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Die besten Antivirus-Programme 2022 für Android

Das AV-Test Institut hat 18 Schutzlösungen für Android getestet, die für privat genutzte Geräte gedacht sind. Von den geprüften Sicherheits-Apps haben 13 die volle Punktzahl erreicht, Google Play Protect hat seine Leistung weiter verbessert.

Das Magdeburger AV-Test Institut hat im Mai 17 Schutzlösungen für Android-Geräte geprüft, die ihre Hersteller zur Zertifizierung eingereicht hatten. Zum Vergleich hat AV-Test wieder Google Play Protect mitgetestet, das zwar seinen Trend zu besserer Leistung aus den letzten Tests bestätigen kann, jedoch weiterhin allenfalls als untere Messlatte taugt. Gegenüber dem vorherigen Test im März sind Antiy AVL sowie Line Antivirus mal wieder dabei. Der Rest des Testfelds ist bis auf Versionsänderungen gleich geblieben. Seit Anfang 2020 unterscheidet AV-Test zwischen Apps für private Nutzung und Schutzlösungen für Unternehmen.

Platz 1: Diese 13 Produkte haben die vollen 18 Punkte erreicht
Avast Mobile Security 6.46

AVG AntiVirus FREE 6.46

Avira Antivirus Security 7.12

Antiy AVL 2.8

Bitdefender Mobile Security 3.3

F-Secure SAFE 19.0

G Data Mobile Security 27.4

Kaspersky Internet Security für Android 11.82

Norton LifeLock Norton 360 5.26

Protected.net Total AV 2.1

securION OnAV 1.0

Sophos Intercept X for Mobile 9.7

Trend Micro Mobile Security 12.10

So wird getestet
Die Tests unterteilen sich in die drei Kategorien Schutzwirkung, Leistung und Benutzbarkeit. Der Schutz vor Malware wird zum einen mit mehr als 3100 Schädlingen geprüft, die nicht älter als vier Wochen sind. Zum anderen werden bei den so genannten Real-Time-Tests alle Apps gleichzeitig auf identischen Smartphones mit über 3000 Exemplaren tagesaktueller Malware konfrontiert. In die Wertung der Leistung gehen eventuelle Beeinträchtigungen der Akkulaufzeit, die Bremswirkung auf das System sowie der durch die Schutz-Apps erzeugte Datenverkehr ein. Für die Benutzbarkeit werden die Fehlalarme ermittelt, die die Schutzlösungen bei über 3100 harmlosen Apps produzieren.

Schutzprogramme, die in der Summe zehn der möglichen 18 Punkte sowie in jeder Kategorie mindestens einen Punkt erreichen, erhalten ein Zertifikat. Die Tests werden stets auf echter Hardware (kein Emulator) unter Android 11 durchgeführt. Die Testkandidaten können jederzeit auf neueste Updates sowie Cloud-Dienste zugreifen.

Die Testergebnisse
Die Mindestanforderungen für ein Zertifikat haben alle getesteten Apps erfüllt, sogar Google Play Protect. Die vollen 18 Punkte haben 13 Testkandidaten erreicht – das sind mehr als zwei Drittel des Testfelds. Google hat seinen automatischen App-Scan weiter verbessert. Dennoch bleibt Play Protect mit einer Malware-Erkennung zwischen 89 und 95 Prozent klar hinter dem Rest des Feldes.

Abgesehen von Google Play Protect (89,3 / 95,3 Prozent) sowie Ikarus (96 / 98 Prozent) und Line Antivirus (98,4 / 98,9 Prozent) haben alle Apps mindestens 99 Prozent Malware-Erkennung in beiden Teiltests erreicht, viele sogar 100 Prozent oder knapp darunter. Die durchschnittliche Malware-Erkennungsrate im Real-Time-Test beträgt 99,0 Prozent, ohne Google Play Protect wären es sogar 99,6 Prozent. Im Testabschnitt mit bis zu vier Wochen alter Malware liegt der Schnitt bei 99,6 Prozent, ohne Google Play Protect sogar bei 99,8 Prozent. Auf Google Play Protect allein sollten Sie sich also trotz der verbesserten Leistung besser nicht verlassen – die Schutzwirkung reicht nur für ein „besser als nichts“.

Geringe Systembelastung bei allen Apps
In der Kategorie Leistung kommen alle Kandidaten makellos durch die Tests und erhalten die vollen sechs Punkte. Der durch die Schutz-Apps erzeugte Datenverkehr, ihre Akkubelastung und ihre Bremswirkung bei normaler Nutzung der Geräte sind bei allen gleichermaßen unauffällig.

Falscher Alarm
Es ist erfreulich, dass es kaum Fehldiagnosen gegeben hat. Lediglich Ikarus mobile.security hat zweimal und AhnLab V3 einmal daneben gelegen. Alle anderen Sicherheits-Apps haben sämtliche Tests absolviert, ohne falschen Alarm auszulösen.

Alternativen zu Kaspersky
Im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor Schutzprogrammen des russischen Herstellers Kaspersky Lab. Wenn Sie nach Alternativen zu Kaspersky-Produkten suchen, finden Sie unter den Schutz-Apps in diesem Test reichlich Auswahl. Die Testergebnisse der Kaspersky-App sind zum Vergleich weiterhin enthalten.

Funktionsumfang
Erhebliche Unterschiede gibt es beim Funktionsumfang der Security-Apps, der jedoch nicht mehr bewertet wird. Die Bandbreite der Ausstattung mit Zusatzfunktionen reicht vom recht spartanisch ausgestatteten securION OnAV bis Avast und AVG, die außer einer Backup-Funktion nahezu alles mitbringen, was das Herz begehrt. Viele Apps haben Funktionen zum Diebstahlschutz an Bord, können das Gerät also im Verlustfall orten, sperren und/oder alle Daten löschen. Ebenfalls recht häufig findet sich ein Web-Filter, der den Zugriff auf dubiose oder gefährliche Websites blockiert oder zumindest davor warnt.

Einige der kostenlos installierbaren Apps, die Sie bei Google Play finden, sind abgespeckte Versionen der jeweiligen kostenpflichtigen Lösung und machen für diese Werbung. Wenn Sie die eine oder andere Zusatzfunktion dauerhaft nutzen wollen, können Sie meist per In-App-Kauf zur Premium-Version wechseln. Die ausführlichen Testergebnisse mit Angaben zum Funktionsumfang finden Sie auf der Website des AV-Test Instituts. Dort können Sie auch die Ergebnisse früherer Tests nachschlagen.

In der Ergebnistabelle haben wir, wie bei den Windows-Tests, die Punkte aus den einzelnen Kategorien unterschiedlich gewichtet. Dabei geht die Schutzwirkung zu 50 Prozent in die Gesamtpunktzahl ein, die beiden anderen Kategorien zu je 25 Prozent (2:1:1). Diese Punktzahlen finden Sie in der letzten Spalte, nach der die Tabelle auch sortiert ist. In der vorletzten Spalte stehen die Punkte ohne diese Gewichtung (1:1:1), so wie AV-Test sie errechnet. Durch die geänderte Gewichtung wird Googles Rückstand auf den Vorletzten deutlicher.