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Red Magic 3: Gaming-Smartphone mit Lüfter, 90-Hz-Display & Dock

Die Nubia-Tochter Red Magic hat mit dem Red Magic 3 das erste Smartphone mit eingebautem Lüfter vorgestellt. Ja, richtig, in dem Megallgehäuse des neuen High-End-Geräts für Spielefans steckt erstmals auch ein richtiger, echter, aktiver und natürlich der Größe angepasster Lüfter. Aber auch sonst hat das Red Magic 3 einiges zu bieten.

Als im Zuge des Mobile World Congress 2019 erstes Gerede zu hören war, laut dem Nubia ein Gaming-Handy mit eingebautem Lüfter planen sollte, war dies kaum zu glauben. Etwas später tauchten Patente auf, in denen ein aktives Kühlsystem mit einem Lüfter und mehreren Heatpipes für den Einsatz in Smartphones beschrieben wurde – von Mitarbeitern von Nubia. Jetzt bestätigen sich die Spekulationen: das Red Magic 3 hat einen Lüfter.

Direkt unterhalb der Kamera auf der Rückseite sind entsprechende Lüftungsschlitze vorhanden, wobei der Lüfter selbst am rechten Gehäuserand oberhalb der Lautstärkewippe untergebracht ist. Von dort soll er bei Bedarf die von GPU und CPU erzeugte Abwärme abführen, indem Luft über die Schlitze unter der Kamera eingesogen und über die zum Lüfter verlaufenden Heatpipes und Kühlfinnen geführt – und am Ende vom Küfter aus dem Gehäuse befördert wird.

Insgesamt soll das als „ICE 2.0“ und „mehrdimensionales Kühlsystem“ bezeichnete Konzept mit Kühlflächen von rund 32 Quadratzentimetern und einem um 500 Prozent erhöhten Wärmetransfer-Koeffizienten für eine um 16 Grad Celsius reduzierte CPU-Kerntemperatur sorgen. Letztlich soll so auch bei langen Gaming-Sessions kein Throttling erfolgen und die hohen Taktraten des optionalen Spiele-Modus‘ können angeblich problemlos beibehalten werden, verspricht jedenfalls der Hersteller.

Nix Notch – dafür zwei große Frontlautsprecher

Abgesehen vom kuriosen Kühlsystem bietet das Nubia Red Magic 3 ebenfalls so einiges. Der Hersteller verbaut unter anderem ein 6,65 Zoll großes AMOLED-Panel, das mit 2340×1080 Pixeln auflöst und somit im 19,5:9-Format gehalten ist. Das Panel soll den kompletten DCI-P3-Farbraum abdecken und kommt ohne einen Ausschnitt oder ein Loch daher. Interessant ist auch, dass der Bildschirm eine maximale Wiederholrate von 90 Hertz unterstützt, was in Spielen für eine noch flüssigere Darstellung sorgen soll. Unter der Haube steckt erwartungsgemäß aktuelle Top-Hardware in Form des neuen Qualcomm Snapdragon 855 Octacore-SoC, der mit seinen acht Kernen Taktraten von bis zu 2,8 Gigahertz erreicht. Er wird mit sechs, acht oder gar zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher und internem Flash-Speicher mit 64, 128 oder 256 GB kombiniert, die man per MicroSD-Kartenslot erweitern kann.

Kamera kein Fokus – aber immerhin ein 48-Megapixel-Sensor

Bei den Kameras setzt der Hersteller keinen Schwerpunkt, denn es wird nur ein einzelner Sony IMX586-Sensor auf der Rückseite verbaut, der aber immerhin 48 Megapixel Basisauflösung bietet. Vorn sitzt eine 16-Megapixel-Kamera. Der Gaming-Fokus zeigt sich auch beim Akku, denn das Red Magic 3 hat einen mit 5000mAh sehr üppig dimensionierten Akku, der obendrein per Quick Charge mit bis zu 27 Watt geladen werden kann.

