Allzu schnell fallen teure Smartphones auf den Boden – und schon ist das Display zersplittert oder durchzogen von feinen Rissen. Wer wieder ein funktionstüchtiges Gerät haben will, muss selbst ran oder einen Reparaturservice bemühen. Wir zeigen, welche Methode wann am besten funktioniert.
Groß sind der Ärger und das Entsetzen, wenn es dann doch mal passiert: Das Smartphone rutscht beim Versuch, es aus der Tasche zu holen, versehentlich aus der Hand und knallt auf den Asphalt. Unschöne Risse auf dem Display zeigen das Ausmaß des Malheurs: Der Bildschirm ist zu Bruch gegangen und muss ausgetauscht werden. Das geschieht einem frei nach Murphy natürlich gerne bei einem neuen Gerät, das besonders dünn und aus hochwertigen Materialien gefertigt ist. Display- oder Wasserschäden sind hier durchaus an der Tagesordnung. Das geht unter anderem aus der Pannenstatistik des Versicherungskonzerns Allianz hervor.
Demnach haben 72 Prozent der defekten Smartphones gesprungene Displays oder kaputte Gehäuse. Dabei wurden insgesamt 34.882 Handyschäden 2014 bei der Allianz gemeldet, was den Versicherungskonzern knapp fünf Millionen Euro kostete. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass 75 Prozent der Smartphone-Nutzer angegeben haben, dass sie ihr Mobiltelefon schon mal auf der Toilette im Einsatz hatten. Ob das eine mögliche Erklärung für die 16 Prozent Wasserschäden bei der Versicherung ist, sei dahingestellt.
Schäden beheben
Tatsache ist und bleibt aber, dass selbst bei einem Smartphone, dessen Garantiezeit noch nicht abgelaufen ist, die Gewährleistung bei selbstverschuldeten Schäden nicht gilt. Hat sich also das teuere Handy beim unfreiwilligen Bad im Hotelpool als nicht ganz dicht erwiesen, muss der Nutzer selbst für die Reparatur aufkommen. Dabei sind es nicht nur Defekte durch Unachtsamkeit, die Smartphone-Besitzern das Leben schwer und teuer machen. Gelegentlich versagt auch die Technik – und das oft ausgerechnet dann, wenn die Garantie gerade abgelaufen ist. Wenn sich der Akku nicht mehr laden lässt oder der Einschaltknopf einfach nicht mehr reagiert, muss das Smartphone zur Reparatur. Nicht viel anders läuft das bei Tablets.
In Eigenregie reparieren
Und während sich ein schadhafter Akku bei einigen Geräten noch einfach wechseln lässt – zumindest, wenn der Rückdeckel des Mobilgeräts abnehmbar ist – sind Reparaturen an Geräten wie Apples iPhone, Sonys Xperia-Reihe oder bei neueren Samsung-Geräten schon eine echte Herausforderung. Wer es sich zutraut, sein Smartphone auseinander- und auch wieder zusammenzuschrauben, braucht außer handwerklichen Fähigkeiten das passende Werkzeug.
Das gibt es meist im Set im Elektronikhandel und lässt sich bequem online besorgen, etwa bei Amazon. Diese Smartphone-Reparatursets bestehen aus feinen Schraubendrehern, aus verschiedenen Plastikhebeln und einem Saugnapf. Häufig gibt es dazu noch eine Schablone für die Schrauben und andere Bauteile. Solch eine Schablone ist unverzichtbar, wenn das Smartphone wieder korrekt zusammengeschraubt werden soll, denn damit erkennen Hobbybastler auch nach dem Austausch einer Komponente, wo welches Detail hingehört.
Reparatursets gibt es meist auch zusammen mit Austauschteilen wie Displays. Wer also den zersplitterten Bildschirm seines iPhones wechseln will, kann Ersatzdisplay und Reparaturset im Bundle kaufen. Doch sollte jedem, der sich selbst an die Smartphone-Reparatur wagt, klar sein, dass dieses Unterfangen nicht ganz trivial ist. Moderne Mobiltelefone sind zweifellos kleine Meisterwerke der Ingenieurskunst: Auf engstem Raum sind hochempfindliche Bauteile in höchst effizienter Weise miteinander verbunden. Drähte, Antennen und Kontakte sind sehr filigran und reißen leicht, wenn sie falsch abgezogen werden.
Auf jeden Fall sollten sich geschädigte Smartphone- oder Tablet-Nutzer eine passende Reparaturanleitung im Internet suchen. Die gibt es bei Youtube und vor allem bei dem Reparaturportal www.ifixit.com. Dessen wirklich brauchbare Anleitungen sind allerdings nur auf Englisch verfügbar. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass sich solch eine Reparaturaktion bei ungeübten Bastlern in die Länge ziehen kann. Ganz abgesehen davon, dass Ersatzteile (und das Reparaturset) bestellt und geliefert werden müssen. Die Alternative sind professionelle Reparaturdienste.
Doch ungeachtet der Frage, ob das beschädigte Mobilgerät daheim oder von einem Profi instandgesetzt wird, sollte man die Daten vorher auf jeden Fall sichern. So bleibt es beim Geräteschaden, falls bei der Reparatur etwas schiefgehen sollte. Zum Reparaturdienst oder zum Hersteller eingeschickte Geräte werden ohnehin häufig auf Werkszustand zurückgesetzt, sodass persönliche Daten, Videos und Bilder verlorengehen.
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