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Warum Datensicherung so wichtig ist und immer wichtiger wird

Wir leben digital. Das ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität. Die Zeit der Karteikarten und Aktentaschen ist vorbei, selbst die Aktenordner werden immer weniger. Die Wirtschaft hat die Vorzüge der Digitalisierung entdeckt und auch immer mehr Privatperson setzen auf Bits und Bytes statt auf Papier. Damit machen wir uns aber auch abhängig von den Systemen, auf denen die Daten gespeichert sind. Um sich vor Verlust zu schützen, ist die Datensicherung das A und O. Doch genau hier hapert es.

Jährlich entsteht der deutschen Wirtschaft allein aus Datenverlust ein Schaden in Höhe von 34 Millionen Euro, besagt der EMC Data Protection Index. Was im Privathaushalt für Ärger und Traurigkeit sorgt, kann bei Unternehmen schlimmstenfalls Arbeitsplätze kosten. Denn wenn die Daten einmal weg sind, dann fehlt schlicht und ergreifend die Arbeitsgrundlage.

Je kleiner das Unternehmen, desto schlechter die Datensicherung

Umso erstaunlicher ist es, das viele Unternehmen noch immer viel zu wenig Wert auf die Datensicherung legen. Obwohl im Grunde jeder weiß, wie wichtig Backups sind, werden diese nach wie vor sträflich vernachlässigt. "Man kann beim Thema Datensicherung ein eindeutiges Gefälle sehen", erklärt Jan Bindig, Geschäftsführer des Datenrettungsunternehmens DATARECOVERY. "Je kleiner die Organisationseinheit, desto schlechter ist es um die Datensicherheit bestellt. Während große Konzerne sich Experten leisten (können), die sich um nichts anderes als um regelmäßige Backups großer Datenmengen kümmern, sind viele kleine und mittelständische Unternehmen diesbezüglich schlecht aufgestellt."

Noch gravierender wird es, wenn man die Treppe weiter hinabsteigt. Handwerker oder Einzelunternehmer kümmern sich noch weniger um die Sicherung ihrer geschäftlichen Daten. Oft schlichtweg deshalb, weil ihnen als Einzelkämpfer die Zeit fehlt. Sie müssen Aufträge abarbeiten und Geld verdienen. Dann kommt noch die ganze Bürokratie hinzu. Für Backups bleibt da weder Platz im Kopf noch Zeit in der Realität. "Dabei trifft ein Datenverlust Kleinstunternehmen genauso stark wie die Großen", sagt Bindig. Seine Firma muss im Zuge der Datenrettung immer dann tätig werden, wenn das Backup, das eine schnelle Lösung des Problems herbeiführen könnte, eben nicht da ist, unvollständig oder einfach veraltet ist.

Prävention statt Datenrettung

Dank moderner IT-Forensik können über 90 Prozent der Daten im Verlustfall wiederhergestellt werden. Doch neben dem Restrisiko ist das auch mit Kosten verbunden. Die Preise variieren stark und hängen vor allem vom Speichermedium und der Art seiner Beschädigung ab. Neben den Kosten für die Datenrettung selbst, entstehen Unternehmen aber vor allem auch Kosten durch entgangene Aufträge oder Personalkosten, die auch dann weiterlaufen, wenn im Unternehmen mangels Daten nicht weitergearbeitet werden kann.

Jan Bindig empfiehlt deshalb: "Unternehmen – aber auch Privatpersonen – müssen den Fokus verstärkt auf die Prävention legen. Es gibt heute für jeden Anspruch und für jeden Geldbeutel Systeme, die eine automatische regelmäßige Datensicherung sicherstellen."

Eine Möglichkeit ist die Datensicherung in der Cloud. Dies hat zudem den Vorteil, dass das Backup in einem Rechenzentrum an einem anderen Ort gespeichert wird. Sollte es am Firmenstandort einmal zu einem Brand kommen, der Computer und Server samt der darauf gespeicherten Daten zerstört, gibt es eine Kopie davon an einem sicheren Ort. Gerade solche Katastrophen richten verheerende Schäden an, auch wenn sie nur sehr selten passieren. Aber eine vollständig verbrannte Festplatte kann selbst der beste IT-Forensiker nicht mehr zum Leben erwecken.