Anders als viele andere Hersteller verbaut Nubia hier zwei auf den Nutzer ausgerichtete Lautsprecher und hält auch daran fest, wieder zwei kapazitive Touch-Buttons an der einen Gehäusehälfte anzubringen. Hinzu kommt auch wieder der altbekannte Hardware-Schalter für die Inbetriebnahme des Spielemodus‘. Neu sind hingegen die sieben Pogopins an der linken Seite, mit denen das Gerät in ein „E-Sports-Dock“ eingesetzt werden kann. Über das Dock steht dann ein Ethernet-Port, ein Kopfhöreranschluss (wie auch am Gerät selbst) und ein USB-Type-C-Port zum Laden zur Verfügung.
Das Red Magic3 steckt wieder in einem vollständig aus Metall gefertigten Gehäuse, das recht martialisch gestaltet ist und auch wieder einen LED-Lichtstreifen auf der Rückseite trägt. Als Betriebssytem läuft hier natürlich Android 9.0 „Pie“, wobei Nubia auch wieder seinen Spielemodus mitliefert. Insgesamt soll das Gerät ein weitestgehend Stock-nahes Nutzungserlebnis bieten, will aber eben auch mit allerhand Spieleanpassungen in Sachen Software punkten.

Nubia zufolge wird das Red Magic 3 in Kürze in China in den Handel kommen. Ab Mai soll das Gerät aber auch in Europa zu haben sein. Angaben zum Preis nannte das Unternehmen bisher für unsere Region nicht. In China wird das Red Magic 3 zu Preisen ab knapp 390 Euro vertrieben, wobei das Topmodell umgerechnet gut 570 Euro kostet.

OnePlus 5: Update auf OxygenOS 9.0.5 schließt kritische Schwachstelle

Der Smartphone-Hersteller OnePlus hat eine neue Aktualisierung für das OnePlus 5 und 5T veröffentlicht. Das Update enthält unter anderem einen wichtigen Sicherheits-Patch, der eine kritische Schwachstelle behebt. Alle Besitzer der Geräte sollten die Software also schnellstmöglich installieren.

Mit dem Update wird die OxygenOS-Benutzeroberfläche dem OnePlus-Forum zufolge auf Version 9.0.5 aktualisiert. Das gut 200 Megabyte große Software-Paket bringt auch den aktuellsten Sicherheits-Patch mit sich. Diesen Patch stellt Google jeden Monat für Android-Geräte bereit, sodass es sich bei der neuesten Version um den Sicherheits-Patch aus April 2019 handelt. Hiermit wird eine Sicherheitslücke, mit der Angreifer die komplette Kontrolle über das Gerät übernehmen und private Daten auszulesen können, geschlossen.

Bugfixes in WhatsApp & im Gaming-Modus

Seit einiger Zeit klagen viele Besitzer der bei­den OnePlus-Smartphones darüber, dass Bilder in WhatsApp manchmal nicht richtig he­run­ter­ge­la­den werden. Dieses Problem soll mit der Aktualisierung auf OxygenOS 9.0.5 jetzt der Vergangenheit angehören. Darüber hinaus hat OnePlus auch einen Fehler im Gaming-Mode des Smartphones aus der Welt geschafft. Bei Apps von Drittanbietern konnte es vorkommen, dass Videoanrufe nicht durchgestellt wurden. Wie gewohnt wird durch das Update ebenso die allgemeine Systemstabilität verbessert.

Die Aktualisierung wird wie üblich im sogenannten OTA-Verfahren (Over the Air) verteilt. Da der Rollout in Wellen erfolgt, könnte es noch einige Tage dauern, bis das Update bei allen Nutzern angekommen ist. Abhängig von den eigenen Einstellungen wird die neue Version womöglich automatisch heruntergeladen, sodass die Installation nur bestätigt werden muss.

Microsoft behebt erneut Fehler in älteren Windows-10-Versionen

Es stehen neue kumulative Updates für die Versionen 1803, 1709, 1703 und 1607 zur Verfügung. Sie bringen unter anderem Korrekturen für Internet Explorer, Edge und Office. Edge soll beispielsweise bei einem Update des Betriebssystems nicht mehr Favoriten und Leselisten verlieren.

Microsoft hat neue kumulative Updates für die Windows-10-Versionen 1803, 1709, 1703 und 1607 veröffentlicht. Sie beheben zahlreiche, nicht sicherheitsrelevante Fehler, darunter Bugs in Internet Explorer, Edge und Office. Nutzer sollten aber auch auf weniger Probleme mit UWP-Apps stoßen.

