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Warum Apple-Zubehör einfach besser ist

Apples Zubehör ist teuer, Angeboten von Drittherstellern aber oft überlegen. Wir erklären, warum – und warum Kabel fast immer 25 Euro kosten.

Produkte von Apple sind teuer, beim Kauf von Zubehör im Apple Store fällt einem dies aber oft besonders auf. Schließlich zahlt man hier oft nicht nur einen kleinen Aufpreis, sondern das Mehrfache eines Dritthersteller-Produktes: Wählt man etwa im Apple Store für sein neues iPad Air eine Schutzhülle von Apple, muss man für die aktuelle Smart Folio 89 Euro hinlegen. Eine recht ähnliche Hülle von JETech (einem gut bewerteten Amazon-Anbieter) gäbe es dagegen schon für 9,99 Euro, also ein Neuntel des Apple-Preises!

Dieses Zubehör ist bei Apple wirklich überteuert
Auch als Fan von Apple Zubehör muss man zugeben: Es gibt manche Apple-Produkte, die wirklich überteuert sind. Das betrifft aber vor allem günstige Kleinteile. Simple Kunststoffhüllen für das iPhone und iPad wie das Smart Folio kosten in der Herstellung sicher keine 89 Euro. Auch ein 25 Euro teures Lightning-Kabel von Apple ist nicht fünf Mal so leistungsfähig wie ein 6-Euro-Lightning-Kabel von Lidl – trotz eleganter weißer Farbe. Gerade wenn diese von Apple zertifiziert wurden, bleibt der Preis-Unterschied spürbar.
Manches Zubehör ist seinen Preis wert
Qualitativ ist das Zubehör von Apple seinen Preis aber wert. Bei vielen Produkten ist dies zwar nicht auf den ersten Blick zu erkennen, erst bei längerer Nutzung stellt man den Mehrwert fest. Schon die Grundlage für Zufriedenheit wird aber garantiert: Apple liefert fast immer gute Qualität. So ist die iPad-Schutzhülle für 89 Euro unter Umständen deutlich langlebiger als das Konkurrenzprodukt, manche billigen Schutzhüllen (nicht die hier verlinkte) neigen schnell zum Zerbröseln oder verfärben gar das iPhone oder Tablet, und der günstige Audio-Adapter stört durch übles Rauschen. Auch das schicke chinesische Apple Watch-Armband für 10 Euro entpuppt sich schnell als minderwertig – etwa wenn der Verschluss nicht sitzt und das Armband bei längerem Tragen immer weiter wird (nebenbei: Wird ein Adapter oder Armband gleich im Zweier-Pack ausgeliefert, ist das meist kein gutes Zeichen für die Qualität). Zusätzlich ist das Zubehör immer passgenau und im Apple Store fast immer sofort abholbar.

Dieses Zubehör ist sogar mehr als überlegen
Ein weiterer Unterschied: Bei teureren Zubehör-Produkten ist Apple oft unschlagbar. Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche Tastaturen für das iPad getestet, diese reichten aber bei der Qualität und einfachen Handhabung selten an Apples Original-Keyboards heran. So ist das Magic Keyboard von Apple (ab 339 Euro) den meisten Konkurrenten klar überlegen.

Apple erreicht dies oft durch eine besonders enge Integration an seine Produkte. Neben dem Smart Keyboard und Magic Keyboard gibt es etwa nur sehr wenige Produkte, die Apples Spezial-Schnittstelle Smart Connector nutzen. Was auffällt: Bei Zubehör, das nah an Apples Qualität und Komfort heranreicht, ist auch der Preisabstand geringer. So kostet das Magic Keyboard von Apple zwar 339 Euro, das fast gleichwertige Combo Touch von Logitech auch schon knapp 200 Euro. Der Abstand ist immer noch deutlich, aber weniger extrem als bei anderem Zubehör.

Dafür hat Apple allerdings zum Teil eine Entschuldigung: Das Unternehmen ist kein reiner Zubehör-Hersteller wie Logitech oder Anker, weshalb ein direkter Preisvergleich nicht ganz fair ist. Damit ist Apple nicht allein, auch beim Kauf von Zubehör von Microsoft oder Dell zahlt man einen klaren Aufpreis. Das liegt daran, dass ein Computerhersteller wie Apple andere Kosten als ein Hersteller wie Anker oder auch Logitech hat. Schon die Bereitstellung in einem Apple Store im teuren Stadtzentrum und dessen Fach-Personal kosten Apple viel Geld, außerdem erwarten die Kunden auch nach Jahren noch passende Kabel und Adapter für ihr altes iPhone SE oder Macbook zu finden. Grundsätzlich zahlt man deshalb einen dicken Aufpreis, dass Apple alle optionalen Kabel, Netzteile und andere Zubehöre im Apple Store bereithält. Angeblich macht es für Apple sogar betriebswirtschaftlich gar keinen Sinn, einen eigenen Artikel zu verkaufen, der weniger als 25 Euro kostet – nicht zufällig der Standard-Preis für zahlreiche Apple-Zubehörteile vom Lightning-Kabel bis zum Monitor-Reinigungstuch. Andererseits ist es aber für einen Kunden ebenso verständlich, sein Lightning-Kabel dann lieber beim Discounter zu kaufen oder eine iPhone-Hülle statt von Apple bei UAG, Nomad oder Gear 4 zu bestellen.

Allgemein bietet Apple gute Tastaturen, Mäuse und Touchpads, die ihren Preis wert sind. Eine der besten kompakten Tastaturen ist sicher Apples kleine Bluetooth-Tastatur – wenn man auch zugeben muss, dass sich Apple bei Mäusen schon einige Fehltritte geleistet hat.

Ein eigenes Thema sind die Kopfhörer von Apple, soweit man diese ebenfalls als Zubehör verstehen kann. Dank eines speziellen Bluetooth-Chips werden diese von Apple-Geräten sofort erkannt und problemlos eingebunden. Wer sich öfter mit weniger gut kompatiblen Bluetooth-Kopfhörern herumgeärgert hat, lernt dies schnell zu schätzen. Unschlagbar ist Apple oft dadurch, dass das Unternehmen vorab über neue Schnittstellen informiert ist. Bei der Magsafe-Schnittstelle des iPhones hatte Apple dadurch gegenüber anderen Zubehör-Herstellern einen Vorsprung – und diesen für eine Fülle an Hüllen, Akkus und Ladegeräten genutzt.

Fazit
Apples Zubehör ist teuer, meist aber eine lohnenswerte Investition. Es gibt noch einen anderen Grund, warum man für Zubehör von Apple einen kleinen Zusatz zahlen sollte: Das Design ist in der Regel gelungen und die Produkte bieten eine tolle Kombination aus Ästhetik und Ergonomie. Was man keinesfalls unterschätzen sollte, ist die einheitliche Designsprache: Apples Zubehör passt meist in seiner Designlinie hervorragend zu seinen Macs, iPad und iPhones. Dritthersteller versuchen oft das Design und die Farbgebung nachzuahmen, bei näherem Hinsehen fällt dann aber doch schnell ein übergroßes Firmenlogo, plumpe Linien oder ein falscher Farbton auf. Mac, iPad und Apple-Zubehör wirken dagegen wie aus einem Guss, was übrigens nicht nur Architekten und Designern auffällt. Ist Design nämlich wirklich gelungen, wird dies auch von Nicht-Kreativen erkannt und geschätzt.