Zum nächsten offiziellen Update von Windows 10 sickern mehr und mehr Details durch. Kürzlich wurde beispielsweise bekannt, dass die alte und beliebte Systemsteuerung mit dem kommenden Creators Update endgültig verschwinden könnte.
Mittlerweile veröffentlicht Microsoft aber auch selbst viele Informationen zur neuen Betriebssystem-Variante. In den neusten Windows-10-Insider-Preview-Builds kann man einige davon schon ausprobieren. Die etwas sperrige Bezeichnung bezieht sich auf Vorabversionen der nächsten Windows-Version, die von Entwicklern und Interessenten nach einer kurzen Anmeldung getestet werden können.
Compact-Overlay-Fenster, Dynamic Lock, Braille-Sprachausgabe
Grundsätzlich geht es bei der Weiterentwicklung von Windows 10 um die Bereiche Gaming, Sicherheit, Bedienungshilfen und Multitasking. Mit dem neuen Compact-Overlay-Fenster soll der Anwender mehr Dinge auf einmal erledigen können. Damit soll es möglich sein, beispielsweise Filme oder Videos in der einen Ecke des Bildschirms anzuschauen, auch wenn der Nutzer zwischendurch zwischen mehreren geöffneten Programmen wechselt, um E-Mails zu checken oder im Internet zu surfen. Wenn ein Programmfenster sich im Overlay-Modus befindet, wird es über anderen Fenstern angezeigt und damit nicht blockiert.
Die neue Funktion Dynamic Lock sperrt den PC automatisch, wenn der Anwender sich nicht in der Nähe befindet. Dies wird über ein per Bluetooth gekoppeltes Smartphone realisiert. Wenn das per Bluetooth verbundene Handy nicht in der Nähe des Computers gefunden wird, schaltet Windows den Bildschirm aus und sperrt den PC nach 30 Sekunden.
Seit vielen Windows-Generationen ist die bessere Unterstützung von blinden und sehbehinderten Menschen ein Thema, an dem Microsoft sich die Zähne ausbeißt. Nun soll ein weiterer Meilenstein gelungen sein: Die Unterstützung von Blindenschrift in der Sprachausgabe. Das Feedback zu dieser neuen Funktion von sehbehinderten Testern hat Microsoft offenbar dazu ermutigt, in diese Richtung weiter zu gehen. In einer englischsprachigen Anleitung hat Microsoft erklärt, wie die Braille-Schrift in der Sprachausgabe aktiviert wird.
Eine Neuerung im Bereich der Systemsicherheit zeigt Microsoft im nun folgenden Video.
Neue Funktionen für Kreative und Gamer
Auch Computerspieler werden mit dem Creators Update neue Möglichkeiten erhalten. Der neue Streamingdienst „Beam“ wird in Windows 10 zukünftig vorinstalliert sein. Damit sollen Gamer ihren aktuellen Spieleverlauf einfach und komfortabel streamen können, beispielsweise für ein Erklär-Video zum neuesten Spiel. Microsoft plant, dass die Verzögerungszeit unter einer Sekunde liegt. In „Beam“ soll es sogar möglich sein, dass die Streaming-Zuschauer mit dem Anbieter kommunizieren und beispielsweise Fragen stellen.
Ein spezieller „Game Mode“ wird es dem Computerspieler erlauben, den Windows-PC schneller für das Gaming, also die höchstmögliche Leistung, umzuschalten. Auch in den Windows-Systemeinstellungen wird es einen neuen Punkt „Gaming“ geben, mit dem der Computer fürs Spielen optimiert werden kann – das Icon für diesen Bereich wird sinnigerweise das Microsoft-Xbox-Icon sein.
Doch auch Kreative, die bislang vielleicht eher mit Apple- oder Adobe-Produkten gearbeitet haben, werden mit dem Creators Update für Windows geworben – daher kommt auch der Name dieses Updates. Zum Beispiel sollen erstmals in Windows 3D-Animationen erstellt werden können. Auch bereits vorliegende 2D-Bilder können in 3D umgewandelt werden.
Microsoft merkt auch, dass sich das System für Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen öffnen muss, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Windows 10 wird daher besser mit entsprechenden VR-Headsets von den Microsoft-Partnern HP, Lenovo, Dell, Acer und Asus zusammenarbeiten.