Internet Explorer soll nun nicht mehr Inhalte von Ressourcen blockieren, die über das HTTP-Protokoll geladen werden, falls die Website an sich über das HTTPS-Protokoll gehostet wird. Ein Fix für den Browser Edge wiederum löst ein Problem, dass bei einem Update des Betriebssystems zum Verlust von Favoriten und Leselisten führen konnte. Außerdem ist das Administrator-Konto von Edge nun in der Lage, das Microsoft-Office-Setup nach einem Download zu starten.

Das kumulative Update soll auch verhindern, dass die neue App-Container-Funktion von Microsoft Office abgeschaltet wird. Ein weiterer Fehler, der nun Vergangenheit angehören soll, tritt bei der Deinstallation der Microsoft Office Desktop App auf. Er verhinderte, dass die neue Version der App installiert wurde.

Bei Geräten mit Touchscreen soll es nun nicht mehr vorkommen, dass dieser nach einem Neustart des Geräts nicht funktioniert. Ein weiterer Bug erlaubte es zuletzt, sich mit einer Smart Card bei eigentlich deaktivierten Konten anzumelden. Des Weiteren sollen UWP-Apps auch dann auf Tastatureingaben reagieren, wenn der User-Interface-Thread ausgelastet ist.

Nicht anwenden sollten Nutzer das Update, die die Version 1803 oder 1607 einsetzen und auf die Preboot Execution Environment angewiesen sind, um ein Gerät von einem Windows Deployment Services Server mit variablen Fenster-Erweiterungen starten. In dem Fall wird möglicherweise das Image nicht vollständig heruntergeladen. Als Workaround empfiehlt Microsoft, die variable Fenster-Erweiterung abzuschalten.

Die Aktualisierungen verteilt Microsoft wie immer über die integrierte Update-Funktion seines Betriebssystems. Zum Abschluss der Installation ist gegebenenfalls ein Neustart erforderlich. Für Windows 10 Version 1809 steht indes kein neues kumulatives Update zur Verfügung.

Teardown offenbart mögliche Designfehler beim Galaxy Fold

iFixit bemängelt zwei 7 Millimeter große Öffnungen im Bereich des Scharniers. Auch die Rückseite des Scharniers lässt möglicherweise Staub ins Gerät eindringen. Zudem lässt sich der innere Displayrahmen nach Ansicht von iFixit zu leicht ablösen.

iFixit hat offenbar eines der von Samsung ausgegebenen Testgeräte des Galaxy Fold erhalten und in seine Einzelteile zerlegt. Der Teardown gibt Hinweise auf mögliche Schwachstellen des faltbaren Smartphones, die auch zu Displayproblemen führen könnten – Probleme, für deren Lösung Samsung kürzlich den Marktstart des nach eigenen Angaben ersten Foldables um mehrere Wochen verschob.

Die wichtigste Erkenntnis von iFixit nach der Zerlegung des Geräts ist einem Blogeintrag zufolge: „Dieses Ding ist sehr zerbrechlich.“ Es gebe, wie erwartet, zahlreiche mögliche Eintrittspunkte für Schmutz und Fremdkörper und so viele Möglichkeiten, den faltbaren Bildschirm zu beschädigen.

Den Reparaturexperten fiel vor allem die etwa 7 Millimeter breite Öffnung ins Auge, die sich am oberen und unteren Rand des inneren Displays im Bereich des Scharniers ergibt. Sie ist offenbar erforderlich, weil der schützende Rahmen des Displays nicht faltbar ist. „Dieser 7-Millimeter-Spalt scheint kein großes Problem zu sein, aber er lässt das Display offen – sollte also etwas versehentlich eintreten, sind es das Ende für den Bildschirm.“

Genau das scheint bei dem Gerät passiert zu sein, das dem Blog The Verge vorlag. Hier beschrieben die Tester einen Defekt, der zum Ausfall des Displays führte und anhand des Fehlerbilds wahrscheinlich von einem eingedrungenen Fremdkörper ausgelöst wurde.

Spalten, in die Schmutz eindringen kann, bemängelt iFixit aber auch beim geschlossenen Gerät. In diesem Zustand sei das Display zwar perfekt geschützt, die Öffnungen auf beiden Seiten des Scharniers sieht iFixit aber als weitere Schwachstelle an.

