der Frage nach Linux-Distributionen beschäftigt.

Microsoft hat eine abgespeckte, extra abgesicherte Windows 10-Variante namens Windows 10 S für den Schulbereich vorgestellt. Das Betriebssystem ist unter anderem dadurch abgesichert, dass man nicht einfach Programme aus unbekannten Quellen installieren kann – Microsoft lässt lediglich Apps  aus dem Windows Store zu. So kam entsprechend die Hoffnung auf, dass das neue Windows 10 S wie sein großer Bruder Windows 10 auch mit dem Windows Subsystem for Linux (WSL) ausgestattet sein wird.

Linux kommt in den Store, aber…

Das Anfang April gestartete Windows 10 Creators Update bringt immerhin nun eine fast vollständige Linux-Umgebung mit. Zudem hatte Microsoft bereits angekündigt, weitere wichtige Partner in den Store bringen zu wollen. Darunter befindet sich neben Apple iTunes auch Ubuntu, SUSE und Fedora Linux. Da liegt die Vermutung nah, dass Windows 10 S auch mit Linux umgehen kann.

Klare Ausrichtung

Für Windows 10 S-Nutzer wird das aber künftig dennoch nicht laufen. In einem Blogeintrag beschäftigt sich nun Microsoft-Manager Rich Turner mit der Frage nach Linux. Seine kurze Antwort darauf, ob Linux-Distributionen auf Windows 10 S laufen werden, heißt Nein.
Hintergrund sei der Fokus auf die Sicherheit und Performance, und zwar mit dem speziellen Blick auf Nutzer, die noch kaum technisches Hintergrundwissen haben – also auf die Schüler, die noch lernen. Windows 10 S wird keinerlei Befehlszeilen-Anwendungen ausführen, es gibt keine Windows Console, Cmd / PowerShell oder Linux / Bash / WSL-Instanzen.

„Und dies ist der Grund, warum Linux-Distributionen nicht auf Windows 10 S laufen: Auch wenn sie über den Windows Store ausgeliefert und als Standard UWP APP installiert werden, laufen sie als Nicht-UWP-Befehlszeilentools und müssen im System auf mehr zugreifen können als das eine UWP-App kann“, erklärt Microsoft. Linux würde außerhalb der UWP-Sandbox Zugriff benötigen und das lässt Windows 10 S nicht zu.

Das ist alles neu im Windows 10 Fall Creators Update Build 16199

Microsoft hat soeben neue  Preview-Builds für das kommende Windows 10 Fall Creators Update im Fast Ring veröffentlicht. Die neue  Version für Desktop hat dazu gleich noch einmal ein paar neue Funktionen spendiert bekommen, die Microsoft teilweise gerade erst bei der Entwickler-Konferenz Build 2017 gezeigt hatte.

Windows-Insider-Chefin Dona Sarkar hat den Startschuss für eine neue Vorab-Version für das kommende Windows 10 Fall Creators Update gegeben: Ab sofort können angemeldete Insider das Build 16199 für den PC  und das Build 15125 für Mobile ausprobieren. Während die Preview für Mobile nur Stabilitäts- und Performance-Verbesserungen sowie einige Fehlerbehebungen mit sich bringt, gibt es für den PC interessante Neuerungen auszuprobieren. Allerdings gibt es für den PC derzeit noch keine Sprachpakete.

Windows-Insider-Chefin Dona Sarkar hat den Startschuss für eine neue Vorab-Version für das kommende Windows 10 Fall Creators Update gegeben: Ab sofort können angemeldete Insider das Build 16199 für den PC  und das Build 15125 für Mobile ausprobieren. Während die Preview für Mobile nur Stabilitäts- und Performance-Verbesserungen sowie einige Fehlerbehebungen mit sich bringt, gibt es für den PC interessante Neuerungen auszuprobieren. Allerdings gibt es für den PC derzeit noch keine Sprachpakete.

So sind diese Mitteilungen animiert bereits in der Taskbar beziehungsweise darüber zu sehen. Zudem werden nun die ungelesenen Nachrichten als Badge angezeigt. Voraussetzungen dafür ist die Skype UWP-App in Version 11.16.556.0. Neben dieser Spielerei gibt es aber auch eine praktische  neue Funktion: Man kann eine Email mit Anhang schicken, einfach indem man ein Dokument per Drag und Drop auf seine gepinnten Kontakte zieht.

