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Juni-Patchday: Microsoft schließt vier Zero-Day-Lücken von SandboxEscaper

Insgesamt stehen Fixes für 88 Sicherheitslücken zur Verfügung. 21 Anfälligkeiten stuft Microsoft als kritisch ein. Windows verweigert außerdem nun das Pairing mit bestimmten unsicheren Bluetooth-Geräten, darunter Sicherheitsschlüssel wie Google Titan.

Microsoft hat seine monatlichen Sicherheitspatches veröffentlicht. Der Juni bringt Fixes für insgesamt 88 Anfälligkeiten, von denen 21 als kritisch bewertet sind. Geschlossen werden auch vier Zero-Day-Lücken, die zuletzt die Sicherheitsforscherin SandboxEscaper öffentlich gemacht hatte, ohne Microsoft vorab zu informieren.

Gepatcht wurden nun eine Lücke in der Windows Aufgabenplanung, die eine Ausweitung von Benutzerrechten ermöglicht, sowie eine Schwachstelle in Internet Explorer 11, die es erlaubt, Code außerhalb der Sandbox auszuführen. Zwei weitere Bugs umgehen Sicherheitsfunktionen des Windows Installer sowie einen im April veröffentlichten Patch für die Anfälligkeit CVE-2019-0841 – in beiden Fällen kommt es ebenfalls zu einer nicht autorisierten Rechteausweitung.

Microsoft betont, dass keine der vier Sicherheitslücken derzeit aktiv von Hackern ausgenutzt werden, obwohl SandboxEscaper Beispielcode für Exploits vorab veröffentlicht hatte. Das soll auch für alle anderen Anfälligkeiten gelten, die der Juni-Patchday adressiert.

Updates stehen laut den Release Notes für den Juni-Patchday für Windows, Internet Explorer, Edge, Office, die Office-Dienste und Office Web-Apps, Chakra Core, Skype for Business und Lync, Exchange Server sowie Azure zur Verfügung. Außerdem gibt es ein separates Firmware-Update für die die AR-Brille HoloLens, das ebenfalls sicherheitsrelevante Korrekturen enthält.

Als besonders schwerwiegend gelten Fehler in der Chakra Scripting Engine, der Microsoft Scripting Engine, dem Hypervisor Hyper-V sowie der Microsoft Speech API. Sie erlauben das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne. Davon betroffen sich auch Edge und Internet Explorer.

Außerdem weist Microsoft darauf hin, dass bestimmte auf Bluetooth basierende Sicherheitsschlüssel nach der Installation der Juni-Patches nicht mehr mit Windows genutzt werden können. Betroffen sind unter anderem Produkte von Feitian sowie Googles Security Key Titan. Bei ihnen liegt eine Fehlkonfiguration des Bluetooth-Protokolls vor, die es einem Angreifer erlaubt, während des Pairing-Vorgangs mit den Schlüsseln zu interagieren. Microsoft rät betroffenen, den von Feitian und Google angebotenen kostenlosen Produktaustausch in Anspruch zu nehmen.

Google hatte ein ähnliches Update bereits Anfang Juni für Android veröffentlicht. Es verhindert ebenfalls, dass schädliche Bluetooth-Geräte mit dem Mobilbetriebssystem verbunden werden können. Linux- und macOS-Nutzer sollten indes darauf achten, dass sie die fraglichen Geräte nur nutzen, wenn sie ausschließen können, dass sich potenzielle Angreifer in Bluetooth-Reichweite aufhalten.

RAMBleed: Forscher präsentieren neue Rowhammer-Variante

Der neue Angriff erlaubt das Auslesen von Speicherinhalten. Bisher beschränkt sich Rowhammer auf das Verändern von Inhalten. Eine ECC-Fehlerkorrektur schützt nicht vor RAMBleed.