Für den eigentlichen Teardown wurde jedoch nicht zuerst das innenliegende Display entfernt, sondern die gläserne Rückseite. Dort fand iFixit ein vollständiges Smartphone vor, dem lediglich ein Vibrationsmotor und ein Lautsprecher fehlten. Auch das kleine Frontdisplay ließ sich demnach ohne größere Probleme entfernen. Dabei fiel auf, dass Samsung in jede Gehäusehälfte einen Akku verbaut, mit einer Gesamtkapazität von 4380 mAh.

Der Demontage des Frontdisplays stand zuerst dessen Rahmen im Weg, der sich laut iFixit überraschenderweise sehr leicht ablösen ließ. „Normalerweise lieben wir leicht abzulösenden Klebstoff. Aber in diesem Fall befürchten wir, dass sich der Rahmen im Lauf der Zeit lösen könnte, was zu einem Displayschaden führen könnte.“

Das faltbare Display selbst ist dem Teardown zufolge nur am äußeren Rahmen mit dem Gehäuse verbunden. Zudem fand iFixit auf den Rückseiten dünne Metallverstärkungen, die sich selbstverständlich auf den Bereich beschränken, der nicht gefaltet wird. Zudem weist iFixit darauf hin, dass die äußere Schutzfolie – zumindest bei den Testgeräten – optisch einer nachträglich aufgebrachten Displayschutzfolie entspricht. Sie dürfe beim Galaxy Fold aber nicht entfernt werden, da dies unausweichlich zu einer Beschädigung führe. „Warum wurde diese Schicht nicht bis unter den Rahmen geführt, um sie vor Leuten wie uns, die gerne etwas ablösen, zu verbergen“, fragt iFixit.

Insgesamt vergibt iFixit 2 von 10 möglichen Punkten für die Reparierbarkeit des Galaxy Fold. Der fehlende Schutz und die Empfindlichkeit des Displays würden wahrscheinlich irgendwann zu einem Schaden und dann zu einem teuren Austausch führen. Auch die Mechanik des Scharniers erscheint iFixit anfällig für Abnutzung und damit auch für Reparaturen. Positiv sei jedoch die Verwendung von Standardschrauben für die Befestigung vieler Komponenten und deren modularer Aufbau.

Ob die von iFixit aufgedeckten möglichen Schwachstellen tatsächlich für die von Testern festgestellten Schäden verantwortlich sind, ist unklar. Samsungs Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. In einem Punkt könnte iFixit jedoch Recht behalten: zumindest bei einem Testgerät hat Samsung bereits in seiner Stellungnahme eingeräumt, dass ein Fremdkörper einen Displayschaden ausgelöst hat. Hier ist allerdings noch offen, ob er nachträglich eingedrungen ist oder während der Produktion in das Gerät gelangt ist.

Apple will Reparaturzeit von MacBook-Tastaturen verkürzen

In den Apple Stores haben Tastatur-Reparaturen nun oberste Priorität. Apple stellt den Stores zudem mehr Ersatzteile zur Verfügung, damit sie die Reparaturen selbst durchführen können. Die vorgegebene Reparaturdauer verkürzt Apple so von fünf auf einen Tag.

Erst Ende März hatte Apple eingeräumt, dass auch die überarbeitete Version der MacBook-Tastatur zu Ausfällen einiger Tasten durch eindringenden Staub und Schmutz neigt. Darauf scheint das Unternehmen aus Cupertino nun mit einer Verkürzung der Standardreparaturzeit für eine Tastatur zu reagieren. Ein neues Verfahren soll den Vorgang, der derzeit bis zu fünf Tage in Anspruch nehmen kann, auf einen Tag verkürzen.

Das geht zumindest aus einem Rundschreiben an Apples eigene Ladengeschäfte hervor, das MacRumors vorliegt. Darin werden Mitarbeiter angewiesen, Tastaturreparaturen als oberste Priorität zu behandeln, um Kunden mit Tastaturproblemen besser zu unterstützen. Zudem sollen in den Stores künftig mehr Ersatzteile für Tastaturen vorgehalten werden.

