Microsoft hat mit der jüngsten Windows 10 Insider Build 16176 begonnen, eine neue Funktion seines Betriebssystem auf breiter Front zu testen. Das vorläufig als Power Throttling bezeichnete Feature soll durch das Parken von Hintergrund-Aufgaben helfen, den Akku von mobilen Geräten zu schonen und die Leistungsaufnahme auch auf Desktop-PCs reduzieren.
Wie Bill Karagounis, Director of Program Management für das Windows Insider Programm und das OS-Fundamentals-Team bei Microsoft, in einem Eintrag im offiziellen Blog des Windows-Teams verlauten ließ, soll mit „Power Throttling“ die Energieeffizienz beim gleichzeitigen Betrieb mehrerer Apps gesteigert werden.
Karagounis zufolge nutzt Microsoft beim Power Throttling die Funktionen moderner Prozessoren, um Hintergrundaufgaben möglichst energieeffizient abzuwickeln, während weiterhin die gleichen leistungsfähigen Multitasking-Möglichkeiten bestehen sollen, die Windows 10 nun einmal bietet. Die Hintergrundaufgaben werden jeweils im sparsamsten CPU-Modus verarbeitet, so dass die Arbeit zwar erledigt wird, aber eben möglichst wenig Energie dafür benötigt wird.
Microsoft hatte nach Angaben des Programm-Managers schon in der im Januar erschienenen Windows 10 Build 15002 erste, sehr beschränkte Tests dieser Funktionalität auf einer kleinen Zahl von Insider-Systemen durchgeführt. Damals wurde noch nicht einmal ausführlich darüber informiert, sondern es gab nur Andeutungen. Ziel der Aktion war offenbar, Informationen darüber zu sammeln, ob Power Throttling auch in der „realen Welt“ funktionieren kann.
Karagounis berichtet nun, dass die Experimente durchaus die Wirkung des Konzepts bestätigten, denn bei den jeweiligen Systemen konnte der Energieaufwand auf Seiten der CPU in den anspruchsvollsten Szenarien um bis zu 11 Prozent reduziert werden. Seitdem habe man weiter in Verbesserungen investiert und die Rückmeldungen der Windows-Insider-Tester einfließen lassen, hieß es weiter.
Vorerst nur für PCs mit Intel ‚Skylake‘ oder neuer
Power Throttling funktioniert bisher nur bei Systemen, die mit einem Intel „Skylake“ SoC aus der 6. Generation der Core-Architektur oder neuer ausgestattet sind. Konkret wird Intels „Speed Shift“ genannte Technologie benötigt. In den kommenden Monaten soll die neue Funktion jedoch auch in Verbindung mit anderen Prozessoren nutzbar gemacht werden.
Der Nutzer erkennt Apps, die im Hintergrund per Power Throttling gebremst laufen, anhand entsprechender Kennzeichnungen im „Details“-Bereich des Task-Managers. Microsoft hat laut Karagounis ein System in Windows integriert, das erkennen soll, welche Apps für den Nutzer besonders wichtig sind, also im Vordergrund ausgeführt werden oder Musik wiedergeben, oder welche Apps nicht so wichtig sind. Auf dieser Basis entscheidet das System dann, welche Apps per Power Throttling stromsparend ausgeführt werden können.
Noch befindet sich das Ganze natürlich in der Testphase, so dass man ausdrücklich um Rückmeldungen der Anwender bittet, wenn bestimmte Anwendungen negativ betroffen sind. Auf Wunsch kann der Nutzer das Power Throttling auch umgehen. Dazu besteht einerseits die Möglichkeit, den Rechner über die Batterie-Einstellungen in den Modus mit der höchsten Leistung zu versetzen.
Alternativ kann man auch einzelne Apps vom Power Throttling ausschließen. Dazu muss man in die Energieeinstellungen wechseln und sich den Energieverbrauch nach Apps anzeigen lassen. Wählt man dort eines der Programme aus, kann die Funktion deaktiviert werden. Noch steht der endgültige Name für Power Throttling übrigens nicht fest, so dass sich die Bezeichnung bis zur Veröffentlichung des nächsten großen Updates von Windows 10 somit noch ändern kann.