Früher oder später ist PC Kauf fast jeder Haushalt. Aber nicht jeder benötigt einen teuren PC mit Vollausstattung. Bevor Sie einen neuen Computer anschaffen, sollten Sie sich einige Gedanken machen: Wozu brauche ich den PC, wo will ich ihn verwenden, was möchte ich damit machen. Nur wenn Sie sich vorbereitet haben, können Sie sicher sein, nicht den falschen PC zu erwischen.
Je mehr ein PC können soll, desto teurer wird er
Bevor Sie einen Rechner anschaffen, sollten Sie abschätzen, welche Anwendungen Sie nutzen, in welchem Umfeld dies geschieht (beruflich oder privat) und wer den neuen Rechner nutzt. So lassen sich schnell Anwendungsfelder eingrenzen und das Budget festlegen.
Zum Surfen im Netz und für einfache Office-Aufgaben taugt inzwischen jeder Einsteiger-PC. Soll der Rechner auch für die Archivierung der eigenen Video- und Musik-Sammlung herhalten, speichern Sie viele Digitalkamera-Fotos oder wollen Sie gelegentlich ein neues Spiel ausprobieren, steigen die Anforderungen an die Hardware-Basis. Ein Multimedia-PC der Mittelklasse erfüllt diese Anforderungen. Wer regelmäßig spielt, benötigt neben einem schnellen Prozessor und viel Arbeitsspeicher vor allem eine flinke 3D-Grafikkarte. Bei den Spiele-PCs ist die Preisgrenze nach oben offen: Je mehr Leistung und Qualität die Spiele bringen sollen, desto teurer wird es.
Wird der PC auch beruflich oder für die Uni genutzt, kann ein Notebook vorteilhaft sein, da sich damit auch mobil arbeiten lässt.
Das richtige Betriebssystem
Falls Sie nicht auf einen PC mit Windows 10 erpicht sind, bietet sich auch ein Apple iMac an. Natürlich ist es auch kein Problem, mit einem Linux-Betriebssystem zu arbeiten, etwa Open Suse oder Ubuntu. Achten Sie in diesem Fall aber darauf, dass Ihr PC ohne Windows ausgeliefert wird oder fragen Sie nach einem Rechner ohne vorinstalliertes Windows – dann sparen Sie sich das Geld für die Windows-Version.
Letztlich ist entscheidend, mit welchem Betriebssystem Sie sich am besten auskennen und welches Ihnen die Arbeit erleichtert. Denn schreiben, rechnen oder Fotos bearbeiten können Sie mit allen Betriebssystemen.
Notebook oder Desktop?
Die erste Entscheidung: Welche Art von PC braucht man wirklich? Die Grundregel ist: Ein Notebook lohnt sich nur für unterwegs. Ein Desktop ist für daheim besser geeignet. Ausnahme: Bei sehr beengten Platzverhältnissen ist ein Notebook oft sinnvoller.
Notebooks liegen eindeutig im Trend. Immer mehr Deutsche entscheiden sich für einen Mobil-PC. Sicher: Surfen bequem vom Sofa aus ist eine schöne Sache. Wem Mobilität, geringer Energie- und Platzverbrauch besonders wichtig sind, der braucht ein Notebook. Ansonsten überwiegen klar die Vorteile der bis zu 15 Kilo schweren Stahl- und Alu-Türme: Mehr Rechenpower und Speicherplatz fürs Geld, mehr Anschluss- und viel mehr Erweiterungs-Möglichkeiten sowie geringere Reparatur- und Zubehörkosten. Zudem lässt es sich mit einer ausgewachsenen Tastatur und einem frei platzierbaren (und austauschbaren) Bildschirm deutlich ergonomischer und bequemer arbeiten. In Sachen Lärmentwicklung geht das Rennen nicht so eindeutig aus, denn die Lautstärke hängt von der Qualität der verbauten Lüfter ab – und hier wird sowohl bei Notebooks als auch bei Desktop-PC gern gespart. Allerdings lässt sich ein lärmender Desktop-Lüfter meist leicht austauschen. Bei einem Notebook ist das kaum möglich.