„Die meisten tastaturbezogenen Reparaturen müssen bis auf weiteres im Store durchgeführt werden. Zusätzliche Serviceteile wurden an die Filialen verschickt, um das gestiegene Volumen zu unterstützen“, heißt es in dem Rundschreiben. „Diese Reparaturen sollten vorrangig durchgeführt werden, um die Durchlaufzeit am nächsten Tag zu gewährleisten. Öffnen Sie zum Abschluss der Reparatur die entsprechende Serviceanleitung und befolgen Sie alle Reparaturschritte sorgfältig.“

Probleme bereiten die sogenannten Butterfly-Switches, die Apple entwickelt hat, um dünnere Tastaturen und damit dünnere MacBooks zu ermöglichen. Die Schalter reagieren jedoch anfällig auf eindringenden Staub und Schmutz. Zwar führt dies nicht zwingend zum Ausfall einzelner Tasten, aber oftmals ist ein höherer Druck notwendig, um den Schalter auszulösen – was vor allem bei professionellen Nutzern den Schreibrhythmus durchbricht.

Apple selbst spricht von einer „geringen Zahl von Nutzern“, die Probleme mit der dritten Generation der Butterfly-Keyboards hat. „Die dritte Generation“ bedeutet aber auch, dass Apple schon zweimal nachgebessert hat, ohne das Problem vollständig zu lösen. Zuletzt wurde eine Silikonmembran hinzugefügt, um die Schalter vor Staub und anderen Verschmutzungen zu schützen.

Die neue Schaltertechnik wurde 2015 eingeführt. Für zwischen 2015 und 2017 hergestellte MacBooks bietet Apple ein Serviceprogramm zum Austausch defekter Tastaturen an. Auf die 2018 eingeführte Generation, die über besagte Silikonmembran verfügt, wurde das Programm bisher nicht ausgeweitet. Anscheinend ist dies auch nicht geplant. Stattdessen will Apple seinen Kunden nun wohl mit einer kürzeren Reparaturzeit entgegenkommen.

Sicherheitsforscher liest private Schlüssel aus Qualcomm-Chips aus

Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung eines kryptografischen Algorithmus. Der Fehler steckt in der Qualcomm Secure Execution Environment und betrifft 46 Chipsätze des Unternehmens. Googles April-Patchday bringt einen Fix für die Schwachstelle.

Android-Smartphones und –Tablets mit Qualcomm-Chipsätzen sind anfällig für eine neue Sicherheitslücke. Sie steckt in der Qualcomm Secure Execution Environment (QSEE) und erlaubt es, Daten wie private Sicherheitsschlüssel auszulesen. Anfällig sind Geräte mit insgesamt 46 unterschiedlichen Qualcomm-Chipsätzen.

Entdeckt wurde die Anfällig schon vor mehr als einem Jahr vom Sicherheitsforscher Keegan Ryan von der NCC Group. Ihm zufolge ist Qualcomms Implementierung des kryptographischen Algorithmus ECDSA fehlerhaft. Das wiederum erlaubt es, auf Daten zuzugreifen, die innerhalb der QSEE verarbeitet werden.

Eigentlich ist die QSEE eine sogenannte Trusted Execution Environment (TEE), also ein vertrauenswürdiger Bereich, in dem bestimmte Daten wie Passwörter oder auch biometrische Kennzeichen verarbeitet werden. Eine TEE wie auch Intels SGX ist strikt vom restlichen System getrennt, damit sie auch vor Prozessen mit Root-Rechten geschützt ist.

Root-Rechte werden dem Forscher zufolge auch benötigt, um die Anfälligkeit mit der Kennung CVE-2018-11976 auszunutzen. Malware, die Angreifern diese Rechte beschafft, ist in der Android-Welt jedoch keine Seltenheit mehr – einzelne Exemplare wurde auch schon im Google Play Store gesichtet.

Jedoch soll die QSEE auch dann noch sicher sein, wenn ein Hacker die vollständige Kontrolle über ein Smartphone oder Tablet erlangt hat. Die Sicherheitslücke erlaubt es jedoch, diese Schutzfunktion zu umgehen. „Das sollte nicht möglich sein, da der hardwarebasierte Schlüsselspeicher jede Art von Schlüsseldiebstahl verhindern soll, selbst wenn ein Angreifer das Android-Betriebssystem vollständig kompromittiert hat“, sagte Ryan.

In einem Whitepaper beschreibt Ryan technische Details seines Angriffs. Demnach entdeckte der Forscher mit einem Tool namens Cachegrab kleine Lecks im Prozess zur kryptografischen Signierung von Daten. Sie geben Details zu verwendeten Einmal-Schlüssels preis. „Diese wenigen Bits reichen aus, um 256-Bit-ECDSA-Schlüssel wiederherzustellen“, ergänzte Ryan. Der Forscher testete seinen Angriff erfolgreich auf einem Nexus 5X.