Ein Team von Forschern aus Australien, Österreich und den USA hat eine neue Variante des Rowhammer-Angriffs entwickelt. Das als RAMBleed bezeichnete Verfahren erlaubt es, Daten aus dem Arbeitsspeicher zu stehlen. Die bisher bekannten Rowhammer-Attacken gaben Hackern lediglich die Möglichkeit, vorhandene Daten zu verändern oder sich höhere Benutzerrechte zu verschaffen.

Als Rowhammer werden Exploits bezeichnet, die einen Hardware-Design-Fehler in DRAM-Speicherriegeln ausnutzen. Das wiederholte Lesen von Daten bestimmter Speicherzellen – auch Row Hammering genannt – kann dazu führen, dass eine elektrische Ladung aufgebaut wird, die Daten in der benachbarten Speicherzelle verändert (Bit Flip).

Erstmals 2014 beschrieben, wurde Rowhammer seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. So lassen sich inzwischen Daten in DDR3- und DDR4-Speicherriegeln verändern. Auch ist es möglich, die Angriffe über das Web per JavaScript auszuführen. Forschern gelang es aber auch, einen Windows-PC per Rowhammer über den Browser Microsoft Edge zu kontrollieren. Außerdem wurde Rowhammer erfolgreich gegen linuxbasierte Virtuelle Maschinen in Cloud-Umgebungen eingesetzt. Im November 2018 zeigten niederländische Forscher sogar, dass Rowhammer unter Umständen auch mit RAM-Bausteinen funktioniert, die über eine eingebaute Fehlerkorrektur (ECC) verfügen.

RAMBleed ist nun eine weitere Eskalation von Rowhammer, da ein Datendiebstahl bisher ausgeschlossen war. Den erreichten die Forscher durch eine Kombination verschiedener Techniken. Unter anderem missbrauchen die Forscher eine Linux-Funktion, mit der sich große Speicherbereiche zuordnen lassen. Zudem entwickelten sie einen Frame Feng Shui genannten Mechanismus, der bestimmte Speicherseiten eines Programms in einen vorgegebenen Bereich des physischen Speichers platziert. Diese genaue Platzierung von Speicherinhalten erlaubt es schließlich, die durch das Row Hammering erzeugten Bit Flips, also die Umkehrung des Inhalts einer Speicherzelle von beispielsweise 0 zu 1, auszulesen.

Die Forscher weisen auch darauf hin, dass die ECC-Fehlerkorrektur das Auslesen von Speicherinhalten per RAMBleed nicht verhindert. „RAMBleed verlangt nicht unbedingt, dass der Angreifer das Bit liest, um festzustellen, ob es umgedreht wurde. Stattdessen ist alles, was der Angreifer für RAMBleed benötigt, ein Hinweis darauf, dass ein Bit auf der Seite gekippt (und anschließend korrigiert) wurde“, heißt es in dem Forschungsbericht. „Die synchrone Natur des ECC-Korrekturalgorithmus stellt solche Informationen typischerweise über einen Zeitkanal zur Verfügung, bei dem Speicherzugriffe, die eine Fehlerkorrektur erfordern, messbar langsamer sind als normale Zugriffe.“

Das wiederum erlaubte es den Forschern herauszufinden, welche Speicherzellen korrigiert wurden, und den ursprünglichen Wert der Zelle zu errechnen. Ihnen zufolge wurden Intel, AMD, OpenSSH, Microsoft, Apple und Red hat bereits über ihre Ergebnisse informiert.

Windows-Server anfällig für DoS-Attacken

Microsoft konnte die von Google Project Zero gemeldete Sicherheitslücke nicht innerhalb von 90 Tagen schließen. Die Schwachstelle findet sich in der Verschlüsselungsbibliothek SymCrypt. Durch sie lässt sich „rasch eine Windows-Flotte außer Betrieb setzen“.

