Windows 10: Microsoft hat meine PCs kaputtgemacht

Die jüngsten Updates haben mehrere PCs mit Windows 10 faktisch lahmgelegt. Zunächst bekam das Betriebssystem wiederum gute Kritiken, weil es nicht mehr Ressourcen als beispielsweise Windows 7 benötigt hat.

Apple wird seit Jahren dafür gerügt, dass das Unternehmen mehrere Jahre alte iPhones und iPads fast unbenutzbar macht, indem der Hersteller das aktuellste iOS-Betriebssystem auf den Geräten installiert. Oft sind die in die Jahre gekommenen Smartphones und Tablets den Anforderungen der aktuellen Firmware hardwaretechnisch nicht mehr gewachsen, so dass das System nur noch sehr langsam läuft. Allerdings zeigt sich am Beispiel Microsoft, dass es Nutzern anderer Betriebssystem-Plattformen nicht anders geht.

Mit Windows 10 hat Microsoft faktisch einen Update-Zwang eingeführt. Aktualisierungen für das Betriebssystem lassen sich zwar verschieben, aber nicht gänzlich unterbinden. Das mag der Sicherheit dienen, kurbelt aber gleichzeitig auch die Computer-Industrie an. Wurde der amerikanische Technologiekonzern nämlich nach Veröffentlichung der ersten Version von Windows 10 noch dafür gelobt, dass die PCs nach dem Umstieg von Windows 7 oder gar Windows XP nicht langsamer sondern zum Teil sogar schneller laufen als zuvor, so kehrt sich diese Erfahrung nach der Installation des Anniversary Updates um.

In meinem Fall hat Microsoft gleich mehrere Computer so langsam werden lassen, dass sie kaum noch benutzbar sind. Zugegeben, es handelt sich durchweg um Geräte, die fünf Jahre alt oder noch älter sind. Dennoch waren diese noch im ständigen Einsatz, weil sie Aufgaben wie der Textverarbeitung, dem Austausch von E-Mails oder dem Surfen im Internet in jedem Fall noch gewachsen waren. Nach dem Update dauert es auf den gleichen Rechnern deutlich länger, bis Programme starten und Apps benutzbar sind.

Schlechte Erfahrungen gleich auf mehreren Rechnern

Diese Erfahrung mache ich mit einem Dell-Notebook genauso wie mit einem Desktop-PC von Lenovo. Vergleichbare Probleme gibt es auch mit der Nutzung von Windows 10 in der virtuellen Maschine eines Apple iMac und eines MacBook Air. Nach wie vor flüssig läuft Windows 10 dagegen auf einem neueren iMac – ebenfalls in der virtuellen Maschine.

Das Bestreben der Hersteller, ihre neue Software möglichst schnell zu verbreiten, ist durchaus verständlich. Dennoch sollten die Kunden zumindest die Möglichkeit haben, bei Nichtgefallen oder anderen Problemen auf einen früheren Stand des Betriebssystems umzusteigen, die auf der verwendeten Hardware noch einwandfrei liefen.

Auf dem Weg eines Zwangs-Updates die Anwender faktisch zum Kauf neuer PCs oder auch Smartphones und Tablets zu zwingen, ist jedenfalls alles andere als kundenfreundlich – und da macht es keinen Unterschied, ob nun Apple, Microsoft oder wer auch immer für den Ärger verantwortlich ist. Ich für meinen Teil bedauere es mittlerweile, von Windows 7 auf Windows 10 umgestellt zu haben, so dass aus mehreren gut funktionierenden Rechnern Elektronikschrott geworden ist.