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So nutzen Sie microSD-Karten optimal unter Android
Viele Smartphones sind mit einem Slot für microSD-Karten ausgestattet. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den dadurch gewonnenen Speicherplatz für sich nutzbar machen.
Seit es Smartphones und Tablets mit Android gibt, setzen viele Nutzer microSD-Karten ein, um zusätzlichen Speicherplatz zu gewinnen. In der Regel bieten solche Geräte einen Speicherplatz von 16 bis 32 Gigabyte. Bei preiswerten Modellen ist das Platzangebot sogar noch geringer. Wenn viele Bilder, Videos und MP3-Dateien auf dem Smartphone oder Tablet abgelegt werden, ist der verfügbare Speicherplatz ziemlich schnell ausgelastet. Mit microSD-Karten lassen sich solche Inhalte sinnvoll auslagern und der verfügbare Speicherplatz dauerhaft nutzen.
Daten auf einer microSD-Karte extern sichern
Google meldet große Bedenken gegenüber diesem Vorgehen an. Deswegen hat der Online-Riese starke Beschränkungen in Bezug auf die Nutzung von Wechselspeichermedien eingeführt. So richtig zu spüren bekamen die Anwender das allerdings erst im Jahr 2014, als Android 4.4 (KitKat) eingeführt wurde.
Die neue Regelung in Bezug auf die microSD-Karten sorgte dafür, dass Apps mit umfassenden Rechten ausgestattet sein mussten, um auf einen externen Speicher schreiben zu dürfen. Somit waren es ausschließlich System-Apps und Google-Apps mit entsprechenden Signaturen, die eine solche Berechtigung besaßen. Apps hatten nur noch einen sehr beschränkten Bereich auf einer microSD-Karte zur Verfügung, auf den sie schreiben durften. Dadurch funktionierten viele Apps nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr, sodass Updates angeboten werden mussten.
Im Rahmen von Android 5 hat Google die Zugriffsrechte auf microSD-Karten erneut überarbeitet und hierbei die Erfahrungen mit KitKat berücksichtigt. Durch diese Überarbeitung war es App-Entwicklern nun wieder möglich, besondere Lese- und Schreibrechte zu erfragen, um auf die gesamte microSD-Karte zugreifen zu können. Hieraus ergab sich, dass die App Nutzer bei der Installation ausdrücklich nach dieser Berechtigung fragen muss.
Unter Android 6 hat Google weitere Schritte unternommen, um die Nutzung von microSD-Karten für die Anwender so angenehm wie möglich zu gestalten. Beispielsweise kann der externe Speicher jetzt als interner Speicher genutzt und auf Wunsch verschlüsselt werden.
Vielen Herstellern ist mittlerweile bewusst, dass microSD-Karten eine wichtige Rolle für Anwender spielen. War beim Galaxy S6 von Samsung zum Beispiel kein Einschub für solche Karten vorhanden, so findet er sich beim Galaxy S7 wieder. Auch bei Smartphones anderer Hersteller, angefangen von Huawei über LG bis Sony, sind Slots für microSD-Karten vorhanden.
Berechtigungen unter Android 4.4
Mit Android 4.4 traten erstmals Bestimmungen in Kraft, die es Apps untersagten, auf die microSD-Karte zuzugreifen. Somit war es kaum noch möglich, Daten auf den externen Speicher zu übermitteln. Es ist nämlich eine Grundvoraussetzung für das Schreiben auf eine microSD-Karte, dass die App, die das tun will, über weitreichende Berechtigungen verfügt. Die meisten Hersteller haben darauf reagiert und ihren Apps genau diese Rechte organisiert. In den meisten Fällen war das Problem damit aus der Welt geschafft.
Wer heute noch mit Android KitKat arbeitet, findet unter Eigenschaften ? Speicher Informationen zu der Karte sowie zu dem belegten und dem freien Speicherplatz. Unter anderem ist es hier möglich, die Karte zu formatieren oder sie sicher zu entfernen. Wenn die App über die notwendigen Berechtigungen zum Verschieben von Inhalten auf die Karte verfügt, wird die Schaltfläche Auf SD-Karte verschieben angezeigt. Falls sich hierbei zeigen sollte, dass die App nicht richtig arbeitet, kann stattdessen die Schaltfläche In Gerätespeicher verschieben genutzt werden.