Tavis Ormandy von Google Project Zero hat eine Sicherheitslücke in der Windows-Verschlüsselungsbibliothek SymCrypt öffentlich gemacht, nachdem Microsoftdiese nicht wie zugesagt innerhalb von drei Monaten beheben konnte. Der Sicherheitsforscher hatte sie schon im März vertraulich an Microsoft gemeldet, das die Gefährdung bis spätestens 11. Juni 2019 beseitigen wollte.

Kurz vor dem Termin für seinen Juni-Patchdaygab Microsoft jedoch zu verstehen, dass es Googles übliche Frist für die Fehlerbehebung innerhalb von 90 Tagen nicht einhalten konnte. Als Grund nannte der Softwarekonzern „Probleme, die beim Testen auftraten“. Das Sicherheitsloch soll nun erst am Patch-Dienstag im Juli geschlossen werden.

SymCrypt dient als Microsofts primäre Verschlüsselungsbibliothek für symmetrische Algorithmen seit Windows 8. Seit Windows 10 1703 wurde es auch primäre Verschlüsselungsbibliothek für asymmetrische Algorithmen. Microsoft stellte die seit 2006 entwickelte Standardbibliothek in diesem Jahr unter die MIT-Lizenz und machte sie als quelloffenen Code zugänglich, behielt sich jedoch weiterhin eine nur interne Entwicklung vor.

Ormandy entdeckte den Bug in arithmetischen Routinen der Standardbibliothek für Verschlüsselungsfunktionen. Ihm zufolge kann das zu Berechnungen führen, die in einer unendlichen Schleife ablaufen. „Ich habe ein X.509-Zertifikat erstellen können, das den Fehler auslöst“, schreibt er. Er habe sodann entdeckt, dass das Einbetten des Zertifikats etwa in einer S/MIME-Nachricht, einer Authenticode-Signatur oder einer SChannel-Verbindung effektiv jeden Windows-Server zu einem Denial of Service (DoS) bringe – also den Dienst zu verweigern. Das gelte beispielsweise für IPsec, Internet Information Server (IIS) und Exchange. Kontextabhängig könnte ein Neustart des Rechners erforderlich sein. Da viel Software wie etwa Antiviruslösungen diese Routinen bei nicht vertrauenswürdigen Inhalten aufrufen müssten, bringe sie das zum Stillstand.

„Ich melde das als geringes Risiko, obwohl sich damit ziemlich rasch eine Windows-Flotte außer Betrieb setzen lässt“, merkt Googles Sicherheitsforscher ironisch an. Tavis Ormandy hat sich einen Namen gemacht, indem er schon häufiger kritische Sicherheitslücken in verbreiteter Software aufdeckte. So meldete er unter anderem Sicherheitslöcher im Passwortmanager LastPass sowie in Produkten von Symantec, Kaspersky und AVG. Zusammen mit seiner Kollegin Natalie Silvanovich entdeckte er eine kritische Schwachstelle in Microsofts Malware Protection Engine, die in zahlreichen Sicherheitsprodukten enthalten ist.

Neue Zero-Day-Lücke in Windows 10 erlaubt Rechteausweitung

SandboxEscaper findet eine weitere Möglichkeit, einen im April veröffentlichten Patch zu umgehen. In einem Video zeigt sie, wie sich ihr Beispielcode nutzen lässt, um Systemdateien zu löschen. In den kommenden Tagen will sie einen weiteren Bug enthüllen.

Die Sicherheitsforscherin SandboxEscaper, die zuletzt mehrfach Anfälligkeiten in Windows öffentlich gemacht hat, hat erneut eine Zero-Day-Lücke im Microsoft-Betriebssystem entdeckt. Betroffen sind diesmal offenbar ausschließlich Windows 10 und Windows Server 2019. Ein Angreifer könnte die Schwachstelle nutzen, um höhere Rechte als die des angemeldeten Benutzers zu erlangen.