Googles Android-Patches für den Monat April enthalten einen Fix für die Schwachstelle. Der ist allerdings nur in Updates enthalten, die die Sicherheitspatch-Ebene 5. April erreichen. Nutzer von Samsung-Geräten müssen sich also noch bis Mai gedulden, bis sie vor diesen Angriffen geschützt – sofern die Geräte auf Qualcomm-Chipsätzen basieren. Eine Liste aller betroffenen Qualcomm-Chipsätze stellt der US-Chiphersteller in einem Advisory bereit.

Microsoft erweitert Edge für iOS und Android um Single-Sign-On

Die Funktion richtet sich an Unternehmen, die Azure AD einsetzen. Single-Sign-On unterstützt SaaS- und selbst gehostete Anwendungen. Eine weitere neue Funktion schränkt zudem den Zugriff auf bestimmte Anwendungen über Chrome oder Safari ein.

Microsoft hat seinen Browser Edge für iOS und Android um zwei neue Funktionen erweitert. Der Support für Single-Sign-On soll vor allem die Anmeldung im Browser und bei Apps in Umgebungen vereinfachen, die Azure Active Directory nutzen. Bedingter Zugriff wiederum soll verhindern, dass Nutzer mit unsicheren Browsern auf bestimmte Anwendungen zugreifen.

Single-Sign-On unterstützt Anwendungen wie Microsoft Outlook oder auch webbasierte Apps, solange sie mit Azure AD verknüpft sind. Unerheblich dabei ist, ob sie als Software-as-a-Service oder auf eigenen Servern bereitgestellt werden. Sobald beispielsweise Mitarbeiter sich bei einer mit Azure AD verbundenen App angemeldet haben, müssen sie ihren Nutzernamen und Kennwort nicht erneut für die Anmeldung bei einer anderen App eingeben. Stattdessen kann die Authenticator-App von Microsoft für iOS oder die Intune Company Portal App für Android verwendet werden.

Auf iPhones ist es zudem möglich, sich per Single-Sign-On bei mehreren Azure-AD-verknüpften Apps gleichzeitig anzumelden. In dem Fall muss allerdings das Gerät für die Anmeldung registriert werden.

Der Bedingte Zugriff bedeutet, dass Unternehmen per Richtlinie festlegen können, dass Mitarbeiter einen durch Microsoft Intune verwalteten Browser wie eben Edge einsetzen. Konkret kann so verhindert werden, dass Nutzer Chrome oder Safari für den Zugriff auf bestimmte Enterprise-Anwendungen verwenden, um laut Microsoft Datenverluste durch „ungeschützte Browser“ zu verhindern.

„Sie können nun den richtlinienverwalteten Microsoft Edge als zugelassenen mobilen Browser durchsetzen, um auf Azure-AD-verbundene Webanwendungen zuzugreifen, wodurch die Verwendung ungeschützter Browser wie Safari oder Chrome eingeschränkt wird“, teilt Microsoft mit. „Auf diese Weise können Sie den Zugriff sichern und Datenverluste über ungeschützte Browseranwendungen verhindern.“

Nutzer, die einen nicht verwalteten Browser wie Chrome oder Safari öffnen, um auf bestimmte Apps zuzugreifen, werden aufgefordert, stattdessen Microsoft Edge zu nutzen. Zudem werden Sie unter iOS zur Installation der Authenticator-App und unter Android zur Einrichtung des Intune Company Portal aufgefordert.

Windows 10: Microsoft blockiert Mai-2019-Update für PCs mit USB-Speicher und SD-Karten

Externe Speicher können zu einer fehlerhaften Zuordnung von Laufwerksbuchstaben führen. Nutzer müssen vor der Installation des Mai-Updates alle USB-Speicher und SD-Karten entfernen. Die Warnmeldung von Windows 10 enthält diesen Hinweis jedoch nicht.

Microsoft weist auf ein Problem hin, das bei der Installation des Mai-2019-Updates für Windows 10 auftreten kann. Einem neuen Support-Dokument zufolge wird das Funktionsupdate nicht eingespielt, falls ein USB-Laufwerk oder eine SD-Speicherkarte mit einem System verbunden ist. In dem Fall kann es offenbar vorkommen, dass durch das Update Laufwerksbuchstaben falsch zugeordnet werden.

