Seit Windows 7 besitzt die Systemsteuerung automatische Problemlösungs-Assistenten. COMPUTER BILD verrät, wie Sie sie nutzen – unter Windows 10 leider erschwert.
Selbstbewusst und nützlich: Microsoft weiß um Fehler, die im Windows-Betrieb auftreten – und integriert in Windows-Systeme ab Version 7 (genauer: 6.1) in die Systemsteuerung automatische Hilfsassistenten. Die erkennen Komplikationen und beheben die Fehler mit wenigen Klicks. Das klappt nicht immer, bei streikendem Windows Update oder Soundwiedergabeproblemen ist es aber einen Versuch wert. Meist machen die Werkzeuge nichts kaputt, sie starten stattdessen etwa beendete Dienste neu, was eine lahmgelegte Funktion repariert. Hier finden Sie Bedientipps – und einen Gratis-Download für sofortigen Assistenten-Zugriff!
Windows-Probleme automatisch beheben
Unter Windows XP und Vista war das herunterzuladende Fix it Center nötig, um Probleme zu beheben. Anders ab Windows 7: Hier öffnen Sie das Startmenü und navigieren zu „Systemsteuerung > Probleme erkennen und beheben“. Damit der Link bereitsteht, muss die Systemsteuerung in der Kategorien-Ansicht arbeiten: Wechseln Sie gegebenenfalls dorthin, indem Sie oben rechts neben „Anzeige“ auf „Große Symbole“ oder „Kleine Symbole“ klicken und auf „Kategorie“ umstellen. Via „Probleme erkennen und beheben“ gelangen Sie zu einer Übersichtsseite automatischer Problemlösungen (Adressleisten-Pfad: „Systemsteuerung \ Alle Systemsteuerungselemente \ Problembehandlung“). Klicken Sie auf einen Eintrag, der zum vorliegenden Problem passt, und folgen Sie dem Assistenten. Tipp: Um mehr Assistenten angeboten zu bekommen, klicken Sie auf eine Kategorie wie „Programme“. Eine vollständige Liste erhalten Sie per Mausklick oben links auf „Alles anzeigen“ – in jedem Ansichtsmodus genügt ein Einzel- statt Doppelklick zum Assistent-Start. Anhand der Spalte „Beschreibung“ in der Alles-anzeigen-Ansicht verschaffen Sie sich zu jedem Eintrag einen groben Funktionseindruck. Vergrößern Sie die Spalte per gedrückter Maustaste, um die Übersicht zu verbessern. Alternativ bewegen Sie den Mauszeiger auf Einträge, um in aufpoppenden Quickinfos die Erklärungen zu sehen.
In Windows 7 steckt ein Bug: So lesen Sie im Assistent oben „Wiedergeben von Audiodataeien“ – ein Rechtschreibfehler, den das Service Pack 1 nicht behoben hat; der Bug besteht also in Windows 7 Build 7600 (ohne SP1) und Build 7601 (mit SP1). Erst in Windows 8/10 taucht der Fehler werksseitig nicht mehr auf.
Assistenten per Startmenü-Suche aufrufen
Zeitsparend: Wollen Sie sich nicht durch die Systemsteuerung hangeln, suchen Sie per Startmenü nach dem gewünschten Assistenten und laden ihn per Eingabetaste. Beispielsweise tippen Sie audiowiedergabeprobleme in den Startmenü-Suchschlitz und öffnen „Audiowiedergabeprobleme erkennen und beheben“. Das funktioniert bei Windows 7 und seinen Nachfolgern, praktisch ist es vor allem bei Windows 8: Das Startmenü weicht der Kachel-Oberfläche, der Aufruf der Systemsteuerung bereitet manchen Nutzern Probleme. Als Windows-8(.1)-Nutzer rufen Sie die Systemsteuerung etwa via Charms-Bar auf: Öffnen Sie sie mit Windows-C und klicken Sie auf „Einstellungen > Systemsteuerung“. Damit die Charms-Bar die Systemsteuerung anbietet, wechseln Sie zur Desktop-Oberfläche; in der Kachel-Oberfläche fehlt oben der Leisteneintrag. Unter Windows 10 drücken Sie je nach System Windows-R und tippen control ein – das funktionierte schon bei Windows 7/8x.