Konkret handelt es sich einem inzwischen wieder gelöschten Eintrag auf GitHub zufolge um einen weiteren Bypass für einen von Microsoft im April veröffentlichten Patch für die Anfälligkeit mit der Kennung CVE-2019-0841. Sie beruht darauf, dass der Windows Appx-Bereitstellungsdienst „feste Links nicht ordnungsgemäß verarbeitet“. Das soll es einem Angreifer erlauben, Prozesse mit erweiterten Berechtigungen auszuführen, um beispielsweise Programme zu installieren oder Daten auszulesen, zu ändern oder gar zu löschen.

Der Proof-of-Concept von SandboxEscaper sieht vor, dass Teile des Installationspakets von Edge gelöscht werden. Als Folge soll der Browser beim nächsten Start abstürzen. Wird er danach erneut gestartet, erstellt er die zuvor gelöschten Dateien neu und übernimmt dafür System-Rechte. In einem Video zeigt die Forscherin zudem, dass Sie anschließend trotz eigentlich eingeschränkter Benutzerrechte in der Lage ist, die Systemdatei „win.ini“ im Windows-Verzeichnis zu löschen.

SandboxEscaper geht davon aus, dass sich der PoC auch auf andere Windows-Anwendungen übertragen lässt. Zudem sei es wahrscheinlich möglich, den Schadcode so zu verbessern, dass eine Anwendung wie Edge im Hintergrund beziehungsweise nicht sichtbar für den Nutzer geöffnet wird. „Ich habe das nicht ausgiebig getestet. Habe den Fehler gefunden und schnell einen PoC geschrieben, wofür ich zwei Stunden benötigt habe.“

Insgesamt veröffentlichte die Forscherin bisher neun Zero-Day-Lücken in Microsoft-Produkten – Microsoft informierte sie jeweils nicht vorab über ihre Erkenntnisse. Für einige der Schwachstelle dürft Microsoft heute Abend neue Patches bereitstellen. In den kommenden Tagen will SandboxEscaper jedoch mindestens eine weitere Zero-Day-Lücke enthüllen.

Windows 10 20H1 unterstützt Textvorschläge für physische Tastaturen

Sie funktionieren ähnlich wie die Textvorschläge der SwiftKey-Tastatur. Beim Schreiben eines Worts erscheinen in einer kleinen Box passende Textvorschläge. Die Funktion unterstützt Windows-Apps wie Notepad und auch Anwendungen von Drittanbietern.

Das für das erste Halbjahr 2020 geplante Funktionsupdate für Windows 10 (20H1) bringt offenbar Textvorschläge für physische Tastaturen. Das Feature hat der Entwickler Albacore in einer aktuellen Vorabversion gefunden, die Microsoft im Windows Insider Program zur Verfügung stellt. Bisher unterstützt Windows 10 nur auf SwiftKey basierende Textvorschläge für Bildschirmtastaturen.

Die auch als Predictive Typing bezeichnete Funktion versucht bereits während der Eingabe von Text vorherzusagen, welches Wort geschrieben werden soll. Die Vorschläge soll Windows künftig bei physischen Tastaturen in einer kleinen Box oberhalb des aktuell geschriebenen Worts anzeigen. In einem von Albacore veröffentlichten Video ist zu sehen, wie die Vorschläge während des Schreibvorgangs eingeblendet werden, vergleichbar mit Gmail Smart Compose.

Anscheinend wird die Textvorhersage für Windows-10-Apps wie Notepad verfügbar sein. Es sollen aber auch Anwendungen von Drittanbietern unterstützt werden.

Derzeit ist das 20H1-Update für Windows 10 nur im Fast Ring des Insider Program erhältlich. Die finale Version wird für April 2020 erwartet.

Die jüngste Vorabversion brachte eine weitere bisher nicht offiziell vorgestellte Funktion. Nutzer können nun festlegen, mit welcher Geschwindigkeit Updates für das Betriebssystem heruntergeladen werden. Es ist möglich, die Bandbreite in MBit/s für Downloads im Hintergrund und auch für Downloads im Vordergrund einzustellen.

