Der Aufpreis von mehreren Hundert Euro bringt zumindest in Bezug auf die CPU keinen Vorteil. Im Cinebench-Benchmark liegt der Core i9 bei mehreren Durchläufen durchschnittlich 24 Punkte hinter dem Core i7. Offenbar ist die Kühlung des Gehäuses nicht ausreichend für den stärkeren Intel-Prozessor.
Apple hat offenbar nach wie vor Probleme mit der Leistung des Intel Core-i9-Prozessors im neuen MacBook Pro mit 15-Zoll-Display. Die Recheneinheit erreicht in Tests weiterhin nicht die Leistung der zumindest auf dem Papier schwächeren Core-i7-CPU, wie jetzt ein aktueller Test von Notebookcheck bestätigt – obwohl die Konfiguration mit Intels Core i9 bis zu 480 Euro teurer ist als ein MacBook Pro 15 Zoll mit Core-i7-Prozessor.
Schon im Juli 2018 hatte AppleInsider auf dieses Problem hingewiesen, nachdem ein Nutzer den unerwarteten Leistungsnachteil der teureren CPU bei der Ausführung von Adobe Premiere Pro festgestellt hatte. Unabhängig von den Arbeitslasten erreichte das Gerät des Nutzers David Lee nur eine Prozessorgeschwindigkeit von 2,2 GHz, obwohl der Core i9 mit 2,9 GHz beziehungsweise sogar 4,8 GHz im Turbo-Modus spezifiziert ist.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam nun auch Notebookcheck. Grundlage für den Test war ein MacBook 15 Zoll mit der neuen Vega-20-GPU von AMD, die mit besagter Core-i9-CPU von Intel kombiniert wurde. Während einer Schleife des Benchmarks Cinebench R15 lag das durchschnittliche Testergebnis des Geräts bei 1007 Punkten. Im selben Test kam ein MacBook Pro 15 Zoll mit Core-i7-Prozessor indes auf 1031 Punkte.
Die Frage, ob sich also die teurere Konfiguration lohnt, beantworteten die Tester mit einem „klaren nein“. „Denn lediglich bei der Belastung von einem Kern hat der teure Core i9 dank seines hohen Taktes einen leichten Vorteil“, heißt es in dem Test. Allerdings verfehle der Prozessor im Turbo-Modus den Maximaltakt von 4,8 GHz.
Der Test zeigt jedoch, dass Apple offenbar mithilfe von Software-Updates seit Sommer die Leistung des Core i9 gesteigert hat. Während der Nutzer David Lee angab, sein Gerät habe nie den angegebenen Basistakt von 2,9 GHz erreicht, maß Notebookcheck nun Geschwindigkeiten von bis zu 3,2 GHz für alle sechs Kerne. Von den maximal 4,3 GHz für alle sechs Kerne sei man aber weit entfernt.
Einig sind sich alle Tester in Bezug auf die Ursache. Das Gehäuse des MacBook Pro 15 Zoll sei nicht für eine CPU wie den Intel Core i9 ausgelegt. Notebookcheck unterstellt nach seinen Tests, dass die Kühlung nur mit einer Abwärme von 50 Watt umgehen kann. Bei den hohen Turbo-Takten werde aber deutlich mehr Strom benötigt und somit auch deutlich mehr Wärme erzeugt, die die Kühlung nicht mehr abführen könne.
Dementsprechend harsch fällt das Fazit des aktuellen Tests aus: „Auch Apple selbst muss bei den Tests gesehen haben, dass der i9 nur in wenigen Situationen überhaupt einen Vorteil bringt. Wer sich aber mehr Leistung erhofft, vor allem wenn die Aufgabe länger als ein paar Sekunden dauert (es handelt sich ja schließlich um ein Gerät für professionelle User), wird vom i9 enttäuscht.“
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