Beim ersten Aufruf Microsoft Edge, beim nächsten Mal Google Chrome: Der auf der Chromium-Engine basierende Edge-Browser soll ein richtiger Verwandlungskünstler werden. Mit der neuen Version ist es anscheinend möglich, für jede Seite einen unterschiedlichen User Agent festzulegen.
Sobald ein Browser gestartet wird, werden zahlreiche Informationen aus einer JSON-Konfigurationsdatei geladen. Hier werden beispielsweise Details zum Betriebssystem, zum Anwendungstyp und die verwendete Software-Version gespeichert. Beim Abruf einer Internetseite werden die Daten an den Webserver gesendet. Somit kann dieser eine für den jeweiligen Browser optimierte Version der Seite sowie optionale Zusatz-Elemente zur Verfügung stellen.
Vorteile von alten Edge-Funktionen
Laut Bleeping Computer lädt sich der neue Microsoft Edge die JSON-Datei bei jedem Start von dem Server „config.edge.skype.com“ herunter. Hier sind zunächst die beiden User Agents von Microsoft Edge und Google Chrome definiert. Anschließend wird in einer Auflistung festgelegt, für welche Seiten dann welcher der Datensätze an den Webserver gesendet wird.
Somit hat der neue Edge-Browser weiterhin die Möglichkeit, Features zu nutzen, die mit den normalen Chromium-Browsern wie Google Chrome üblicherweise nicht geladen würden. Hierzu zählen zum Beispiel Microsoft DRMs wie PlayReady. Damit lässt sich bei Netflix-Filmen eine höhere Auflösung erreichen, sodass hier der User Agent von Edge mitgesendet wird. Auf anderen Webseiten wie Facebook ist wiederum Chromium im Vorteil, sodass sich der neue Edge hier als Google Chrome ausgibt.
Momentan arbeitet das Redmonder Unternehmen mit Hochdruck an der neuen Version des Edge-Browsers. Erst vor einem Tag wurde die erste 32-Bit-Version der Chromium-basierten Neuentwicklung zur Verfügung gestellt. Zudem sollen täglich neue Canary-Builds erscheinen, sodass interessierte Tester immer bestens über die aktuellsten Fortschritte informiert sind. Wer die Beta ausprobieren möchte, kann sich am Edge Insider-Programm anmelden.