Neu ist auch eine Erweiterung der Narrator-Funktion, die wiederum zu den Bedienhilfen von Windows 10 gehört. Sie kann den Titel einer Website vorlesen, die hinter einem Link auf einer aktuellen Website steckt. Die Funktion wird mit der Tastenkombination Shift+STRG+D aufgerufen.

Huawei stellt Vertrieb und Entwicklung von Notebooks ein

Es fehlen Prozessoren von Intel und das Microsoft-Betriebssystem Windows. Für beides stehen Huawei offenbar keine Ersatzlösungen zur Verfügung. Huawei gibt zudem das Ziel auf, noch dieses Jahr Samsung als größten Smartphonehersteller weltweit abzulösen.

Die von den USA verhängten Wirtschaftssanktionen haben offenbar auch Folgen für das PC-Geschäft von Huawei. Einem Bericht von Digitimes zufolge soll das chinesische Unternehmen die Auslieferung sowie die Entwicklung von Notebooks eingestellt haben. Zudem räumt Huawei erstmalig ein, dass das US-Embargo negative Folgen für das Smartphonegeschäft haben wird.

Laut Digitimes soll Huawei seine Lieferanten gebeten haben, keine Notebook-Teile mehr zu liefern. Eine nicht näher genannte Quelle in der Lieferkette soll zudem erklärt haben, dass Huawei alle neuen Notebook-Projekte gestoppt habe.

Das Verbot, Huawei mit US-Technologien zu beliefern, gilt auch für Intel und Microsoft, von denen die Prozessoren sowie das Betriebssystem stammt, die Huawei für seine MateBooks sowie die MagicBooks seiner Tochter Honor verwendet. Der einzige relevante Alternativlieferant für Notebook-Prozessoren ist AMD – das ebenfalls in den USA ansässig ist.

Das PC-Geschäft trifft das Embargo besonders hart, weil es weder für X86-Prozessoren von Intel oder AMD, noch für Microsoft Windows eine wirkliche Alternative gibt. Bei Smartphones zeichnen sich indes mögliche Ersatzlösungen ab, zumindest für den für Huawei wichtigen chinesischen Markt.

Einerseits arbeitet Huawei schon länger an einem eigenen Mobilbetriebssystem, andererseits verfügt das Unternehmen über seine Tochter HiSilicon über umfangreiches technisches Wissen über die Entwicklung von Mobilprozessoren. Ohne Zugang zum geistigen Eigentum von ARM dürfte es HiSilicon zwar schwer fallen, neue Flaggschiff-Prozessoren auf den Markt zu bringen, die Versorgung mit auf aktuellen Techniken basierenden Chips dürfte jedoch gesichert sein. Trotzdem geht Huawei davon aus, dass es das selbst gesteckte Ziel, zum größten Smartphonehersteller weltweit aufzusteigen, verschieben muss.

Ursprünglich wollte Huawei schon im vierten Quartal 2019 den koreanischen Rivalen Samsung überholen. „Wir wären im vierten Quartal der Größte geworden, aber jetzt gehen wir davon aus, dass das länger dauern wird“, zitiert Reuters Shao Yang, Chief Strategy Officer von Huaweis Consumer Business Group.

Größer Smartphone-Hersteller wollte Samsung sogar ohne den US-Markt werden. Das US-Embargo führt jedoch dazu, dass bestimmte Komponenten wie neueste ARM-Prozessoren, das Mobilbetriebssystem Android und sogar microSD-Kartenslots für alle Huawei-Smartphones nicht zur Verfügung. Analysten gehen inzwischen davon aus, dass Huaweis Smartphoneverkäufe um bis zu 25 Prozenteinbrechen könnten.

