Beim Chiphersteller Nvidia sieht man offenbar wesentlich größeres Potenzial in ARM-Architekturen als bei vielen anderen Unternehmen. Vor allem bei Supercomputern sollen die Designs des britischen Chipentwicklers stark zulegen. Nvidia zumindest investiert nun enorme Ressourcen in den Support der Plattform.
Trotz zahlreicher Projekte, ARM-basierte Prozessoren auch im Server-Sektor zu einer echten Alternative zu Intels x86 zu entwickeln, kennt man die entsprechenden Schaltkreise weiterhin in erster Linie von mobilen Systemen. Bei Nvidia rechnet man nun damit, dass die Architektur der Briten sogar im Supercomputing der kommenden Exascale-Anlagen eine entscheidende Rolle spielen kann und kündigte an, die gesamte eigene Software für diesen Bereich entsprechend zu portieren.
Auf der aktuell laufenden Supercomputing-Konferenz in Frankfurt am Main teilte Nvidia mit, dass man bis zum kommenden Jahr den gesamten Software-Stack mit HPC-Anwendungen und KI-Algorithmen für den Betrieb auf ARM-Architekturen portieren werde. Dazu gehören unter anderem die CUDA-X-Bibliotheken, Frameworks für die Grafikbeschleunigung, Software-Development-Kits, PGI-Compiler und OpenACC.
Support für alle Plattformen
Für die Hersteller und Betreiber von Supercomputern hat das vor allem den Vorteil, dass sie wählen können, welche Plattform sie auf Seiten der CPU priorisieren. In den Systemen können dann Nvidia-Beschleuniger unabhängig davon eingesetzt werden, ob nun davor x86, IBM Power oder ARM laufen.
Für Nvidia ist das nicht einfach nur ein Schritt zur Förderung der ARM-Plattform im HPC-Segment, vielmehr öffnet man sich so zusätzliche Möglichkeiten, Einnahmen zu generieren. Bei dem Chiphersteller rechnet man für die kommenden Jahre mit zusätzlichen Einnahmen im mittleren zweistelligen Milliarden-Bereich durch Lieferungen von GPU-Beschleunigern für Supercomputer.