Die Präsentation bestätigt die bereits durchgesickerten Details wie die Dual-Kamera des S9+. Die Super-Zeitlupenfunktion mit 960 Bildern pro Sekunde und die variable Blende integriert Samsung aber auch in die Kamera des S9. Der Marktstart erfolgt am 16. März.
Samsung hat zur Eröffnung des Mobile World Congress in Barcelona wie angekündigt seine neuen Flaggschiff-Smartphones Galaxy S9 und Galaxy S9+präsentiert. Das koreanische Unternehmen richtet beide Modelle auf das Bedürfnis von Kunden aus, „sich mehr und mehr mit Bildern und Videos“ auszudrücken. Darüber hinaus verbessert Samsung neben der Performance vor allem die Audioqualität der Galaxy-S-Reihe. Als Betriebssystem kommt Android 8 Oreo zum Einsatz.
Die wichtigste neue Kamerafunktion ist die variable Blende. Sie passt sich – laut Samsung ähnlich wie das menschliche Auge – den Lichtverhältnissen an. Steht wenig Licht zur Verfügung, kommt die größere Blendenöffnung F1.5 zum Einsatz. Misst der Sensor indes mehr als 100 Lux, wird die Öffnung auf F2.4 reduziert. Die variable Blende beseitigt damit einige Nachteile einer sehr großen Blendenöffnung: Zu den Rändern hin nimmt die Lichtbrechung einer Linse zu, was sich beispielsweise durch Farbsäume (chromatische Aberrationen) oder Verzeichnungen bemerkbar macht.
Samsung stattet die 12-Megapixel-Hauptkamera von S9 und S9+ außerdem mit einem eigenen Arbeitsspeicher aus, um die Fotoqualität gegenüber dem Galaxy S8 und S8+ zu steigern. Neu ist auch die schon durchgesickerte Super Slow-Motion-Videofunktion, die Aufnahmen im HD-Format (720p) mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde macht: Aus einer Aufnahme von 0,2 Sekunden wird ein 6 Sekunden langes Video. Durch die Kombination mit einer automatischen Bewegungserkennung soll die Aufnahme zudem erst starten, sobald in einem vordefinierten Bereich eine Bewegung erfasst wird.
Zwei Funktionen sind jedoch der Dual-Kamera des S9+ vorbehalten, die über einen zweiten 12-Megapixel-Sensor mit optischem Bildstabilisator und Tele-Optik mit Blende F2.4 verfügt. Live-Fokus erlaubt es, nachträglich die Hintergrundschärfe zu verändern. Das soll vor allem Portraitaufnahmen ein Bokeh verleihen, wie es bei Kameraobjektiven mit längerer Brennweite üblich ist. Per Bokeh-Effekt können unscharfen Lichtquellen oder hellen Punkten im Hintergrund verschiedene Formen wie Herzen oder Sterne verliehen werden.
Ähnlich wie beim iPhone X erstellen S9 und S9+ mithilfe der Gesichtserkennung animierte 3D-Emoji. Sie sollen in der Lage sein, dank Deep Learning unterschiedliche Gefühle auszudrücken. Bixby Vision wiederum nutzt Augmented Reality und Deep Learning, um in Echtzeit Objekte zu erkennen. So sollen die Smartphones die Kalorienzahl zu einem Gericht liefern können und auch fremdsprachliche Texte übersetzten und Dollar und Euro umrechnen.
Die Übernahme von Harman Kardon sowie der Tochter AKG hinterlässt beim S9 und S9+ nicht nur beim Kopfhörer ihre Spuren. Der Österreichische Audiospezialist war auch an der Entwicklung des Stereo-Lautsprechers beteiligt. Per Kopfhörer können Nutzer sogar Dolby Atmos und einen räumlichen Surround-Sound genießen.
Darüber hinaus bestätigte Samsung die bereits durchgesickerte Hardwareausstattung. Hierzulande werden beide Modelle von einem Exynos 9810 angetrieben. Die Displayauflösung von 2960 mal 1440 Pixel übernimmt Samsung ebenso wie das rahmenlose Super-AMOLED-Display mit abgerundeten Ecken vom Vorgänger. Der 64 GByte große interne Speicher lässt sich per microSD-Karte um bis zu 400 GByte erweitern. Zudem sind beide Geräte per Standard IP68 gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt.
Zur weiteren Ausstattung gehören WLAN 802.11ac, Bluetooth 5 und NFC. Die Standortbestimmung erfolgt über die Satellitensysteme GPS, Glonass, Galileo und BeiDou. Außerdem behebt Samsung einen wichtigen Kritikpunkt von Galaxy S8 und S8+, indem es den Fingerabdruckscanner unterhalb der rückwärtigen Kamera platziert. Eine biometrische Entsperrung ist aber auch mit einer intelligenten Kombination aus Iris- und Gesichtserkennung möglich.
Galaxy S9 und S9+ unterscheiden sich jedoch nicht nur in den Kamerafunktionen. Das S9+ hat ein 6,2 Zoll großes Display, während sich das S9 mit 5,8 Zoll begnügt. Das größere Gehäuse bietet Platz für einen größeren Akku mit einer Kapazität von 3500 mAh. Das S9 muss mit 3000 mAh auskommen. Darüber hinaus spendiert Samsung dem S9+ 6 GByte RAM. Beim S9 sind es lediglich 4 GByte Arbeitsspeicher.
Beide Modelle lassen sich ab sofort in den Farben Lilac Purple, Midnight Black und Coral Blue vorbestellen, und zwar als Single-SIM-Variante oder als DUOS-SIM-Variante. Wie bei Samsung üblich, belegt die zweite SIM-Karte jedoch den Slot für die Speichererweiterung. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Galaxy S9 liegt bei 849 Euro und damit 50 Euro über dem ursprünglichen Preis des Galaxy S8. Für das S9+ werden 949 Euro fällig. Über den Samsung Store kann zudem eine Variante mit 256 GByte Massenspeicher für 1049 Euro bezogen werden. Die Auslieferung erfolgt ab 16. März.
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