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Die besten Tipps für die Apple Watch (Ultra)

Die Apple Watch Ultra begeistert in der Praxis, nicht nur draußen vor der Tür. Die besten Tipps und Tricks.

Mit der Apple Watch Ultra hat Apple in diesem Spätsommer ein für Outdoor-Fans konzipiertes und sehr robustes Modell herausgebracht, das mit langer Akkulaufzeit begeistert. Wir haben in der Praxis etliche Kniffe gefunden, die das Leben mit der Uhr noch schöner machen - einige gelten auch für andere Modelle.

Schnell laden - aber nicht so schnell
In unserem Test der Apple Watch Ultra hatten wir bemängelt, dass sie nicht so schnell lädt, wie es Apple in Aussicht gestellt hat. Von 80 Prozent Aufladung in einer Stunde war da die Rede, wir bekamen aber nur 60 Prozent der maximalen Akku-Kapazität in 60 Minuten geladen. Die Angelegenheit ist komplex, Apple selbst erklärt, dass unter realen Bedingungen das Schnellladen unter Umständen nicht ganz so schnell passiert - die 80 Prozent in einer Stunde sind Maximalwert.

Wir haben den Versuch mehrmals wiederholt und sind zu einigen Erkenntnissen gelangt. Denn es kann durchaus am Kabel liegen, wenn die Ladung nach einer Stunde unter der Erwartung bleibt. Vorausgesetzt ist das mit der Uhr mitgelieferte geflochtene Kabel, wir waren aber auch mit dem Schnellladekabel erfolgreich, das unserer Apple Watch Series 7 beigelegen hatte, das ging sogar etwas flotter.

Wesentlich ist auch der Ladezustand der Uhr: Eine vollkommen leere Apple Watch benötigt länger, um 80 Prozentpunkte aufzuladen als eine mit Restladung. Lassen Sie Ihre Apple Watch Ultra also besser nie ganz leer laufen, so können Sie eher sicher sein, innerhalb einer halben Stunde 40 Prozentpunkte mehr im Akku zu haben. Und natürlich benötigen Sie auch ein Ladegerät mit ausreichender Leistung, ein Charger mit 30 Watt Nennleistung, wie ihn etwa Apple verkauft, reicht in jedem Fall aus.

Armband: Die alten passen
Eine neue Uhr kauft man auch mit einem neuen Armband, die zur Apple Watch Ultra angebotenen Modelle "Alpine", "Trail" und "Ocean" sind auch separat erhält, für jeweils 99 Euro. Sie passen auch an ältere Apple-Watch-Modelle, die jeweils größeren in 42, 44 oder 45 Millimeter. Es gilt auch der Umkehrschluss: Alte Armbänder für die großen Uhren passen auch an die neue Apple Watch Ultra. Das hat uns bei unserem Test sehr geholfen, denn das Alpine-Armband in der Größe "Small" hat nicht allen Testern gut gepasst, es ist schon recht klein.

Armband: Solo Loop - Erst Größe vermessen
Während wir es gerade noch so geschafft haben, mit der mittelgroßen durch das kleine Alpine-Armband zu schlüpfen und es am Handgelenk zu schließen, wird das bei unpassenden Solo-Loops nicht gehen. Die Schlaufen ohne Verschluss sind zwar sehr elegant, aber eben nicht mehr anpassbar. Sie sind in neun Größen verfügbar, vor der Bestellung sollte man die richtige Größe bestimmen. Apple stellt dafür ein Tool bereit, genauer gesagt einen Vordruck, den man sich aus Apples Store laden kann. Legt man diesen um das Handgelenk, erkennt man auf dem Streifen die richtige Größe. Alternativ vermisst man den Umfang des Handgelenks mit einem Maßband.

Wie viel Uhr ist es - und wenn ja, welche? Wer mehrere Apple Watches in Besitz hat, findet in der Watch-App auf dem iPhone eine praktische Funktion. Denn meist trägt man nur eine Uhr, Benachrichtigungen oder seine Internetverbindung leitet das iPhone immer nur an eine weiter. Mit dem Schalter "Automatisch wechseln" im Menü "Alle Apple Watches" kann man festlegen, dass die jeweils getragene Apple Watch sich sofort mit dem iPhone verbindet, wenn man sie am Arm entsperrt. Dabei werden die anderen mit dem iPhone gekoppelten Uhren getrennt, bis man sie wieder anzieht.

Temperaturmessung: Nicht nur eine Nacht miteinander verbringen
Für die Apple Watch Ultra und die Series 8 hat Apple ein neues Feature versprochen: Temperaturmessung. Diese darf man sich nicht so präzise wie die eines Fieberthermometers vorstellen, doch bekommt man qualitativ und selbst quantitativ eine gute Vorstellung von der am Handgelenk gemessenen Temperatur.