Prozessor
Die Bedeutung des Prozessors für die Leistung des Computers wird oft überschätzt. Ein schneller Prozessor ist sicher bei Multimedia-Anwendungen wie Foto-, Sound- und Videobearbeitung Gold wert. Auch Fans von 3D-Spielen sollten hier nicht sparen. Ein schneller Prozessor verkürzt allerdings weder die Ladezeit von Programmen noch von Internetseiten wesentlich. Schnelle Prozessoren benötigen zudem viel Energie, sobald sie gefordert sind. Fürs Surfen und für Büro-Anwendungen ist ein günstiger Prozessor daher die bessere Wahl. Leider gibt es heute eine unüberschaubare Zahl von Prozessortypen- und Varianten. In der Bezeichnung unterscheiden sich die Modelle oft nur minimal, in der Leistung aber teils drastisch. Die Taktrate ist dabei nur ein Anhaltspunkt für die Prozessorgeschwindigkeit, aber nicht der einzige. Je nach Bauart kann ein höher getakteter Prozessor langsamer laufen als ein niedriger getakteter Chip. Die Zahl der Prozessorkerne spielt neben der Größe des Cachespeichers eine weitere Rolle. Mehrkern-Prozessoren (zwei Kerne = Dual Core, vier Kerne = Quad Core) sind gegenüber Einkern-Chips zu bevorzugen, auch wenn sie ihre Leistungsreserven nur in bestimmten Fällen ausreizen können.
Grafikkarte
Wer jenseits von kleinen Browser-Games mit Computer-Spielen nichts am Hut hat, kann eine Menge Geld bei der Grafikkarte sparen. Ein einfaches Modell für 50 bis 80 Euro im PCI-Express-Format (PCIe), am besten lüfterlos (passiv gekühlt), reicht für praktisch alle Lebenslagen. Kleinere 3D-Aufgaben, wie sie etwa das beliebte Satelliten-Programm Google Earth stellt, bringen keine Grafikkarte ins Schwitzen. In jedem Fall sollte die Grafikkarte mindestens einen DVI-Ausgang, idealerweise auch einen HDMI-Anschluss für einen Flachbildfernseher bieten. Sogar die noch billigere „onBoard“-Lösung, bei der statt einer separaten Steckkarte lediglich ein in der Hauptplatine eingebauter Chip fürs Bild sorgt, ist tolerabel. Die Hauptplatine des Computer sollte dann jedoch mit einem freien PCIe-Steckplatz ausgerüstet sein, um später bei Bedarf eine separate Grafikkarte nachrüsten zu können. Das ist meistens, aber nicht immer der Fall.
RAM
2 bis 4 Gigabyte RAM gelten heute als Standard. Speicher ist günstig und beschleunigt besonders Multimedia-Anwendungen, so dass Sie hier nicht sparen sollten. Bei mehr als 3 GB RAM sollten Sie die 64-Bit-Version von Windows einsetzen, da die Standard-32-Bit-Varianten nicht mehr als etwa 3,5 GB verwalten können. Typ und Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers spielen weniger eine Rolle. Mit „besonders schnellen“ Overclocking-Modulen kann man leicht viel Geld loswerden, ohne einen spürbaren Effekt zu erzielen.
Leistung ja, aber bitte leise!
Nicht unwichtig sind Verarbeitung und Ausstattung des Gehäuses. Soll einmal aufgerüstet werden, sind eine moderne Hardware-Plattform, ein einfaches Gehäuse-Handling und zusätzlicher Raum für Laufwerke, Lüfter und Festplatten wichtig. Ein lauter Rechner verdirbt den Spaß an Musik, Filmen und Spielen.
Oft nicht beachtet: Garantie-Leistungen
Leider lassen sich die zuvor genannten Kriterien meist nur nach dem Kauf beurteilen. Auch Mängel können nie ausgeschlossen werden. Daher sind Garantie-Dauer und Service-Leistungen wichtig. Bei Online-Käufen und Versand-Bestellungen besteht ein gesetzliches Rückgaberecht von zwei Wochen. Dies gilt auch für Versteigerungen, es sei denn, dass einem Gewährleistungsausschluss zugestimmt wird (oft bei Verkäufen von Privat an Privat).
Achten Sie auf die Art des Services: „Pick-Up-and-Return“ ist zum Beispiel bequem, da die mangelhafte Ware bei Ihnen abgeholt und nach der Reparatur wieder geliefert wird. Beim „Bring-In-Service“ müssen Sie den nächsten autorisierten Händler aufsuchen.