Der Speicher unter Android 5
Nutzer von Android 4.4 waren mit den Regelungen zur microSD-Karte äußerst unzufrieden, und ihr Protest hat Google zum Handeln bewegt. So wurden die technischen Gegebenheiten bei der Speicherverwaltung unter Android 5 komplett neu überdacht. Unter Einstellungen ? Speicher stehen jetzt zusätzliche Menüfunktionen zur Verfügung, solange zusammen mit dem Smartphone oder Tablet eine microSD-Karte genutzt wird. An einer zentralen Stelle ist zudem der Punkt Medien verschieben zu finden, der es erlaubt, Medieninhalte wie Bilder, Musik und Videos auf die SD-Karte zu verschieben.
Wenn diese Funktion genutzt wird, erscheint eine Übersicht, die klar zeigt, wie viel Speicherplatz auf der Karte noch zur Verfügung steht. In einer anschaulichen Liste werden zudem die gespeicherten Objekte und deren Speicherbedarf angezeigt. Somit können Nutzer anhand verschiedener Kriterien und Gruppen auswählen, welche Inhalte auf der SD-Karte landen sollen.
Eine angenehme und praktische Verwaltung der SD-Karte wird unter Android 5 über zusätzliche Menüpunkte erreicht. Unter anderem kann mit diesen Features die microSD-Karte getrennt oder formatiert werden. Wenn die Option Trennen gewählt wird, dann werden alle auf die SD-Karte verschobenen Inhalte sorgfältig beendet. Aktuelle Einstellungen werden gespeichert, und bei einem erneuten Aufrufen der jeweiligen Datei kann nahezu nahtlos weitergearbeitet werden. Diese Strategie ist immer dann von Vorteil, wenn während der Nutzung die microSD-Karte gewechselt werden soll.
Über den Menüpunkt SD-Karte löschen steht es Nutzern frei, Inhalte innerhalb kürzester Zeit zu entfernen und dadurch wieder möglichst viel Speicherplatz auf der Karte zu gewinnen. Auf diese Weise wird die komplette Karte formatiert, sodass der gesamte Speicherplatz genutzt werden kann. Hierbei ist es unwahrscheinlich, dass Daten versehentlich gelöscht werden. Android fragt nämlich vor jedem Löschvorgang ausdrücklich nach, ob dieser tatsächlich durchgeführt werden soll.
Die Organisation von Apps unter Android 5
Um unter Android 5 (Lollipop) Apps auf eine microSD-Karte verschieben zu können, müssen die jeweiligen Entwickler eine Vielzahl von Berechtigungen vor der Installation eingeholt haben. Anschließend kann diese Aktion über die App-Verwaltung ausgeführt werden. Unter Speicher gibt es den Menüpunkt Auf SD-Karte verschieben, der eine Übertragung der App und der in ihr enthaltenen Inhalte leicht möglich macht. Unter Android 5 ist es zudem möglich, diesen Prozess umzukehren. So können mit dem Menüpunkt Auf Telefon verschieben Inhalte von der microSD-Karte auf das Smartphone gebracht werden.
Speichern unter Android 6
Die Nutzung von microSD-Karten als zusätzlicher Speicher ist unter Android 6 deutlich komfortabler möglich als zuvor. So gibt es jetzt beispielsweise zwei unterschiedliche Arten, wie die SD-Karte eingesetzt werden kann. Sie lässt sich sowohl als externer Speicher als auch als interner Speicher nutzen. Als externer Speicher kann die Karte ebenso wie unter den Vorgängerversionen verwendet werden. Das bedeutet, dass auf ihr Inhalte wie Bilder und Videos abgespeichert werden. Sobald die SD-Karte dann in einem Computer steckt, wird sie als Datenträger erkannt. Die darauf befindlichen Inhalte können wie gewohnt genutzt werden. Eine direkte Verknüpfung zwischen microSD-Karte und Smartphone ist bei diesem Vorgehen nicht nötig.
Als interner Speicher verwandelt sich die microSD-Karte direkt in einen Gerätespeicher. Somit wird er wie andere Speicher in dem Smartphone behandelt und verwendet. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass eine direkte Verbindung zwischen Smartphone und microSD-Karte besteht. Somit ist es nicht möglich, die Karte in einem anderen Smartphone oder einem vergleichbaren Gerät zu nutzen, wenn vorher keine umfassende Formatierung erfolgt ist. Daraus ergibt sich, dass auch ein direktes Auslesen über einen PC nicht möglich ist.