Für die Kalibrierung der Temperatursensoren muss man jedoch über mehrere Nächte hinweg die Apple Watch auch im Nachtschlaf tragen, fünf seien es mindestens, sagt Apple. Wir haben insgesamt sieben Nächte benötigt, in zweien könnte die Uhr zu locker am Handgelenk gesessen haben. Nur wenn ein Schlafen-Fokus eingestellt ist, etwa mit einer bestimmten Definition der Stunden der Nachtruhe, fängt die Apple Watch 8 oder Ultra auch das Kalibrieren an, dafür müssen Sie aber nichts weiter einstellen.

Seit der erfolgten Kalibration zeigt uns die Health App auf dem iPhone die ungefähre Handgelenktemperatur an und gibt Auskunft darüber, ob und wie weit diese von unserem Normalwert abweicht. Die Daten findet man unter "Entdecken" im Bereich "Gesundheitskategorien" hinter der Schaltfläche "Körpermesswerte".Zur Familienplanung sollte die Temperatur präziser bestimmt sein, doch kann eine abweichende Körpertemperatur ein frühes Symptom für Infekte aller Art sein.

Im Zweifelsfall gilt aber auch hier: besser mit dem Fieberthermometer nachmessen. Wie bei der Vermessung des Blutsauerstoffs handelt es sich hier um ein Wellness-Feature und keine exakte medizinische Vermessung. Aber Achtung: Die Uhr misst auch nach der Kalibrierung nur nachts, wie wir an unseren Daten klar erkennen: Die Nächte Anfang November verbrachten wir zumeist ohne Uhr.

Gut geschlafen
In die Kategorie Wellness fällt auch das Schlaftracking. Eine exakte Vermessung Ihrer Nachtruhe dürfen Sie nicht erwarten, gleichwohl können die Daten aber unter Umständen erste Hinweise auf Probleme wie Schlafapnoe geben. Bei der Gamifizierung von Gesundheitsdaten hat Apple auch vor der Vermessung des Schlafes nicht Halt gemacht - die Apple Watch und die Health App loben einen auch, wenn man sein Schlafziel erreicht hat. Nicht alle Ziele erreichen wir so leicht im Schlaf.

Magnet mag nicht
Für Outdoor-Sportler hat Apple zur Apple Watch Ultra drei neue Armbänder herausgebracht, für Trekking, alpines Wandern und Tauchen. Diese drei haben gemeinsam, dass sie eine besondere Anwendung nicht stören: den Kompass, den man allenfalls unter Wasser beim Outdoorsport nicht braucht. Wie Apple in einem Support-Dokument erklärt, können Magnete in den Armbändern die Funktion des Kompasses beeinträchtigen - logisch. Betroffen davon ist etwa das Lederarmband mit magnetischem Endstück, das man ohnehin kaum bei der Bergtour trägt. Aber auch einige ältere Sportbänder können zur Verwirrung des Kompasses beitragen.

Ostereier in spektakulärer Natur suchen
Apple ist dafür bekannt, witzige oder relevante Hinweise im Kleingedruckten zu verstecken. Nicht anders ist das mit der Apple Watch Ultra. Apple weist auf eine eher ungewöhnliche Weise auf kalifornische Sehenswürdigkeiten - die Apple Watch Ultra soll buchstäblich den Weg dazu finden. In der Verpackung der Uhr finden sich beispielsweise geografische Koordinaten, die genau im Zentrum des Apple Parks liegen. Weitere Küsten, Berge und Wüsten finden sich in unterschiedlichen Zifferblättern, mit denen Apple seine Ultra-Armbänder bewirbt.

Zwei Jahre Garantie
Offensichtlich meint es Apple ernst mit der Apple Watch Ultra als einem der beständigsten Geräte aus Cupertino, denn der Hersteller gewährt der Uhr als seinem einzigen Produkt eine zweijährige eingeschränkte Garantie. iPhones, iPads, die Apple Watch Series 8 und SE müssten sich mit einem Jahr der eingeschränkten Garantie des Herstellers zufriedengeben.

Bunte Bilder - schlechte Daten
Ein Tipp, der für alle Apple-Watch-Modelle gilt: Die Messung des Pulses ist durch Tätowierungen erschwert. Da Apple die Daten aus der Pulsmessung auch dafür verwendet, um zu überprüfen, ob sie auch an einem Handgelenk sitzt, finden Tätowierte die Apple Watch öfter im gesperrten Zustand vor. So ist die Uhr auf Dauer nicht benutzbar. Doch muss man sich nicht in einer teuren, langwierigen und schmerzhaften Prozedur wieder von seinen Tatoos am Handgelenk trennen. Prinzipiell bestehen zwei einfache Möglichkeiten.

