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Intel stellt 10-Nanometer-Prozessoren für Notebooks vor
Dank 10-Nanometer-Fertigung sollen die neuen Ice-Lake-Prozessoren bei gleichem Takt bis zu 18 Prozent schneller als die Vorgängergeneration sein. Die integrierte Grafikeinheit verspricht sogar ein Leistungsplus von 80 Prozent.
Nach vier Jahren hat Intel hat Intel nun endlich sein neues Prozessordesign auf Basis der 10-Nanometer-Fertigung fertiggestellt. Ice Lake ist der Codename für die Core-Prozessoren der 10. Generation, die aus einer Sunny-Cove-CPU und einer GPU der 11. Generation bestehen. Nach Angaben von Intel sind die neuen Prozessoren bei gleichem Takt (Instructions per Cycle, IPC) um etwa 18 Prozent schneller als ihre Vorgänger. Die Grafikleistung soll sogar ein Leistungsplus von 50 bis 80 Prozent bieten. Die in der Sunny-Cove-Mikroarchitektur integrierte AVX-512 Vector Neural Network Instructions (VNNI) sorgen laut Intel für eine Verbesserung der Verarbeitungsgeschwindigkeit von KI-Software und für eine Verdoppelung der Leistung bei Videobearbeitung.
Allerdings scheint es mit der 10-Nanometer-Fertigung nach wie vor Probleme zu geben, da Intel sie lediglich zur Fertigung von Quad-Core-Prozessoren mit einer relativ niedrigen Frequenz nutzt, die nur für den Einsatz in Notebooks vorgesehen sind. Prozessoren für Desktop-PCs werden weiterhin das auf dem 14nm-Prozess basierende Sky-Lake-Design verwenden. Und wer ein wirklich schnelles Notebook benötigt, wird vermutlich auch zu einem Modell mit Core i7-8665U(Whiskey Lake) greifen, der trotz geringerer IPC mit einer Taktfrequenz mit bis zu 4,8 GHz deutlich mehr Leistung bietet als der schnellste Ice-Lake-Prozessor Core i7-1065 G7 mit bis zu 3,9 GHz.
Als erster PC-Hersteller hat Dell mit dem XPS 13 (7390) ein neues Notebook auf Basis der neuen Intel-Core-Prozessoren der 10. Generation angekündigt. Es soll ab Juli in den USA ab 1000 Dollar erhältlich sein. Als Prozessoren stehen die Core-Modelle der 10. Genaration Core i3-1005 G1 (3,4 GHz), Core i5-1035 G1 (3,7 GHz) und Core i7-1065 G7 (3,9 GHz) zur Auswahl.
Einschätzung von Analysten
Einige Marktbeobachter wie Avi Greengart, der als Chef-Analyst bei Techsponential tätig ist, sehen für Intel jedoch schwere Zeiten entgegen kommen, da Qualcomm mit dem Snapdragon 8CX in das angestimmte Absatzgebiet von Intel vordringt. Der Hersteller von Mobilprozessoren, die in vielen Smartphones zum Einsatz kommen, arbeitet zusammen mit Lenovo an einem Windows-10-Notebook mit Snapdragon 8CX und 5G-Mobilfunkchip. Für Greengart sieht es so aus, „als würde Microsoft die langfristigen Investitionen tätigen, die für den Erfolg von Windows on Arm notwendig sind.“
Intel muss auch die zunehmende Beliebtheit von AMD-Prozessoren im mobilen Segment zur Kenntnis nehmen. Erst kürzlich hat Lenovo bekannt gegeben, das beliebte Thinkpad T mit einem AMD-Chip anzubieten.
Zudem verstummen auch nicht die Gerüchte um Apple, die die Intel-Architektur zugunsten der selbst entwickelten Chips angeblich spätestens 2021 aufgibt. Das sollte zumindest in Sachen Leistung keine Probleme hervorrufen. Schließlich behauptet der iPhone-Hersteller schon heute, dass das iPad Pro mit A12X-Prozessor schneller als 92 Prozent aller Notebooks sei.
Doch bis es soweit kommt, plant Intel mit Willow Cove 2020 und Golden Cove 2021 verbesserte Mikroarchitekturen vorzustellen. 2021 will Intel außerdem Prozessoren mit 7 Nanometer herstellen – wenn es nach Plan läuft.