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VSC-4: Österreich erhält neuen Supercomputer

Insgesamt verfügt der VSC-4 Supercomputer über 790 Knoten zu je zwei Prozessoren mit je 24 Kernen – also insgesamt 37.929 Prozessorkerne. Damit erreicht der VSC-4 eine Spitzenleistung von 3,7 Petaflops. Damit auf immer weniger Raum immer leistungsfähiger Hardware genutzt werden kann, verfügt der VSC-4 über ein von Lenovo entwickeltes Wasserkühlungskonzept.

Der „Vienna Scientific Cluster 4“ (VSC-4) ist der leistungsfähigste Computer, der je in Österreich in Betrieb genommen wurde. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt von fünf österreichischen Universitäten – TU Wien, Universität Wien, Universität für Bodenkultur Wien, TU Graz und Universität Innsbruck – finanziell maßgeblich unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Die Server für den Cluster stammen von Lenovo. Dem Grundsatz von Exascale for Everyone folgend, kommen mit dem ThinkSystem SD650 handelsübliche Server mit herkömmlichen Intel-Prozessoren zum Einsatz und keine proprietären Systeme. Damit auf immer weniger Raum immer leistungsfähiger Hardware genutzt werden kann, verfügt der VSC-4 über ein von Lenovo entwickeltes Wasserkühlungskonzept, das die eigene Neptune-Lösung der Direct-to-Node (DTN) Warmwasserkühlung der Server-Systeme mit externen Komponenten wie Cooling Distribution Units (CDUs) der Firma Nortek und InRow Chillern der Firma APC kombiniert.

Installiert wurde der Großrechner an der TU Wien. Bevor Wissenschaftler und Studenten auf den neuen Supercomputer zugreifen können, werden allerdings noch einige Wochen für den Abnahmeprozess vergehen. Im Spätherbst soll der Großrechner von der Firma Lenovo dann für wissenschaftliche Berechnungen zur Verfügung stehen.

„Die Strategie der VSC-Partneruniversitäten, gemeinsam einen Supercomputer auf internationalem Spitzenniveau zu betreiben, hat sich in den vergangenen Jahren bestens bewährt“, sagte Regina Hitzenberger, Vizerektorin für Infrastruktur an der Universität Wien. Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung und Innovation an der TU Wien, als Vertreter der VSC-Eigentümer ergänzt: „Mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums können wir gemeinsam unseren Forschungsgruppen ausgezeichnete Infrastruktur im Bereich High-Performance-Computing zur Verfügung stellen. Für eine Universität alleine wäre das in dieser Qualität nicht möglich.“

Der VSC-4 wurde im Dezember 2018 bestellt und am 18. Juni 2019 vorläufig in Betrieb genommen. „Er ist nun im Prinzip funktionstüchtig, allerdings dauert es bei solchen Großrechnern immer einige Zeit, bis die Abnahme fertig durchgeführt ist und das Gerät den Regelbetrieb aufnehmen kann“, sagt Herbert Störi, Leiter des VSC-Research Centers. „Die Abnahme macht sehr gute Fortschritte. Wir sind sehr zuversichtlich, dass der VSC-4 wie geplant ab Herbst für wissenschaftliche Berechnungen genutzt werden kann.“

Wie schon seine Vorgänger VSC, VSC-2 und VSC-3 wird auch der VSC-4 für eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Forschungsbereiche genutzt werden: Für Simulationen des frühen Universums kurz nach dem Urknall wird der Supercomputer genauso eingesetzt werden wie für Bioinformatik oder medizinische Simulationen. Quantenphysikalische Berechnungen für die Entwicklung neuer Materialien spielen genauso eine Rolle wie Modelle zum optimalen Management öffentlicher Verkehrsmittel.

VSC-4: 37.929 CPU-Kerne leisten bis zu 3,7 Petaflops

Insgesamt verfügt der VSC-4 Supercomputer über 790 Server mit je zwei Prozessoren á 24 Kernen, insgesamt 37.929 Prozessorkerne. Mit einer Leistung von 3,7 Petaflops ist der VSC-4 mehr als fünfmal so leistungsstark wie das Vorgängermodell VSC-3. Damit wurde erstmals in Österreich die Petaflop-Schallmauer durchbrochen. In der Weltrangliste der Supercomputer schafft es der VSC-4 damit auf Platz 82.

Der Supercomputer SuperMUC des Münchner Leibniz Rechenzentrums ist der schnellste deutsche Hochleistungsrechner. Im aktuellen Top500-Ranking belegt das auf Hardware von Lenovo und Intel basierende System mit einer Rechenleistung von 19,5 Petaflops den achten Platz. Den Titel schnellster europäischer Supercomputer geht an den Piz Daint (Platz 6) des Swiss National Supercomputing Centre, der es auf 21,23 Petaflops bringt.