Der Sammelklage haben sich bisher mehr als 100 Nutzer angeschlossen. Das Upgrade soll zu Datenverlusten und Schäden an ihrer Hardware geführt haben. Sie fordern mehr als 5 Millionen Dollar Schadenersatz.
Eine Gruppe von Windows-10-Nutzern hat eine Sammelklage gegen Microsoft eingereicht. Ihrer Ansicht nach ist das Unternehmen aus Redmond für Fehler verantwortlich, die während ihrer Upgrades auf Windows 10 auftraten. Unter anderem sollen Schäden an ihren Computern und Datenverluste aufgetreten sein.
Darüber hinaus wollen sie auch Zeit und Geld verloren haben, weil sie unter anderem technischen Support einkaufen mussten, um defekte Hardwarekomponenten auszutauschen oder Software reparieren zu lassen. Die derzeit mehr als 100 Kläger fordern über 5 Millionen Dollar Schadenersatz, zuzüglich der Kosten für den Rechtsstreit und Zinsen.
Eine der Klägerinnen, Stephanie Watson, hat der Klageschrift zufolge das Windows-10-Upgrade nicht gestartet. Nach dem ungewollten Upgrade habe sie nicht mehr auf für ihren Job benötigte Daten zugreifen können. Danach habe sie eine Supportfirma namens Geek Squad engagiert, um die Fehler zu beheben, die Reparatur sei aber nicht erfolgreich gewesen, weswegen sie einen neuen Computer gekauft habe.
Weitere Kläger gaben an, sie hätten das Upgrade angestoßen und dabei ebenfalls Daten sowie Zeit und Geld bei dem Versuch verloren, die Daten wiederherzustellen. Auch Howard Goldberg behauptet, sein Computer sei beim Upgrade beschädigt worden und auch er habe die Reparaturkosten selbst tragen müssen, da die Garantie seiner Hardware bereits abgelaufen war.
Die Sammelklage unterstellt, dass Windows 10 nach US-Recht ein Verbraucherprodukt ist. Außerdem soll Microsoft gewusst haben, dass das Upgrade zu Datenverlusten und auch zu Schäden an der Hardware führen kann. Zudem soll dem Unternehmen bekannt gewesen sein, dass nicht alle Software kompatibel zu Windows 10 ist. Die Kläger wollen im Prozess auch darlegen, dass das Upgrade ohne Vorwarnung durchgeführt wurde, was zu einem Verstoß gegen die Garantiebedingungen führte.
Ein Microsoft-Sprecher erklärte gegenüber ZDNet USA, dass das kostenlose Upgrade-Programm Kunden die Möglichkeit gab, kein Upgrade auf Windows 10 durchzuführen. „Falls ein Kunde während des einjährigen Programms Hilfe beim Upgrade benötigte, standen ihm zahlreiche Optionen zur Verfügung, darunter kostenloser Kundensupport und 31 Tage, um zum alten Betriebssystem zurückzukehren. Wir glauben, dass es keine Grundlage für die Anschuldigungen der Kläger gibt.“
Das kostenlose Upgrade-Programm für Windows 7 und Windows 8.1 hatte zu zahlreichen Beschwerden von Microsoft-Kunden geführt. Schon vor dem Start von Windows 10 fühlten sich Nutzer durch Hinweise auf das neue Betriebssystem gestört. Obwohl die Installationsroutine für Windows 10 mehrere Bestätigungsdialoge vorsah, gaben Kunden immer wieder an, das neue OS habe sich ohne ihr Zutun installiert. Die Beschwerden nahm Microsoft zum Anlass, den Upgradeprozess des kommenden Creators Update zu überarbeiten. Nutzer können laut Microsoft nun genau festlegen, „wann ein Update erscheinen soll, inklusive der Möglichkeit, das Update zu verschieben, falls die ursprüngliche Wahl weniger angenehm erscheint als erwartet, oder die ‚Schlummertaste‘ zu drücken“.