Android: Google bietet jetzt Browser- und Suchmaschinen-Auswahl

Nach mehreren Milliardenstrafen will der Such- und Werbekonzern weiteren EU-Maßnahmen zuvorkommen. Nach Öffnung des Google Play Store offeriert Google den Nutzern Alternativen. Noch kommt die Auswahl aber nicht bei allen Anwendern an.

Google bietet Android-Nutzern an, sich für einen Webbrowser sowie eine Suchmaschine ihrer Wahl zu entscheiden. Das gilt nicht nur bei der ersten Konfiguration eines neuen Geräts, sondern kommt auch bei Bestandskunden an. Dabei erscheint nach Öffnung des Google Play Store eine Liste von alternativen Suchanbietern und Browsern. Der Suchkonzern setzt das zunächst nur sukzessive um, denn von dieser Wahlmöglichkeit erfahren derzeit noch nicht alle Anwender.

„Du kannst für dein Gerät zusätzliche Suchdienste auswählen“, heißt es, wenn die Benachrichtigung ankommt. Zur Wahl gestellt werden dann fünf Suchmaschinen in offenbar zufälliger Reihenfolge, zu denen neben Google auch weniger bekannte Dienste gehören. In ähnlicher Weise ist aus verschiedenen Webbrowsers als Alternative zu Chrome zu wählen.

Angekündigt wurde die Auswahl schon vor Monaten mit einem Blogbeitrag, mit dessen Titel Google die „Unterstützung von Auswahl und Wettbewerb in Europa“ versprach. Anders als der Titel nahelegte, dürfte Google jedoch weniger Interesse an Wettbewerb und Auswahl in Europa haben, sondern eher an der Vermeidung einer erneuten Strafzahlung an die EU interessiert sein. Dass die Europäische Kommission wenig zimperlich mit marktbeherrschenden Konzernen umgeht, bewies sie in der Vergangenheit schon mehrfach. Windows-Nutzer könnten sich an eine Auswahlbox erinnern, die Microsoft auf Drängen der EU ab 2009 bereitstellen musste.

Im Juli 2018 verurteilte die EU Googles Mutterkonzern Alphabet zu einer Milliarenzahlung – der Vorwurf lautete, Google habe die marktbeherrschende Stellung seines mobilen Betriebssystems Android ausgenutzt, um dem Wettbewerb zu schaden. Laut EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager ging es um drei Formen illegaler Beschränkung in der Nutzung von Android. Auf diese Weise habe Google die Dominanz seiner Suchmaschine gefestigt und den Konkurrenten die Chance verwehrt, innovativ zu sein und zu konkurrieren. Da es gegen das europäische Kartellrecht verstoße, müsse Google dieses Verhalten einstellen. Die angekündigte Auswahlbox für Browser und Suchmaschinen steht damit in unmittelbaren Zusammenhang zum letztjährigen Urteil.

Google entspricht der Forderung nach Browser- und Suchmaschinen-Auswahl, nachdem die EU-Kommission bereits drei milliardenschwere Geldbußen gegen den Such- und Werbekonzern verhängt hat. Im Juni 2017 fielen 2,42 Milliarden Euro wegen Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung der Google-Suchmaschine durch unzulässige Vorzugsbehandlung des eigenen Preisvergleichsdiensts an. Im Juli 2018 kamen dann 4,34 Milliarden Euro gegen Google hinzu – wegen illegaler Praktiken bei Android-Mobilgeräten zur Stärkung der beherrschenden Stellung der Google-Suchmaschine. Im März dieses Jahres verhängte die Europäische Kommission eine zusätzliche Geldbuße wegen Wettbewerbsbehinderung in Höhe von 1,49 Milliarden Euro, gegen die Google letzte Woche Einspruch einlegte.

Darüber hinaus droht Google eine weitere formelle Untersuchung der EU, bei der es um die Nutzung persönlicher Daten für Werbezwecke geht. Nach einer Beschwerde des Browseranbieters Brave begann die irische Datenschutzbehörde zu prüfen, ob die Datensammlung gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstößt. Google bestritt jegliches Fehlverhalten.

