Microsoft will 2019 zwei große Windows-Updates veröffentlichen. Das erste kommt im Frühjahr und heißt „19H1“. Alle Infos zum Windows-10-Nachfolger hat COMPUTER BILD!
Während Microsoft noch damit beschäftigt ist, beim Windows 10 Oktober 2018 Update (vormals „Redstone 5“) nachzubessern, schraubt der Konzern längst auch am Nachfolger. Die Testversionen für das 2019 erwartete Frühjahrs-Update entstehen unter dem Arbeitstitel „19H1“ und sind für Windows-Insider kostenlos abrufbar. Mit Build 18267 ist dort immerhin schon die zehnte Vorabversion erschienen. Microsoft hat damit endlich eine erweiterte Suchfunktion für den gesamten PC aktiviert. Welche Neuerungen 19H1 noch bringt, sehen Sie in der folgenden Fotostrecke.
Windows 19H1: Was plant Microsoft?
Seit 25. Juli 2018 laden Windows-Tester die ersten Builds des kommenden Frühlings-Updates für Windows 10 herunter. Die brachten vor allem Fehlerbehebungen und Funktionen, die schon im Windows-10-Oktober-Update stecken. Allmählich lieferte Microsoft dann auch neue Features wie den Acryl-Effekt im Anmeldefenster, vereinfachte Netzwerkeinstellungen und eine automatische Fehlerbehebung. Was der Konzern noch für sein 19H1-Update plant, ist unklar. Wahrscheinlich kehrt die Sets-Funktion zurück, die das Unternehmen aus dem Oktober-2018-Update gestrichen hatte. Das Team in Redmond war mit der Umsetzung der Tab-Funktion unzufrieden, hatte aber versprochen, Sets grundlegend umgebaut zurückzubringen. Berichtenzufolge testen die Entwickler eine Funktion, bei der die Seitenleiste – mit ihren Verknüpfungen zu den Einstellungen, Windows-Explorer & Co. – im Startmenüautomatisch ausklappt, sobald man den Mauszeiger darüberfährt. Und: Bereits seit Jahren kursieren Gerüchte zum Projekt Andromeda. Microsoft arbeitet demzufolge an einer neuartigen Geräteklasse für Windows 10, die das eingestampfte Windows 10 Mobile ersetzen soll. Bislang letzte Meldungen besagten, dass das Unternehmen die Veröffentlichung verschoben habe, weil es mit der Software nicht zufrieden gewesen sei. Nicht ausgeschlossen, dass das Windows-Update 19H1 hier ansetzt.
Retpoline: Mehr Tempo trotz Spectre2-Patch
Als Anfang 2018 unter der Bezeichnung Spectre/Meltdown gravierende Sicherheitslücken in Prozessoren von Intel, AMD und ARM bekannt wurden, veröffentlichten Soft- und Hardware-Hersteller zahlreiche Updates, um Nutzer vor möglichen Angriffen zu schützen. Insbesondere die mit Windows ausgelieferten Microcode-Patches der CPU-Hersteller gegen die Spectre2-Variante bedingen je nach Prozessor und Windows-Version bis heute teils deutliche Leistungseinbußen. Für gute Laune sorgte daher eine Ankündigung des Microsoft-Chefentwicklers Mehmet Iyigun, der über Twitter bekannt gab, man habe den von Google entwickelten Linux-Patch „Retpoline“ und eine weitere Funktion namens Import-Optimierung implementiert, die die negativen Auswirkungen der Microcodes auf ein Minimum reduziere. Iyigun antwortete einem erstaunten Windows-Insider, der nach dem Umstieg auf Version 19H1 eine deutliche Geschwindigkeitsverbesserung beim Datentransfer bemerkt hatte.
Windows 19H1: Microsoft kippt Redstone 6
Die auffälligste Umstellung für Windows-Interessierte betrifft die Namensgebung. Bislang hat Microsoft alle halbjährlichen Windows-10-Updates seit 2016 unter dem Codenamen „Redstone“ entwickelt, doch das ändert sich nun. Die neue Bezeichnung führt Jahr sowie Halbjahr des Updates auf und ist damit klarer. Entsprechend heißt das Update im ersten Halbjahr 2019 „19H1“, im zweiten 19H2. Auch wenn das Kürzel zunächst eigenartig anmutet, ist die Umbenennung praktisch. Denn Redstone 2 von Redstone 4 zu unterscheiden, fällt mittlerweile selbst eingefleischten Windows-Fans schwer. Ob 19H1 tatsächlich der finale Name des Updates ist, bleibt offen. Es gibt aber überzeugende Argumente, wonach Microsoft künftig auch Bezeichnungen wie „Creators Update“ oder „Herbst Update“ durch eine einheitliche Namensgebung wie „Windows 10 19H1“ ersetzt.
Im Windows-Insider-Programm verteilt Microsoft frühe Versionen kommender Varianten seines Betriebssystems über zwei Kanäle: Wagemutige Tester nutzen den „Fast Ring“ (Schnellanzeige), in dem verfügbare Versionsstände („Builds“) taufrisch zum Download bereitstehen. Vorsichtige Nutzer finden sich eher im „Slow Ring“, den Microsoft erst mit einiger Verzögerung – und möglichst um grobe Fehler bereinigt – bedient. Letzterer soll künftig noch stabiler sein: Der Konzern will einem Blogeintrag zufolge zum einen die Taktfrequenz der Slow-Ring-Veröffentlichungen erhöhen, also noch häufiger neue Builds ausliefern, zum anderen soll es dort künftig auch kumulative Updates geben. Vorteil: Insider müssen nicht auf den nächsten großen Build warten, bis entdeckte Fehler und Sicherheitslecks behoben sind. Mit diesem „Servicing“ orientiert sich Microsoft bei der Verteilung im Slow Ring mehr an den offiziellen Windows-10-Releases, die ebenfalls regelmäßig kumulative Updates erhalten. Anders als man vermuten könnte, ist diese Änderung keine Reaktion auf die kürzlich aufgetauchten Probleme beim Oktober Update für Windows 10. So klärt besagter Blogeintrag darüber auf, dass man die Pläne schon auf der Build-Konferenz im Mai 2018 vorgestellt hat. Bei der Auslieferung des Oktober-Updates übersah Microsoft wohl viele Rückmeldungen von Insidern, die über verschwundene Dateien nach der Aktualisierung berichtet hatten.
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