Screenshots von Microsofts neuem Cloud-Windows aufgetaucht

In den vergangenen Tagen tauchten einige Hinweise auf eine mögliche Cloud-Variante von Windows 10 auf. Allerdings wusste zunächst niemand genau, worum es sich hierbei handelt. Relativ sicher ist jetzt, dass die Version trotz des Namens wenig mit der Cloud zu tun haben wird.

Die Version ist wahrscheinlich einfach nur zum Einsatz auf leistungsschwachen Umgebungen gedacht. Dass es sich um eine Windows-Oberfläche handelt die vollständig aus der Cloud gestreamt wird, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Zu der neuen Plattform sind bereits Hinweise in dem Insider Preview-Build 15019 aufgetaucht. Jetzt sind angeblich erste Screenshots zu der umstrittenen Benutzeroberfläche aufgetaucht. Diese hat Windows Blog Italia veröffentlicht. Darüber hat zudem auch OnMsft berichtet. Die neue Variante soll den Bildern zufolge ähnlich wie Windows RT funktionieren. Unter der RT-Umgebung konnten lediglich Apps aus dem Store installiert werden: Win32-Anwendungen scheiterten bereits beim Ausführen. Windows RT blieb allerdings recht erfolglos und hat heute beinahe vollständig an Bedeutung verloren.

Auf einem zweiten Screenshot werden auf dem Desktop skalierbare Apps aus dem Store gezeigt. Diese Funktion fehlte bei Windows RT: Alle Programme, die aus der von Microsoft zur Verfügung gestellten Quelle bezogen wurden, konnten lediglich im Vollbild-Modus ausgeführt werden. In dem Screenshot verbirgt sich noch ein weiteres Detail: Bei Evernote handelt es sich um eine Project Centennial-App. Dies sind gewöhnliche Win32-Anwendungen, welche allerdings für die Veröffentlichung im Store konvertiert worden sind.

Echtheit kann angezweifelt werden

Grundsätzlich sollte das Ganze dennoch ein wenig skeptisch betrachtet werden: Auch wenn die gezeigten Screenshots zum Großteil das bestätigen, was wir bereits in den letzten Tagen über Windows 10 Cloud erfahren haben, kann man einen Widerspruch erkennen: Das Wasserzeichen auf den beiden oberen Bildern zeigt uns, dass eine Pro-Version verwendet wird, während der Registry-Editor „Cloud“ anzeigt. Ein zweifelsfreier Beweis ist dies demnach noch nicht wirklich.

Bislang hat sich Microsoft noch nicht offiziell zu Windows 10 Cloud geäußert. Allerdings ergibt die neue Version Sinn, auch wenn das Betriebssystem nichts mit der Cloud zu tun hat: Die Redmonder möchten ein Konkurrenzprodukt zu Chrome OS auf den Markt bringen. Auch dieses wird, gerade im Billig-Segment, weiter an Bedeutung gewinnen. Microsoft wird uns möglicherweise bald weitere Details bekanntgeben.