Viele Änderungen und Neuerungen hat Microsoft in dem neuen Build in die Einstellungen gesteckt. So gibt es für Spieler nun die Möglichkeit , im Stream nur den Game-Sound zu veröffentlichen. Dann wird bei Beam nur der Sound des Spiels, und nicht andere Geräusche vom PC übertragen. Settings > Gaming > Broadcasting „Per-app audio“. Die Einstellungen selbst sind nun unter Game DVR zu finden.

In den Einstellungen für Windows allgemein gibt es zudem jetzt zwei neue Einstellungen. Zum einen „Settings > System  > About now integrated with System Health“ – also die Einstellungen über den Zustand des Systems, wo die Informationen aus dem Windows Defender Security Center mit einfließen.

Zum anderen gibt es in den Einstellungen nun Tipps  und Videos, so dass man bereits jetzt in einigen Bereichen Hilfestellungen zu den Einstellungen bekommt.

Automatisches Aufräumen

Praktisch  sind die neuen Möglichkeiten für die automatische Speicherplatz-Bereinigung: Es geht dabei um die Storage Sense-Fähigkeiten. Während der Entwicklung des Windows 10 Creators Update hatte Microsoft die Möglichkeit hinzugefügt, den Speicherplatz mit Storage Sense automatisch freizugeben. Diese Funktion wird nun weiter ausgebaut. Man kann nun wählen, ob Dateien, die in dem Downloads-Ordner liegen und 30 Tage unverändert sind, automatisch aufgeräumt, also gelöscht werden. Die Einstellungen dazu findet man ab sofort unter System> Speicher und „Ändern, wie wir Platz freigeben“.

Zuletzt gibt es noch eine Neuerung für Android-Nutzer, aber vorerst nur in den USA. Cortanakann nun Anrufbenachrichtigungen auch von Android auf dem PC  anzeigen. Dazu benötigt man die Cortana App auf dem Telefon (derzeit nur im US Store), und richtet sich dann in den Einstellungen die Cortana Cross-Geräte-Funktionen ein. Vom PC kann dann der nächste Anruf zum Beispiel mit einem Text beantwortet werden, oder ein Anruf abgelehnt werden.

Weitere Änderungen

Weitere Details dazu hat Microsoft im Windows Blog veröffentlicht.

Microsoft veröffentlicht die Ergebnisse des Windows Developer Awards

Obwohl es dem Windows Store noch immer an vielen hochwertigen  Apps und Spielen fehlt, kann keine pauschale Aussage über die Qualität einzelner Anwendungen getroffen werden. Um die Arbeit talentierter Entwickler zu belohnen, hatte Microsoft einen Wettbewerb veranstaltet.

Die sogenannten Windows Developer Awards haben in diesem Jahr zum ersten Mal stattgefunden. Hierbei handelt es sich um einen im April 2017 gestarteten Wettbewerb, bei dem Entwickler verschiedene Anwendungen  einreichen konnten, an denen innerhalb des letzten Jahres gearbeitet wurde, um diese auszeichnen zu lassen. Im Rahmen der Entwicklerkonferenz BUILD hat das Redmonder die Ergebnisse und Sieger des Wettbewerbs veröffentlicht. Hier wird zwischen mehreren Katerogien und Preisen unterschieden.

Die ‚Ninja Cat‘ des Jahres

Bei dieser Auszeichnung handelt es sich um einen besonderen Preis, welcher direkt vom Windows-Team bei Microsoft verliehen wurde. Hiermit soll der Entwickler geehrt werden, der dem philosophischen Konzept des Betriebssystems, Leuten großartige Dinge zu ermöglichen, am nächsten entspricht. Die Anwendung  Kophosight konvertiert Wörter mit Unterstützung der HoloLens in Zeichensprache, sodass zwei Personen besser kommunizieren können.

App-Entwickler des Jahres

Den Preis der zweiten Kategorie „App-Entwicklung“ hat der Entwickler des Programms djay Pro gewonnen, welches die aktuellsten Funktionen von Windows 10 ausnutzen kann. Hierzu zählen beispielsweise Cortana, Ink und Dial. Die für DJs konzipierte Software stellt diverse Tools zur Verfügung und kann auf verschiedenen Plattformen verwendet werden, sodass ebenfalls die Kompatibilität zum Surface Studio und zu Touch-Geräten gewährleistet wird.

