Nachdem Microsoft das kommende Creators Update vorstellt hat, geben wir eine Einordnung und stellen einen Vergleich mit der vorangegangenen Feature-Aktualisierung an.
Microsoft ist es nicht müde über den Erfolg von Windows 10 zu berichten. Seit dem Release im vergangenen Jahr ist die Nutzerzahl auf über 400 Millionen gestiegen. Um die Anwender bei Stange zu halten, veröffentlicht der Konzern größte Feature-Updates, die neue Funktionen einführen. Im Rahmen einer Windows-10-Pressekonferenz kündigte Microsoft für Anfang 2017 eine weitere Groß-Aktualisierung mit der Bezeichnung Creators Update an. Welche Neuerungen diese beinhaltet, haben wir in einem separaten Artikel beleuchtet.
Beim Creators Update wird die Kreativität der Nutzer in den Fokus gestellt. Das kommende Windows-Update hat daher entsprechende 3D-Tools an Bord. Beispiel gefällig? Zur Demonstration nahm eine Microsoft-Mitarbeiterin mit der Kamera des Windows-Handys HP Elite x3 eine Sandburg als 3D-Objekt auf – künftig soll die 3D-Scan-Funktion allerdings auch auf weiteren Geräten verfügbar sein. Microsofts Versprechen: Die Aufnahme als 3D-Model soll so einfach wie das Knipsen eines normalen Fotos sein. Anschließend können Nutzer das aufgenommene 3D-Model in dem neuen Grafikprogramm Paint 3D von Windows 10 weiter bearbeiten und im letzten Schritt etwa auf Facebook als Video veröffentlichten.
Für alle Nutzer: Schafft Microsoft bei Windows 10 den 3D-Durchbruch
Wenn es Microsoft gelingen sollte, die Erstellung bzw. Bearbeitung von 3D-Objekten für alle Nutzer einfach zugänglich zu machen, würde dies eine echte Innovation darstellen. Schließlich gibt es bis auf wenige Ausnahmen kaum zugängliche 3D-Tools auf dem Markt, mit denen unerfahrenen Nutzer innerhalb kürzester Zeit erste, brauchbare Resultate kreieren können. In Kombination mit dem einfachen Einscannen von Echtwelt-Gegenstände könnten sich so interessante Anwendungsszenerien ergeben, gerade im Hinblick darauf, dass Nutzer ihre Kreationen über die Online-Plattform Remix3D ausdrucken können lassen sollen. Aktuell ist die Community-Plattform allerdings nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, UK, Kanada, Australien und Neuseenland verfügbar. Ob die Qualität der mit den Windows-10-Tools erstellten Objekte allerdings mit denen von Profi-3D-Anwendungen (Cinema 4D, Maya, Blender etc.) konkurrieren kann, muss sich noch zeigen.
Creators Update im Vergleich mit dem Anniversary Update
Gut zu wissen ist, dass Anfang 2017 im Zuge des Creators Update neue Funktion bei Windows 10 Einzug erhalten werden. Die letzte Feature-Aktualisierung ist mit dem im August erschienen Anniversary Update zwar noch nicht so lange her, doch spätestens bis Ende 2016 dürften fast auf jedem Rechner die Feature-Aktualisierung eingespielt sein. Windows-Enthusiasten lechzten ohnehin schon jetzt nach neuem Futter. Doch wie schneidet die kommende Creators Aktualisierung im Vergleich zum Vorgänger-Update ab? Während die Anniversary-Aktualisierung vor allem mit einem neuen Sicherheitsfeature (Window Hello auch im Webbrowser einsetzbar) und der Ink-Plattform für Stifteingabe erweitert wurde, parallel aber auch die Skype-Vorschau-App und den Plugin-Support für den Edge-Browser brachte, scheint Creators Update weniger divers zu sein und primär um das Thema 3D zu kreisen. Wer sich nicht für 3D interessiert, bekommt zwar neue Funktionen (Dateien einfacher an Kontakte versenden und Game-Streaming) geboten, scheint aber sonst leer auszugehen, so zumindest der erste Eindruck. Abschließend lässt sich das Vorab-Fazit natürlich erst mit Erscheinen des Creators Update verifizieren.