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Google verbessert Cloud-Verschlüsselung für Kunden in Europa
Sie können nun eigene Schlüssel einsetzen. Google erlaubt auch die Bereitstellung von Schlüsseln aus externen Quellen. Die neuen Sicherheitsfunktionen sollen Google auch helfen, sein Cloud-Geschäft in Europa auszubauen.
Google hat auf einer Veranstaltung in London neue Sicherheitsfunktionen für Google Cloud angekündigt. Sie sollen „die strengsten regulatorischen Anforderungen hier in Europa“ erfüllen, wie Thomas Kurian, CEO von Google Cloud, in seiner Eröffnungsrede versprach.
Derzeit bietet Google Cloud seinen Kunden bereits die Möglichkeit, alle Daten in Europa zu speichern. Ab Werk werden Daten zudem verschlüsselt. Neu ist nun, dass Kunden ihre Verschlüsselungsschlüssel selbst verwalten und bei Bedarf sogar eigene Keys einsetzen können. Das dafür benötigte Tool nennt Google External Key Manager.
Statt Google die Schlüssel für den Schutz vertraulicher Daten anzuvertrauen, können Kunden von Google Cloud künftig die Schlüssel außerhalb der Google Cloud speichern. Google erlaubt als Schlüsselquellen eigene Server des Kunden oder auch externe Hosting-Partner.
Außerdem können Kunden festlegen, dass Google ohne ihre Zustimmung keine Datenzugriffe erlaubt. Liegt eine solche Zustimmung vor, wird Google jeden Zugriff inklusive Ort und Zeit sowie Grund für Entschlüsselung von Daten genau dokumentieren. „Sie können es Google sogar untersagen, egal aus welchem Grund Daten zu entschlüsseln“, ergänzte Kurian. „Sie haben die alleinige Kontrolle darüber, wo sich ihre Daten befinden, wie sie verschlüsselt sind und wer Zugang dazu hat.“ Nur so sei es möglich, die strengen Datenschutzgesetze in Europa einzuhalten.
Die neuen Sicherheitsfunktionen sollen Google helfen, neue Cloud-Kunden in Europa zu finden. Zu diesem Zweck plant Google einen neuen Cloud-Hub in Polen. Außerdem kündigte CEO Sundar Pichai zuletzt an, 3,3 Milliarden Dollar in den kommenden zwei Jahren in den Ausbau der europäischen Rechenzentren zu investieren.
Derzeit betreibt Google 20 Cloud-Hubs weltweit, davon sechs in Europa. Zum Vergleich, Amazon baut derzeit in Spanien den siebten europäischen Standort auf. Er soll 2022 oder 2023 seinen Betrieb aufnehmen.
Amazon ist mit einem weltweiten Marktanteil von 32,6 Prozent der größte Cloud-Anbieter weltweit. Google kontrolliert indes nur rund 7 Prozent des Markts.
Alistair Edwards, Chief Analyst bei Canalys, betonte die Bedeutung lokaler Rechenzentren. Kunden wüssten ihre Daten gerne in ihrer Nähe, weswegen Anbieter im Land des Kunden oder zumindest in seiner Region präsent sein müssten. „Aber natürlich müssen sie ihren Kunden auch eine gewisse Glaubwürdigkeit und Vertrauen vermitteln.“
Google kündigte aber auch neue Partnerschaften an, die es Interessenten erleichtern sollen, in die Cloud umzusteigen. Ein Cloud Acceleration genannten Programm ist beispielsweise auf die Migration von SAP-Workloads in die Cloud ausgerichtet. Mit der in dieser Woche angekündigten Übernahme von CloudSimple erhält Google zudem Techniken, die die Implementierung von VMware-Diensten vereinfachen. Mit den Cloud Volume Services steht sein vergangenem Monat zudem ein Angebot für Kunden zur Verfügung, die NetApp-Storage betreiben und NetApp-Cluster direkt mit Google Cloud verbinden wollen.