Erstens: die Uhr am anderen Handgelenk tragen, sofern dieses freier von störenden Pigmenten ist. Dazu geht man in der Watch-App auf dem iPhone in die Einstellungen und ändert unter "Allgemein" die Ausrichtung der Apple Watch von einem zum anderen Handgelenk, optional kann man auch die Ausrichtung ändern, indem man die digitale Krone auf die linke oder die rechte Seite packt. Die andere Möglichkeit besteht in dünnen, linsenförmigen Stickern, die man unter die Sensoren der Uhr pappt. Das Licht wird dabei ein wenig gestreut und erreicht unter Umständen Bereiche der Haut, die mit weniger Farbe versetzt sind.

Fünf Tipps in Tipps
Apple liefert mit der Apple Watch eine Tipps-App mit, in der fünf einfache Ratschläge zur Bedienung gesammelt sind. Der Vollständigkeit halber, in aller Kürze:

Sorgen Sie für mehr Übersicht bei der Anzeige von Apps, indem Sie mit einem längeren Druck auf die Wabenanordnung drücken. Sie haben nun die Möglichkeit, auf die Listendarstellung zu wechseln, in der die Apps alphabetisch angeordnet sind.

Die zuletzt geöffneten Apps erreichen Sie schnell über einen Druck auf die Seitentaste.

Den Notruf können Sie auch über die Seitentaste erreichen, nach einem längeren Druck besteht die Wahl aus Ausschalten, Notfallpass anzeigen und eben Notrufwahl. Bei der Apple Watch Ultra finden Sie hier die Sirene.

Der rote Punkt auf dem Display bedeutet, dass es ungelesene Benachrichtigungen gibt. Wischen Sie vom Punkt aus nach unten, um sie anzuzeigen.

Das Kontrollzentrum erreichen Sie hingegen mit einem Wisch vom unteren Bildschirmrand. Hier können Sie unter anderem den Ton abstellen oder den Theatermodus aktivieren, der den Bildschirm ihrer Uhr abdunkelt.

Aktionstaste konfigurieren und nutzen
An der Apple Watch Ultra fällt gegenüber anderen Modellen nicht nur ihre Größe auf, sondern auch die zusätzliche Taste auf der linken Seite, die Aktionstaste. Die ist insbesondere in Situationen nützlich, in denen man mit Wischen und Tippen nicht weiterkommt - unter Wasser etwa oder wenn man dicke Handschuhe trägt.

Diese bietet mehrere Aktionen an, die man unter "Einstellungen > Aktionstaste" auswählt. Vorwiegend haben die Macher der Uhr dabei an beim Outdoorerlebnis entscheidende Funktionen gedacht, etwa die App "Tauchen" zu starten (aktiviert gleichzeitig die Wassersperre), einen Webpunkt zu setzen oder das Backtracking zu aktivieren, falls man sich verirrt hat.

Der Fantasie sind hier aber keine Grenzen gesetzt. So kann man sich beliebige Kurzbefehle konfigurieren, die man mit einem Druck auslöst. Wir kennen Leute, die damit einen Fünf-Minuten-Timer starten, damit sie die Teebeutel nicht in der Kanne vergessen. Drückt man die Aktionstaste länger, heult die Sirene los. Das kann man in den Einstellungen der Aktionstaste auch abstellen - damit man nicht versehentlich die Sirene auslöst, etwa im Konzert, Theater oder Kino.

Assistive Touch und Handgesten
Nicht nur die Apple Watch Ultra kennt die Handgesten, sie ist aber eher für Situationen gedacht, in denen man die andere Hand vielleicht nicht freihat. Kurz gesagt erkennen die Beschleunigungssensoren der Uhr, ob man die Faust ballt oder die Finger zusammentippt. So lässt sich mit einem doppelten Faustballen ein Aktionsmenü aufrufen, durch das man mit Fingerzusammentippen (ein- oder zweimal) navigiert, einmal Faustballen bedeutet Tippen. Einige Zifferblätter, wie etwa Meridian, heben dann auch gleich eine ihrer Komplikationen hervor, ballt man die Faust doppelt.

Unter "Einstellungen > Bedienungshilfen > Assistive Touch" kann man diese Unterstützung und die Handgesten aktivieren. Die Bedienung erfordert ein klein wenig Übung, ist dann aber recht schnell erlernt - und nicht nur Outdoor praktisch.