„Bei berechtigten Computern, bei denen während der Installation des Mai-2019-Updates ein externes USB-Gerät oder eine SD-Speicherkarte angeschlossen ist, kann es zu einer falschen Laufwerkszuordnung kommen. Aus diesem Grund sind diese Computer derzeit vom Erhalt des Updates ausgeschlossen“, heißt es in dem Support-Artikel. „Dies erzeugt die Fehlermeldung, die im Abschnitt ‚Symptome‘ erwähnt wird, wenn das Upgrade auf einem betroffenen Computer erneut versucht wird.“

Die Fehlermeldung wiederum hält keine hilfreichen Informationen bereit. Sie teilt dem Nutzer lediglich mit, dass sein PC nicht aktualisiert wird und dass er nicht unternehmen muss. Das Update erhalte er zu einem späteren Zeitpunkt automatisch, nachdem das Problem behoben sei.

Als Beispiel führt Microsoft in dem Support-Artikel einen USB-Speicherstick an, der vor der Installation den Laufwerksbuchstaben G und nach der Aktualisierung den Laufwerksbuchstaben H hat. In dem Fall Verknüpfungen zu Laufwerk G und auch zu Laufwerk H nicht die gewünschten Resultate liefern. Besonders schwerwiegend ist der Fehler, da laut Microsoft auf die Laufwerksbuchstaben interner Festplatten verändert werden können – ein USB-Stick kann also offenbar auch den Buchstaben einer interne Festplatte übernehmen, auf der Anwendungen installiert sind. Diese würden anschließend unter Umständen nicht mehr oder nur eingeschränkt funktionieren.

Für alle Betroffenen gibt es jedoch einen sehr einfachen Workaround. Es müssen lediglich die USB-Speicher sowie SD-Karten entfernt und die Installation des Mai-2019-Updates neu gestartet werden.

Darüber hinaus will Microsoft den Fehler mit einem künftigen Service-Update beseitigen. Windows Insider, die das Build 1877 oder neuer einsetzen, haben den Fix bereits erhalten.

Chrome 74 bringt Dark Mode für Windows-Nutzer

Der dunkle Modus ist an die Einstellungen des Betriebssystems gekoppelt. Er lässt sich nicht unabhängig von Windows aktivieren. Google überarbeitet zudem den Datensparmodus von Chrome für Android.

Google hat seinen Browser Chrome auf die Version 74.0.3729.108 aktualisiert. Die wichtigste Neuerung betrifft ausschließlich Windows-Nutzer. Ihnen steht ab sofort auch ein Dark Mode zur Verfügung, den Google für macOS bereits mit Chrome 73 eingeführt hatte. Darüber hinaus beseitigt das Update mindestens 39 Sicherheitslücken.

In Chrome suchen Nutzer vergeblich nach einem Schalter, um das dunkle Thema zu aktivieren. Wie schon unter macOS muss der Dark Mode des Betriebssystems eingeschaltet werden, damit auch Chrome sein Farbschema ändert – was auf zwei Testsystemen von ZDNet jedoch auch nach einem Neustart des Browsers nicht funktionierte. Auch ein Neustart von Windows brachte keine Abhilfe – selbst bei einem frisch installierten Chrome-Browser. Laut Google soll das Feature in Wellen ausgerollt werden, sodass es anfangs nicht für jeden Nutzer zur Verfügung steht. Wer den Dark Mode schon jetzt ausprobieren möchte, ergänzt unter Eigenschaften der Verknüpfung im Feld Ziel den Eintrag um –force-dark-mode.

Chrome: Google schließt Sicherheitslücken

In den Versionshinweisen nennt Google zudem Details zu 19 von insgesamt 39 Sicherheitslöchern, die mit Chrome 74 gestopft werden. Von mindestens fünf Anfälligkeiten geht ein hohes Risiko aus. Ein Angreifer kann unter Umständen Schadcode einschleusen und innerhalb der Sandbox des Browsers ausführen.