Inzwischen scheinen auch die US-Behörden aufzuwachen, die bislang ebenso wie die Politik der Vereinigten Staaten Regelverstöße der Technikfirmen weitgehend ignorierten, da sie als Innovationsbringer bewundert wurden. Nach aktuellen Medienberichten wollen das US-Justizministeriums (DOJ) und die Federal Trade Commission (FTC) kartellrechtliche Untersuchungen gegen Google und Amazoneinleiten.

Microsoft To-Do erscheint am 17. Juni für MacOS

Microsoft bringt den eigenen Aufgabenplaner To-Do demnächst auch auf das Apple-Betriebssystem MacOS. Es ist jetzt möglich, eine Vorbestellung im App Store aufzugeben. Die App kann dann ab dem 17. Juni installiert werden. Natürlich lässt sich das Tool auch auf MacOS kostenlos nutzen.

Obwohl Microsoft To-Do gratis erhältlich ist, hat die Vorbestellung den Vorteil, dass man am Release-Termin per Mail über die Verfügbarkeit der App informiert wird. Bei der Anwendung handelt es sich um einen nützlichen Aufgabenplaner, der das Planen des eigenen Tages schon seit längerer Zeit vereinfacht und bislang für die Nutzer von Windows sowie der bei­den mobilen Betriebssysteme iOS und Android zur Verfügung steht.

Viele Elemente lassen sich anpassen

Auf den im App Store gezeigten Screenshots ist zu erkennen, dass die App unter MacOS mit einem sehr modernen Design ausgestattet wurde. Zudem werden hier bereits einige Features beworben. Es ist möglich, die Größe eines Fensters individuell anzupassen, sodass der Aufgabenplaner besser neben anderen Programmen dargestellt werden kann. Zudem kann der Nutzer untergeordnete Aufgaben in einem separaten Fenster öffnen. Auch das Theme der App lässt sich jederzeit ändern.

Die App lässt sich über diesen Link im App Store finden. Zur Installation wird MacOS 10.13 oder eine aktuellere Version benötigt. Außerdem kann das Programm nur auf einem 64-Bit-Prozessor ausgeführt werden. Der Aufgabenplaner ist in zahlreichen Sprachen, darunter selbst­ver­ständ­lich auch Deutsch, erhältlich. Die Download-Größe beträgt 12,8 Megabyte.

Project xCloud: Die Xbox One lässt sich als Gaming-Server verwenden

Microsoft hat gestern Abend auf der E3 in Los Angeles zahlreiche Spiele- und Hardware-Neuerungen vorgestellt. Selbstverständlich wurde dabei auch die Zukunft der Xbox in den Fokus gerückt. So wird es neben einer neuen Konsolen-Generation einen Streaming-Service für die Xbox geben.

Dieser befindet sich schon seit einiger Zeit in Entwicklung und ist unter dem Namen „Project xCloud“ bekannt. Es handelt sich um einen Dienst, mit welchem Xbox-Spiele auf mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets gestreamt werden können. Somit haben die Spieler die Möglichkeit, unterwegs in den Genuss einer umfangreichen Auswahl an Games zu kommen.

Zwei unterschiedliche Streaming-Modi

Der Redmonder Konzern plant, die Testphase von Project xCloud noch im laufenden Jahr zu starten. Dabei wird es zwei verschiedene Modi zum Streamen von Spielen geben. Zum ei­nen gibt es die Option, die eigene Xbox One in einen Gaming-Server zu verwandeln. In diesem Modus werden die Titel auf der Konsole aus­ge­führt und über das Netzwerk an ein mobiles Endgerät übertragen. Zum anderen können die Spieler die Hybrid Gaming-Cloud nutzen und so auch ohne eine eigene Heimkonsole spielen. Die hierfür von Microsoft vorgesehenen Server sind dezentral organisiert, um Ping-Zeiten und Überlastungen reduzieren zu können.