Spiele-Entwickler des Jahres

Bei „Astroneer“ handelt es sich um ein im Windows Store veröffentlichtes Game, welches den Spieler Missionen auf fremden Planeten erledigen lässt. Als das umfassendste und kreativste Spiel  des Jahres konnte sich der Software-Entwickler auf die Auszeichnung als „Spiele-Entwickler des Jahres“ freuen.

Weitere Details zu den einzelnen Gewinnern können auf der offiziellen Website des Redmonder Unternehmens eingesehen werden. Ob Microsoft den Wettbewerb auch im nächsten Jahr wieder stattfinden lässt, ist derzeit noch nicht bekannt. Auf der diesjährigen BUILD wurden zudem weitere spannende Neuerungen angekündigt: Mit der Design-Sprache Fluent soll dem Betriebssystem Windows 10 ein moderner Look verpasst und die Oberfläche für den Nutzer weiter optimiert werden.

Build 16193 ist da: Fluent Design und viel Neues für Windows Insider

Microsoft hat soeben wie erwartet eine neue  Preview für Windows 10herausgegeben. Das neue Build für den PC  trägt die Nummer 16193 und ist damit gar nicht so weit von der jüngsten Version entfernt – aber jetzt vollgestopft mit Neuerungen und vielen Änderungen.

Die neue  Vorabversion für das Windows 10 Fall Creators Update steht ab sofort für Tester im Windows Insider Programm zur Verfügung. Die Preview für den PC ist im Fast Ring erschienen und steht auch als Iso zum Download bereit. Einige der heute auf der Bühne der Build 2017 vorgestellten neuen Funktionen – unter anderem die neue Story Remix – Video-App hält nun schon Einzug in die Insider Vorschau. Andere Bereiche, wie zum Beispiel das schon in anderen Builds gezeigte, so genannte Power Throttling, hat ein Update bekommen und sollte nun auch so im Task Manager benannt werden. Zuvor hieß der Prozess noch „Background Moderated“.

Das Fluent Design kommt

Die neue  Preview führt nun auch das heute vorgestellte Fluent Design ein, welches bisher unter dem Perojektnamen Neon geführt wurde und so schon bekannt sein dürfte. In der Story Remix-App erkennt man das unter anderem an den neuen  Animationen und der Scrollbar.
Microsoft hat dafür gründlich an der User Experience gearbeitet. Wir haben uns die im Windows Blog von Insider-Chefin Dona Sarkar beschriebenen Änderungen angeschaut und die Veröffentlichungs-Notizen übersetzt:

Änderungen, Verbesserungen und Korrekturen für PC

  • PC Reset über Einstellungen> Update & Sicherheit> Recovery funktioniert wieder auch in der nicht-englischen Insider-Vorschau.
  • Das Navigieren zu Einstellungen> Personalisierung> „Bildschirm sperren“ sollte nun nicht mehr die App  zum Absturz bringen.
  • Es wurde ein Problem behoben, bei dem die Einstellungen beim Start für alle Insider mit bestimmten Anzeigesprachen, einschließlich Russisch, Französisch, Polnisch und Koreanisch, abstürzten. Wenn Sie von diesem Problem auf Build 16188 betroffen waren bedeutet dies aber auch, dass Sie nicht in der Lage sein werden, Windows Update zu öffnen, um nach Updates zu suchen. Ihr PC wird das neue Build aber im Hintergrund herunterladen. Sobald das Build heruntergeladen und initialisiert wurde, sollte Ihr Gerät automatisch je nach voreingestellter Zeit neu  starten (aktive Stunden) um sich zu installieren. Alternativ kann man auf Start gehen und die Aktualisierung durch einen Neustart in Gang setzen.
  • Es wurde ein Problem behoben, das bei XAML-Designer in Visual Studio und Blend für Visual Studio auftauchte, wenn eine XAML-Datei aus einem Universal Windows Platform-Projekt geöffnet wird.
  • Es wurde ein Problem behoben, das dazu führte, dass einige Schriftarten nicht ordnungsgemäß in Griechisch, Hebräisch oder Arabisch angezeigt werden konnten.
  • Es wurde ein Problem behoben, bei dem die „Clear all“ Taste im Action Center nicht funktionierte, wenn eine Benachrichtigung vergrößert wurde.
  • Sie können nun mit Strg + Win + N die Erzählereinstellungen direkt öffnen.
  • Es wurde ein Problem behoben, bei dem die Windows Store App Troubleshooter fälschlicherweise die Meldung „Not Fixed“ anzeigte statt „Fixed“. Nachdem Sie die Schritte zur Behebung des Fehlers „Windows Store Cache kann beschädigt werden“ angewendet haben.
  • Wir haben ein Problem aus den letzten Builds behoben, das dazu führen kann, dass der PC  keine USB-Gerät mehr erkannt hat, bis der USB Root Hub deaktiviert und im Geräte-Manager wieder aktiviert wurde.