Windows 10: Assistenten in Einstellungen-App
Neueren Windows-10-Versionen fehlt in der Systemsteuerung die Option „Probleme erkennen und beheben“. Microsoft entfernte sie, da es die Systemsteuerung mit größeren Windows-10-Updates (Feature-Updates, technisch genauer: Feature-Upgrades) zunehmend der Funktionen berauben will. Irgendwann soll sie aus dem Betriebssystem verschwinden. Bis einschließlich Windows 10 1607 (Anniversary Update) finden Sie im Startbutton-Kontextmenü die Option Systemsteuerung – worüber Sie sie bequem per Maus öffnen. Seit Windows 10 1703 (Creators Update) ist die Systemsteuerung aus dem Menü verschwunden und zugleich „Probleme erkennen und beheben“. Sie finden ein Äquivalent in der Einstellungen-App: Rufen Sie sie mit Windows-i auf und wechseln Sie zu „Update und Sicherheit > Problembehandlung“. Klicken Sie einen Problemlösungs-Eintrag an und auf „Problembehandlung ausführen“ – woraufhin der zugehörige Assistent startet, optisch gestaltet wie gewohnt (zu Apps sind die Tools nicht umgebaut).
Windows 10: Probleme erkennen und beheben
Trotz Funktionsabbau: Per Umweg gelangen Sie unter Windows 10 (und den Vorgänger-OS) ohne Systemsteuerung-Befehl in den Bereich Problembehandlung. So brauchen Sie die Einstellungen-App nicht zu bemühen. Sie erreichen die Assistenten per CLSID-Befehl: Drücken Sie Windows-R und fügen Sie ein:
shell:::{C58C4893-3BE0-4B45-ABB5-A63E4B8C8651}
Der Ausführen-Dialog merkt sich den Befehl, sodass Sie ihn künftig nach Drücken von Windows-R per Eingabetaste erneut abschicken – das Merken entfällt. Je nach Betriebssystem unterscheidet sich die Assistenten-Auswahl. Exklusive Windows-10-Funktion: Im Kontextmenü (Rechtsklick) des Lautstärke-Symbols im Infobereich, also rechts in der Taskleiste, finden Sie die Option „Soundprobleme behandeln“ – für den schnellen Zugriff auf den zugehörigen Assistenten. Zum Teil bieten Windows 7/8 Ähnliches: Wenn der Windows-Audio-Dienst beendet ist, tauschen beide im Lautstärke-Icon-Kontextmenü den „Lautstärkemixer öffnen“-Eintrag durch „Problembehandlung von Soundproblemen“; Windows 10 zeigt sein Äquivalent selbst im problemfreien Betrieb nach Rechtsklick.
Troubleshooter-Download erleichtert Nutzung
Wollen Sie vereinfacht auf die Problembehandlung zugreifen, laden Sie den COMPUTER BILD-Windows-Troubleshooter: Sie entpacken das bereitgestellte ZIP-Archiv, anschließend genügt ein Doppelklick auf die Batch-Datei (BAT). Das ist bequemer, als unter Windows 10 1703+ im Systemsteuerung-Suchfeld oben rechts einzugeben: problembehandlung – so ist sie noch immer aufzuspüren. Dank des Downloads entfällt zudem das Anlegen einer Verknüpfung: Mit der klappt der Aufruf der Problembehandlung via Doppelklick, doch ist es nötig, im Verknüpfungs-Assistenten von Windows dem „shell (…)“-CLSID-Code ein explorer voranzustellen.
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