Die öffentliche Testphase soll im Oktober eröffnet werden. Bislang ist noch unklar, wie das Streaming technisch genau funktioniert. Hierzu hat Microsoft in der Keynote noch keine Informationen bekanntgegeben, sodass darüber aktuell nur spekuliert werden kann. Sicher ist aber, dass alle Nutzer, die eine Xbox One besitzen, den Service kostenlos nutzen können.

Microsoft Xbox Elite Wireless Controller 2: Multitalent wird noch präziser

Anlässlich der Spielemesse E3 2019 stellt Microsoft seine neue Xbox Elite Wireless Controller Series 2 vor. Die nächste Generation des modularen Profi-Gamepads ist sowohl für die Xbox One, als auch für Windows-PCs kompatibel. Vorbestellungen werden bereits entgegengenommen.

Lange Zeit hatte der Elite-Controller auf ein Update gewartet, das Microsoft mit der Series 2 nun zur Verfügung stellt. Das neue kabellose Gamepad verfügt über die Möglichkeit, den Widerstand der Thumbsticks nach eigenen Wünschen anzupassen, kürzere Abzugsverriegelungen, überarbeitete Komponenten und natürlich über eine gummierte Oberfläche für besseren Grip.

Somit soll es der Xbox Elite Wireless Controller Series 2 ermöglichen das Zielen zu verbessern und in Shootern noch schneller den Abzug zu aktivieren. Wie üblich können die Thumbsticks und Paddels vom Nutzer selbst getauscht und somit den eigenen Anforderungen entsprechend optimiert werden. Mittels eines Spezialwerkzeugs lässt sich wie erwähnt außerdem die Spannung der Daumen-Sticks verändern, um mein Spielen ein noch genaueres Zielen oder Lenken zu ermöglichen. Dabei stehen drei verschiedene Stufen zur Verfügung.

Microsoft hat zudem die Trigger noch einmal überarbeitet und die sogenannten Hair Locks, mit denen der Auslöseweg für die Schuss-Buttons reduziert werden kann, diese fallen jetzt noch „kürzer“ aus, wodurch man die Tasten noch weniger bewegen muss, um eine Aktion auszuführen. Auch dabei geht es vor allem darum, die Präzision des neuen Xbox Elite Wireless Controller 2 noch weiter zu steigern.

Auch aus technischer Sicht wurde der neue Controller noch einmal verbessert. So verfügt er jetzt über einen USB-Type-C-Anschluss, der den altbackenen MicroUSB-Port ablöst und bringt bereits ab Werk Bluetooth-Support für die Verwendung unter Windows mit. Der fest verbaute Akku soll für bis zu vierzig Stunden aktiver Nutzung ausreichen, sagt zumindest Microsoft.

In Sachen Ergonomie gibt es auch noch eine weitere Verbesserung: das Gehäuse verfügt nun praktisch auf allen Flächen, die der Nutzer beim Halten berührt über eine gummierte Oberfläche, die für noch mehr Grip sorgen soll. Erste Gerüchte um die zweite Generation des Elite Wireless Controller gab es schon seit mehr als einem Jahr. Jetzt kommt er endlich auf den Markt, wobei Microsoft sich doch noch überraschend viel Zeit bis zur tatsächlichen Verfügbarkeit lässt.

So wird der Xbox Elite Wireless Controller Version 2 zwar ab sofort zur Vorbestellung angeboten, doch erst ab 4. November 2019 soll der Vertrieb dann auch tatsächlich beginnen. Die offizielle Preisempfehlung liegt dann bei amtlichen 179,99 Dollar, wobei die Umrechnung wohl Mal wieder „1:1“ erfolgt, so dass der neue Controller in Deutschland für 179,99 Euro gelistet wird und zur Vorbestellung zu haben sein wird.