Windows 10 S: Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen

Das Redmonder Unternehmen Microsoft hat am 2. Mai 2017 die neue  Windows-Version Windows 10 S vorgestellt . Dabei gibt es einige grundsätzliche Unterschiede, welche für viele potentielle Kunden auch schnell ersichtlich wurden. Dennoch gibt es viele weitere Detailfragen. Diese blieben zunächst weitestgehend unbeantwortet. Unser Kollege Martin Dr. WindowsGeuss hat sich mit Microsoft zusammengesetzt und ausführlich über Windows 10 S diskutiert. Dabei konnten viele wichtige Fragen zu einem sehr großen Teil geklärt werden.

Was hat es mit der Namensgebung auf sich?

Da Windows 10 S auf dem sogenannten Education Event präsentiert wurde, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass es sich beim Buchstaben „S“ um eine Abkürzung für „School“ handelt. Auch wurde vom Windows-Chef Terry Myerson (eher spaßeshalber) die Äußerung getätigt, dass die Bezeichnung eine Kurzform für „Soul“ darstelle, es also „die Seele von Windows 10“ symbolisieren soll. Es gibt allerdings auch eine offizielle Erklärung für den Ausdruck: Das „S“ steht für „Security and Superior Performance“ und weist auf den Verzicht von klassischen x86-Programmen hin, womit das System vergleichsweise sehr stark geschützt wird, da nur von Microsoft freigegebene und geprüfte Programme installiert werden können. Zusätzlich wird der Rechner nicht durch langsame oder wenig effiziente Anwendungen ausgebremst, so dass mehr Performance zur Verfügung steht.

Worin bestehen die Unterschiede zu Windows 10 Home und Pro?

Im Gegensatz zu Windows 10 Home und Pro ist es mit Windows 10 S nicht möglich normale Desktop-Apps auf dem eigenen Rechner zu installieren oder auszuführen. Dem Anwender wird bei dem Versuch eine x86-Anwendung auszuführen ein entsprechender Hinweis angezeigt. Dafür gibt es drei verschiedene Pop-Ups: Zunächst wird überprüft, ob das Programm auch über den Store heruntergeladen werden kann. Ist dies der Fall, wird ein Link zum Store eingeblendet. Ansonsten werden ähnliche Apps gesucht, welche der gleichen Kategorie zugeordnet werden können, in der sich auch die ursprüngliche Anwendung  befindet. Sobald auch diese Suche nicht erfolgreich verläuft, wird ein allgemeiner Hinweis angezeigt. Zusätzlich bekommt der Nutzer in allen Fällen einen Link zum Umstieg auf Windows 10 Pro zu sehen.

Können Treiber trotzdem ganz normal installiert werden?

Möchte der Nutzer viel Zubehör verwenden, welches komplexe Treiber erfordert, wird dieser vermutlich mit Windows 10 S enttäuscht werden. Auch für die Installation von Treibern gibt es keine Ausnahme von der Regelung, dass sich keine x86-Programme starten lassen. Die einzige Möglichkeit  neue Hardware-Treiber beziehen zu können, liegt in der Installation der Software über Windows Update. Laut Microsoft neigen auch die Treiber vieler Hersteller dazu, das betroffene Computersystem stark zu verlangsamen.

Gibt es Windows 10 S separat zu kaufen?

