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Chromebook-Markt bricht ein

2022 wurden weltweit fast 48 Prozent weniger Chromebooks verkauft als im Vorjahr. Laut den Zahlen der Marktforscher von Canalys ist erst im vierten Quartal 2022 eine leichte Besserung zu erkennen.

Chromebooks belegen im weltweiten PC- und Notebook-Markt nur eine Nische. Laut dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Canalys wurden 2022 weltweit rund 435 Millionen PCs und Tablets verkauft, knapp 18 Millionen davon waren Chromebooks.

Trotzdem konnte der Chromebook-Markt Jahr für Jahr zulegen. Doch damit war 2022 Schluss: Während der Gesamtmarkt für PCs und Tablets im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurück gegangen ist, musste der Chromebook-Markt mit einem Minus von fast 48 Prozent einen massiven Einbruch verzeichnen.

HP holt im Q4 wieder auf
Von den Top fünf der Chromebook-Produzenten hat Acer bei den Stückzahlen mit einem Rückgang von 17,6 Prozent am wenigsten gelitten. Auch Dell kam mit minus 17,7 Prozent noch einigermaßen glimpflich davon. Eklatant sind die Rückgänge bei Lenovo mit minus 54,4 Prozent, Asus mit minus 47,9 Prozent und HP mit minus 65,6 Prozent.

Das schlägt sich auch im Ranking nieder: So hat sich bei den Marktanteilen 2022 Acer an die Spitze gesetzt, gefolgt von Lenovo und HP. Allerdings konnte HP im vierten Quartal 2022 wieder aufholen und die Anzahl der im Vergleich zum Vorjahresquartal vertriebenen Geräte mehr als verdoppeln. Damit ist HP unter den großen Anbietern der einzige mit Zuwachs im Q4.

Wachstum ab 2024
Ishan Dutt, Senior Analyst bei Canalys, führt die leichte Erholung gegen Jahresende auf "starke Preisnachlässe im Einzelhandel" und "eine Belebung im Bildungsbereich" zurück. Die Kaufzurückhaltung der privaten Kunden und die schleppende Expansion in kommerziellen Umgebungen stellen laut Dutt aber weiterhin "eine Herausforderung" für den Markt dar.

So hoffen die Hersteller auf die anstehenden Erneuerungszyklen im Bildungsbereich, insbesondre in den Schlüsselmärkten Japan, USA und Europa. Canalys-Analyst Dutt bremst aber die Erwartungen: "Durch den Druck auf die Budgets des öffentlichen Sektors wird es dieses Jahr nur vereinzelt Chancen geben, da die Hersteller und der Channel vor Schulanfang zunächst die Lagerbestände abbauen wird", lautet seine Prognose.

Signifikantes Wachstum wird sich laut Canalys erst wieder 2024 einstellen, da dann die während der Pandemie beschafften Geräte das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. "Es wird auch die Möglichkeit geben, höherwertige Produkte zu liefern, da Schüler und Lehrer höhere Erwartungen an Geräte haben", meint Dutt. Da nun aber digitale Lehrpläne "fest im Bildungssystem verankert" sind, rechnet der Analyst für die Zukunft mit einer "beständigen und zyklischen Nachfrage" bei Chromebooks.