Das gilt unter anderem für einen Use-after-free-Bug in PDFium, der PDF-Komponente von Chrome. Weitere schwerwiegende Fehler stecken in der Browserengine Blink und der JavaScript-Engine V8. Die Autofill-Funktion von Chrome 73 und früher gibt zudem unter Umständen persönliche Informationen preis.

Den Entdeckern der Sicherheitslücken zahlt Google eine Belohnung von insgesamt 26.837 Dollar. Die Prämien fließen unter anderem an Mitarbeiter von SSLab, Cisco Talos, Tencent, Leviathan Security Group sowie an unabhängige Sicherheitsforscher. Die Höhe der Zahlung ist abhängig vom Schweregrad der gefundenen Anfälligkeit.

Für Nutzer von Android für Chrome hält Google auch eine Neuerung bereit. Der Datensparmodus Data Saver heißt ab sofort Lite Mode. Die Aktivierung erfolgt über die Browsereinstellungen. Im Lite Mode prüft Chrome für Android, ob das Laden und Anzeigen der ersten Inhalte einer Seite mehr als fünf Sekunden in Anspruch nehmen wird. Im dem Fall wird eine optimierte Version der Seite geladen. Zu den technischen Details des Vorgangs will Google in den kommenden Monaten ein Whitepaper veröffentlichen.

Das Unternehmen betont jedoch, dass bei aktiven HTTPS-Verbindungen im Lite Mode nur die URL mit Google geteilt wird, nicht jedoch Cookies, Anmeldeinformationen oder persönliche Seiteninhalte. Google respektiere stets eine verschlüsselte Verbindung zwischen Chrome und einer Website.

Windows 10: Sets-Funktion endgültig abgesagt

Ein Sargnagel für Sets ist offenbar die Umstellung von Edge auf Chromium. Microsoft bestätigt nur, dass die Windows-Konsole kurzfristig keine Tabs erhält. Diese Funktion basierte bisher jedoch auf Sets.

Microsoft hat die bereits 2017 angekündigte neue Funktion Sets für Windows 10offenbar endgültig begraben. Sie sollte eigentlich mit dem April 2018 Update erscheinen, schaffte es jedoch auch nicht in das Oktober-Update des vergangenen Jahres. Laut Quellen der Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley soll Microsoft die Entwicklung von Sets inzwischen eingestellt haben.

Sets ist eine Funktion, die eigentlich die Verwaltung von Fenstern vereinfachen sollte. Nutzer wären in der Lage gewesen, Apps, Fenster, und auch Websites in Tabs zusammenzufassen, um sie gemeinsam zu beenden und bei Bedarf wieder gemeinsam zu öffnen. Im Windows Insider Program stießen die Sets aber nicht nur auf positive Reaktionen, sodass sie schließlich wieder entfernet wurden. Microsoft begründete den Schritt unter anderem mit noch benötigten Anpassungen bei den Office-Anwendungen.

Die Sets-Funktion sollte einem Blogeintrag von Senior Program Manager Rich Tuner zufolge aber auch benutzt werden, um die Windows-Konsole um Tabs zu erweitern. In einem Tweet kündigte er am Wochenende indes an, dass es für die Konsole in absehbarer Zeit keine Tabs geben wird – die Funktion selbst stehe aber noch auf der Tagesordnung, twitterte der Microsoft-Manager. Laut Foleys Quellen sollen die Tabs in der Windows-Konsole nun ohne die Sets-Funktion realisiert werden.

Ursprünglich funktionierten die Sets nur mit Anwendungen der Universal Windows Platform. Sie sollten aber auch für Win32-Apps optimiert werden, damit auch Office-Anwendungen von der Funktion profitieren können. Langfristig sollten zudem Anwendungen von Drittanbietern unterstützt werden.

Ein Grund für das Aus der Sets ist möglicherweise auch die Umstellung von Edge auf Googles Chromium-Engine. Der Microsoft-Browser war von Anfang an ein fester Bestandteil von Edge. Nach Angaben von Foleys Quellen hätte die Integration der Sets in den Chromium-Code die Umstellung erheblich verzögert – oder zumindest dafür gesorgt, das Edge erst Monate nach der Einführung der Sets die Funktion unterstützt hätte.

Der Entwickler Stardock bietet mit Groupy eine Anwendung an, die ähnliche Features bietet wie Sets. Auch sie erlaubt es, Apps und Websites in Tabs anzuordnen und gemeinsam zu verwalten.