Auch auf bestehenden Systemen könnte es für viele Anwender von Vorteil sein, die abgespeckte Variante Windows 10 S zu installieren, da der Rechner wesentlich besser gegen Bedrohungen von außen abgesichert werden kann. Trotzdem plant Microsoft derzeit keine Möglichkeit , die Version direkt zur Verfügung zu stellen. Das Betriebssystem soll ausschließlich den OEMs und über das Volumenlizenzprogramm bereitgestellt werden. Wie hoch die Gebühr ist, die von den Herstellern an Microsoft abgeführt werden muss, richtet sich auch hier nach dem Verkaufspreis des jeweiligen Geräts. Ein Upgrade von Windows 10 S auf Windows 10 Pro kostet in den USA 49 Dollar, ein Preis für Deutschland ist noch nicht festgelegt.

Kann man von Windows 10 Pro wieder zurück wechseln?

Obwohl ein Upgrade von Windows 10 S auf Windows 10 Pro durchgeführt werden kann, ist dieser Schritt umgekehrt nicht möglich: Hat der Nutzer  einmal auf die andere Version von Windows gewechselt, um beispielsweise x86-Programme ausführen zu können, kann Windows 10 S nicht mehr installiert werden. Eine Ausnahme stellen Recovery-Images dar, welche zuvor angefertigt wurden.

Die vorherige Bezeichnung Windows 10 Cloud ergibt Sinn

Bis zur offiziellen Vorstellung am 2. Mai 2017 war Windows 10 S unter dem Namen Windows 10 Cloud  bekannt. In den Monaten zuvor sind immer wieder Hinweise auf ein Windows mit dem Begriff „Cloud“ in der Bezeichnung aufgetaucht. Hierbei soll es sich tatsächlich um den Projektnamen gehandelt haben, unter welchem die Betriebssystem-Variante intern entwickelt wurde. Zudem lassen sich in Windows 10 S einige Cloud-Elemente finden: Meldet sich der Nutzer bei OneDrive an, werden auch Ordner wie Dokumente und Bilder mit dem Cloud-Dienst synchronisiert.

Microsoft verrät: Über 300 Mio. Anwender nutzen Windows 10 täglich

Im Nachgang zur Vorstellung von Windows 10 S hat Microsoft-Manager Yusuf Mehdi einige Details zu den Nutzerzahlen für das Betriebssystem  verraten. In einem Interview mit Bloomberg TV sprach er von jetzt über 300 Millionen aktiven Nutzern  täglich.

Aufmerksame Windows-Fans mit einem guten Zahlengedächtnis werden sich nun vielleicht wundern, denn der Konzern hatte schon einmal im vergangenen September die schnelle Adaption von Windows 10 gefeiert und damals die Zahl von 400 Millionen aktiven Geräten veröffentlicht. Damals hatte Microsoft zuletzt offiziell einen genaueren Einblick in die Verbreitung des neuesten Betriebssystems gegeben. Man feierte das 400 Millionste aktive Gerät , das mit Windows 10 lief. Eingerechnet wurde für diese Statistik dabei jedes Gerät, also egal ob PC, Tablet oder Phone, das innerhalb von 28 Tagen einmal genutzt – oder besser gesagt angeschaltet – wurde.

Nun erweitert Microsoft-Manager Yusuf Mehdi die Statistik mit der Angabe der täglichen aktiven Nutzer, also einer viel aussagekräftigeren Größe. Mehr als 300 Millionen seien demnach nun täglich für mindestens dreieinhalb Stunden aktiv an einem Windows-10-Gerät tätig.

Microsoft ist „begeistert“

Das sind unglaubliche Zahlen, unterstrich Mehdi in einem Gespräch mit Bloomberg. „Es ist die schnellste Adoption die wir je bisher gesehen haben und wir sehen dort einen umfangreichen Einsatz. Viele neue Apps  kommen. Wir könnten von den Fortschritten mit Windows gar nicht mehr begeistert sein.“

Mit Windows 10 S, dem besonders sicheren OS speziell für den Bildungssektor, verspricht sich Microsoft diese Zahlen noch einmal deutlich zu steigern. Nach den letzten großen Major Updates, die Microsoft künftig zweimal im Jahr für Windows 10 vorhalten wird, ist Windows 10 S noch eine neue  zusätzliche Variante des Betriebssystems aus Redmond. Microsoft hat dafür einige Hardware-Partner gewinnen können, die besonders günstige Laptops anbieten werden – los gehts es ab 189 US-Dollar für das HP Stream Pro 11 G3. Mit dieser agressiven Preisstrategie dürften sich die neuen Windows-10-Nutzer schnell einstellen. Zudem ist ein Update auf die vollwertige Windows 10-Version möglich.