Aus der microSD-Karte einen internen Speicher machen
Android 6 ist in der Lage, eine microSD-Karte automatisch zu erkennen, wenn diese in den dafür vorgesehenen Einschub eingeführt wird.
Welche microSD-Karte eignet sich für welches Einsatzgebiet?
Wenn für ein Smartphone oder ein Tablet eine neue microSD-Karte angeschafft werden soll, empfiehlt es sich, auf ein möglichst schnelles Modell zu setzen. Bei der Auswahl sollten die unterschiedlichen Speicherkartenklassen berücksichtigt werden. Abhängig von der Klasse bietet die jeweilige microSD-Karte eine jeweils andere Mindestgeschwindigkeit. Ausgehend von dieser Geschwindigkeit lässt sich dann relativ klar sagen, für welches Einsatzgebiet sich die einzelnen SD-Karten eignen.
Abhängig vom persönlichen Datendurchsatz eignen sich jeweils andere microSD-Karten. Zudem sollte bei der Auswahl der Speicherbedarf verschiedener Inhalte wie Bilder und Videos berücksichtigt werden. In den meisten Fällen entscheiden sich Anwender für Modelle der Kategorien UHS Class 1 und Class 10.
Apps die microSD unterstützen
Eigene Daten lassen sich in der Regel ohne Weiteres auf einer microSD-Karte speichern. Kommerzielle Apps bereiten Anwendern da schon mehr Schwierigkeiten. So wünschen sich zum Beispiel viele Nutzer von Streaming-Apps mit Offline-Speicherung, dass die entsprechenden Inhalte leicht im externen Speicher abgelegt werden können. Die Dateien von Amazon Video haben zum Beispiel in den Qualitätsstufen Gut, Besser und Beste einen jeweils anderen Speicherbedarf.
Wenn hier die Folge einer Serie angesehen wird, entstehen dabei gut und gerne 400 Megabyte an Daten. Auch bei anderen Anbietern ist der benötigte Speicherplatz kaum geringer. Wer also auf Reisen mehrere Spielfilme oder Staffeln einer Serie dabeihaben will, kommt in der Regel mit dem Speicherplatz des Smartphones nicht aus. Deswegen muss bei der Auswahl genau darauf geachtet werden, ob der Anbieter des jeweiligen Streamingdienstes eine Offline-Speicherung mittels microSD-Karte ermöglicht.
Die Musikindustrie ist in diesem Zusammenhang ein Vorreiter. Viele Hersteller entsprechender Apps lassen microSD-Karten mittlerweile als zusätzlichen Speicher zu. Bis das auch bei Video-Streamingdiensten der Fall ist, wird aber vermutlich noch etwas Zeit ins Land gehen. Aktuell herrscht wohl noch die Sorge vor, dass der Kopierschutz der einzelnen Dateien umgangen wird, um Inhalte ungehindert weitergeben zu können.
Fazit
Mit Android 3.2 hat Google noch versucht, die Sicherheit von microSD-Karten zu erhöhen. Hierbei ist ein immenses Chaos entstanden, das Google und die App-Hersteller aber mittlerweile in den Griff bekommen haben. Mit der Einführung von Android 6 hat die microSD-Karte sogar eine Aufwertung erfahren und kann heutzutage problemlos als interner Speicher genutzt werden. Hier haben die Proteste und Wünsche der Nutzer offensichtlich zu einem Umdenken bei Google geführt.
Anbieter springen immer häufiger auf diesen Zug auf und fordern von den Anwendern eine klare Entscheidung für oder gegen die microSD-Karte ein. Aus diesem Grund sollte bei der Anschaffung eines neuen Smartphones oder Tablets unbedingt darauf geachtet werden, ob dieses den Einsatz einer microSD-Karte als zusätzlichen Speicher erlaubt. Inzwischen verfügen aber bereits viele solcher Geräte über einen Einschub für microSD-Karten. Dann kommt es darauf an, das passende Modell für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Ein Blick auf die jeweiligen Speicherklassen hilft bei der Suche nach genau dem richtigen Modell für den persönlichen Datendurchsatz.