Windows Store wird vermutlich umbenannt, heißt dann Microsoft Store

Der Windows Store gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wie das Redmonder Unternehmen Microsoft gestern bekannt gegeben hatte, stellt der Store die einzige Möglichkeit dar, Programme auf einem System zu installieren, welches mit dem neuen Windows 10 S betrieben wird.

Laut MSPoweruser hat Microsoft bereits eine Dokumentation zum „Windows Store for Business and Education“ abgeändert: Anstelle von „Windows Store“ wird dieser jetzt scheinbar offiziell „Microsoft Store“ genannt. Zunächst betrifft diese Namensänderung offenbar nur Unternehmen und Schulen. Wann und ob der neue Name auch für reguläre Kunden eingeführt wird, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt noch vollkommen unklar. Eine offizielle Begründung hierzu gibt es ebenfalls nicht.

Windows Store for Business and Education

Die Redmonder beschreiben den „Microsoft Store for Business and Education“ als eine einfache Möglichkeit für Unternehmen und Schulen, den Zugriff auf bestimmte Anwendungen kontrollieren und verwalten zu können. Außerdem wird es Konzernen ermöglicht, mit Entwicklern zusammenzuarbeiten und die daraus entstehenden Apps im Anschluss exklusiv über den Store herunterzuladen. Andere Personen, die nicht dem Unternehmen angehören, haben dann keinen Zugriff auf diese Programme.

Der Schritt einer Umbenennung kann als durchaus sinnvoll erachtet werden: Microsoft schafft hiermit eine zentrale Plattform, wo alle Produkte des Redmonder Unternehmens gekauft werden können. Dazu zählen nicht nur Apps, sondern auch Xbox-Spiele, Abonnements für Office 365 sowie Filme und Musik. Seit einiger Zeit kann der Nutzer den sogenannten Groove Music Pass im Windows Store erwerben. Möglicherweise bietet Microsoft darüber hinaus bald auch Hardware, beispielsweise aktuelle Surface-Geräte, im Store an.

Updates sind ab Redstone 3 unabhängig von Windows 10

Der Edge-Browser von Microsoft ist schon seit Beginn in das Betriebssystem Windows 10 integriert worden. Somit kann der Browser auch nur dann neue Funktionen erhalten, wenn das Redmonder Unternehmen Updates zum Patchday zur Verfügung stellt. Das soll sich bald allerdings ändern.

Aus der tiefen Verankerung des Browsers im Windows-System ergeben sich auch erhebliche Nachteile: Wird beispielsweise eine schwerwiegende Sicherheitslücke entdeckt, muss zunächst bis zum bevorstehenden Patchday gewartet werden. Jeden zweiten Dienstag im Monat werden Funktions- sowie Sicherheits-Updates für Windows 10 ausgeliefert.

Die Entwickler anderer Browser haben hingegen die Möglichkeit, ihren Browser bei Bedarf jederzeit zu aktualisieren. Laut Neowin soll sich das mit Redstone 3 ändern: Mit der nächsten großen Aktualisierung für Windows 10 soll dem Anwender ermöglicht werden, die Updates für Microsoft Edge direkt aus dem Store zu beziehen. So kann der Nutzer neue Funktionen schneller herunterladen und verwenden.

Edge kann nicht deinstalliert werden

Obwohl der Browser als App im Windows Store gelistet sein wird, gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass Edge deinstalliert werden kann. Das Programm bleibt höchstwahrscheinlich tief im System integriert, sodass andere Dienste nur in Abhängigkeit mit dem Browser genutzt werden können. Einige Nutzer haben bereits in Vergangenheit den Wunsch geäußert, Edge vollständig entfernen zu wollen. Doch Microsoft wird den Browser vermutlich auch weiterhin als Vorteil von Windows 10 bewerben und keine Möglichkeit zum Entfernen anbieten.

Das Redmonder Unternehmen möchte bereits morgen ein eigenes Event abhalten, wo sehr wahrscheinlich Neuerungen in Bezug auf Windows 10 Cloud vorgestellt werden. Möglicherweise wird Microsoft hier auch weitere Informationen zu Redstone 3 veröffentlichen und neue Funktionen des Edge-Browsers bekannt geben, welche das Unternehmen später umsetzen wird.